Montag, 12. Dezember 2011

Erleben Sie die Occupy-Bewegung einer Stadt in Ihrer Nähe

John Perazzo über die vierte Woche von Occupy Wall Street.

(Anmerkungen in Klammern)


Seit ihrem Start in Lower Manhattan vor einem Monat hat sich die OWS-Bewegung, oder "Occupy Wall Street", auf mehr als 140 Städte im ganzen Land verteilt und überall die Herzen der liberalen Linken gewonnen, ganz besonders in der Demokratischen Partei. Viele haben inzwischen Fotos und Videos von den OWS-Demonstranten gesehen: wie sie antisemitische Hetzreden halten; wie sie in belebten städtischen Gegenden den Verkehr zum Stillstand bringen; wie sie sich nackt in der Öffentlichkeit zeigen, kopulieren, ihren Stuhl entleeren und verbotene Drogen einnehmen; und wie sie ihre Umgebung mit riesigen Müllbergen verunstalten, was mit den Umweltschutzbekundungen der Demonstranten völlig unvereinbar ist. Doch was genau -- abgesehen von ihrer Vorliebe für das Bizarre und Abstoßende -- treibt die Freunde von "Occupy Wall Street" in New York, Los Angeles, und überall dazwischen an?

Obwohl sie regelmäßig als bunt zusammengewürfeltes Völkchen ohne Agenda beschrieben werden, verbindet die OWS-Anhänger eine stark anti-kapitalistische Weltsicht, die Amerika als "rücksichtslose", materialistische Gesellschaft charakterisiert, in der das Hauptziel ist, "immer die Kosten zu minimieren und die Gewinne zu maximieren"; in der "Menschenleben Waren sind, die auf dem freien Markt gekauft und verkauft werden"; und in der "die wirtschaftlichen Transaktionen zur beherrschenden Art und Weise wurden, wie mit der Kultur und den Artefakten der menschlichen Zivilisation umgegangen wird". Über diese abstoßende Philosophie des ewigen wirtschaftlichen "Wachstums zum Wohle des Wachstums" sagt OWS: "Es ist bezeichnend für eine tiefe spirituelle Krankheit, die die Zivilisation ergriffen hat, eine Krankheit, die die große Not, Unterdrückung und Plünderung antreibt, die gekommen ist, um die Welt zu überziehen." (Im OWS-O-Ton klingt das Ganze wie der Theorieansatz eines nüchternen Habermas -- oder wie der Theorieansatz eines Habermas auf Droge: "It is indicative of a deep spiritual sickness that has gripped civilization, a sickness that drives the vast deprivation, oppression and despoliation that has come to cover the world.") Die verordnete Kur von OWS sieht vor, das Arrangement der bestehenden Ordnung "durch eine Gesellschaft der Koperation und Gemeinschaftlichkeit" zu ersetzen -- das heißt durch eine sozialistische Wirtschaft. Es ist nicht verwunderlich, daß die Kommunistische Partei der USA (CPUSA), die Internationale Sozialistische Organisation (International Socialist Organization), die Partei für Frieden und Freiheit (Peace and Freedom Party), und die Demokratischen Sozialisten von Amerika (Democratic Socialists of America) OWS und deren Ziele begrüßen.

OWSler, die sich selbst als die leidenden "99%" der Bevölkerung darstellen, die "nicht länger die Gier und Korruption der [reichsten] 1% tolerieren werden", wollen auf die meisten Waren und Dienstleistungen eine "Robin-Hood-Steuer" einführen und mit den erzielten Erträgen, die vor allem "den Reichen" abgenommen werden, Sozialfürsorgeprogramme für "die Armen" finanzieren. Unter denen, die sich der Verurteilung der verachtenswerten "Millionäre und Milliardäre" anschließen, befinden sich der Filmemacher Michael Moore, die Schauspielerin Susan Sarandon, Schauspieler Alec Baldwin, Schauspielerin Jane Fonda, Aktivistin Yoko Ono, Hip-Hop-Produzent Russell Simmons, der marxistische Professor Cornel West, der New Yorker Stadtrat Charles Barron, die radikale Sozialistin Frances Fox Piven, der Polit-Moderator Keith Olbermann, der Kongreßabgeordnete John Lewis, der Kongreßabgeordnete Charles Rangel, der Finanzier George Soros, der Gewerkschaftsführer Richard Trumka, der ehemalige US-Senator Russ Feingold, die Schauspielerin und Entertainerin Roseanne Barr, der linke Prediger Jim Wallis, die Kongreßabgeordnete Nancy Pelosi, der Leiter der Demokratischen Wahlkampfmaschine "Democratic Congressional Campaign Committee" Robby Mook, und der kommunistische Revoluzzer Van Jones. Die meisten dieser selbsternannten Retter der Unterdrückten sind selbst Millionäre und Milliardäre. Und auch ein anderer sehr reicher Mann -- Präsident Obama -- lobte die OWS-Demonstranten (in diesem direkt von zeitdiebe-magazin.de übernommenen Zitat, das auf der Rütli-Schule sofort den ersten Preis für besondere Pisa-Verdienste gewinnen würde): "Ich glaube, es drückt die Frustrationen aus, welche amerikanische Bürger fühlen: Dass wir die größte finanzielle Krise seit der Großen Depression hatten. Riesige Kollateralschäden im ganzen Land, für die gesamte Allgemeinheit. Und immer noch versuchen da manche der Leute, die unverantwortlich agierten, Anstrengungen zu bekämpfen, gegen den Missbrauch von Geschäftsmethoden hart durch zu greifen, die uns überhaupt erst in Schwierigkeiten brachten. Und ja, ich glaube, Menschen sind frustriert und die Protestierenden geben eine Stimme einer weit verbreiteten Frustration darüber, wie unser Finanzsystem funktioniert."

Matthew Vadum hat darauf hingewiesen, daß Fassadenorganisationen der Bürgerplattform ACORN (die wegen Wahlbetrug verurteilt wurde und sich im April 2010 nach ihrer vorgetäuschten Auflösung neu organisierte) bei der Planung der OWS-Demonstrationen landesweit eine wichtige Rolle spielen. Die "Partei der Arbeiterfamilien" ("Working Families Party", WFP), seit langem eine Fassadenorganisation von ACORN, half zum Beispiel, die Proteste in New York City zu mobilisieren. "[Wir] versuchen tatsächlich, das kapitalistische System, das wir heute haben, zu ändern, weil es für keinen von uns funktioniert", sagte WFP-Organisatorin Nelini Stamp zu Laura Flanders in einem Interview auf Free Speech TV. In Orten wie Pittsburgh, Orlando, Los Angeles und Boston haben die neuen Fassadenorganisationen von ACORN ähnliche OWS-Bewegungen gestartet. Die Fingerabdrücke von ACORN sind überall. Laut Journalist Aaron Klein stellen die aktuellen Proteste "den Höhepunkt" einer Aktion von ACORN-Gründer Wade Rathke dar -- als Teil seines so genannten "Anti-Banken-Jihad" kündigte er vor sieben Monaten "Tage der Wut für zehn Städte an, die mit JP Morgan Chase im Zusammenhang stehen".

Auf DiscoverTheNetworks.org finden Sie unter dem Abschnitt "Occupy Wall Street" nicht nur einen Gesamtüberblick mit den Agenden der OWS-Bewegung, sondern auch deren Beziehungen zu anderen radikalen Gruppen, die zur Schaffung dieser Protestbewegung beigetragen haben. Um diesen Abschnitt von DiscoverTheNetworks zu sehen, klicken Sie hier.
Hier finden Sie den Originalartikel, Meet the “Occupiers” of a City Near You.