Freitag, 23. Dezember 2011

Der Krieg gegen Weihnachten

Mark D. Tooley über den Weihnachtsmann der liberalen Linken.

(Anmerkungen in Klammern)


Multikulti-Linke wollen Weihnachten zu einer winterlichen Betriebsfeier verwässern, völlig losgelöst von Kultur und Religion. Ein Verbot von Krippen, Bäumen und Weihnachtsliedern macht die Anti-Weihnachts-Kulturkämpfer nicht wirklich glücklich, häufig fühlen sie sich sogar vom Weihnachtsmann bedroht. Liberale Linke sehen hinter der autoritären Transzendenz von Weihnachten, selbst in seiner kommerzialisierten Form, einen Angriff gegen die Autorität des Staates und seiner säkularen Kleriker.

Fox News nahm die regelmäßigen Absurditäten im "Krieg gegen Weihnachten", in dessen Zuge manchmal sogar ein Verbot von grün und rot in Klassenzimmern gefordert wird, begeistert auf die Schippe. Die American Family Association, eine para-kirchliche Gruppe, greift die Anti-Weihnachts-Aktion ebenfalls an und lobt Unternehmen, die Weihnachten loben.

Religiöse Linke sind durch diese Verteidigung von Weihnachten natürlich beunruhigt, vor allem durch Fox News oder konservative Christen, die sie verachten. Religiöse Linke haben deshalb entschieden, daß die kulturellen Verteidiger von Weihnachten Verräter sind und in Wirklichkeit den Kommerz fördern.

"Die Weihnachten von Fox News trommeln ständig für den Krieg, greifen bei jedem Konflikt auf militärische Lösungen zurück, verteufeln unsere Gegner, und predigen die amerikanische Vorherrschaft", erklärt der evangelische Links-Aktivist Jim Wallis im friedensbewegten Magazin Sojourners in tiefster rhetorischer Trauer.

Ein Kollege von Wallis nannte Fox News sogar das "Hauptquartier der Widerstandsarmee Gottes (Lords Resistance Army) gegen den Krieg gegen Weihnachten".

Obwohl dieser Kollege darauf hinwies, daß Anti-Weihnachts-Kreuzfahrer sogar gegen Osterglocken kämpfen, ist Wallis immer noch blind vor Wut: "Die Weihnachten von Fox News verkünden die Werbung für Konsum, die Verteidigung des Reichtums und der Macht, die Schmeichelei des Geldes und der Märkte, und den Angriff auf die Bemühungen zur Überwindung der Armut."

Wer hätte gedacht, daß Weihnachten so böse ist?

Wallis behauptet, die Fox News Aktion gegen den "Krieg gegen Weihnachten" richtet sich gegen "Atheisten, Agnostiker, Liberale, Linke, Progressive und die Eiferer für die Trennung von Kirche und Staat -- das heißt Demokraten". Der langjährige Aktivist für eine linksdrehende Welt und Empfänger George-Soros-ähnlicher Menschenliebe hat seine eigene Definition von Polit-Weihnachten. Jesus wurde in einem "besetzten Land" geboren, unter einer "imperialen Macht", und er fügte der Weihnachtszeit "politischen Kontext" hinzu. "In Jesus Christus ging Gott an die Öffentlichkeit", verkündet Wallis. "Daß Jesus arm geboren war ... definiert radikal den sozialen Kontext ... und zeigt deutlich die wahre Bedeutung von Weihnachten." Wallis frohlockt, daß Jesus "unseren kriegerischen Streit beenden" wird. (Wenn liberale Linke für die Trennung von Religion und Politik sind, wieso verbinden sie sie dann?)

Wallis' 40-jährige religiöse und politische Aktivisten-Karriere verrät natürlich sein Verständnis des Christentums als pazifistische Protestbewegung gegen den amerikanischen Imperialismus und als Forderung nach erzwungener Umverteilung des Reichtums. Im Gegensatz dazu verstehen die Verteidiger der traditionellen Weihnacht diese als Feier eines göttlichen Erlösers, der gekommen ist, um eine sündige Welt zu retten. Religiöse Linke sind für die Erlösung in der Regel viel zu beschäftigt, und denken vor allem an den Glauben, daß nur wohlhabende Imperialisten sündig sind.

Wallis erklärt: "Daß Einkaufszentren und Geschäfte ihre Kunden mit "Merry Christmas" begrüßen, ist völlig irrelevant für die Bedeutung der Fleischwerdung." Stattdessen ist der "Konsumrausch" in Höhe von "450.000.000.000 Dollar", die angeblich zu Weihnachten ausgegeben werden, die eigentliche "Blasphemie". Hat sich Wallis überlegt, wie viele Millionen armer Menschen auf der ganzen Welt wahrscheinlich beschäftigt sind, um Waren für die Amerikaner zu produzieren, die so egoistisch sind, Weihnachten zu feiern? Und ist ein Feiertag, bei dem es ums Schenken geht, wirklich die finsterste Verwendung von Geld?

Selbst auf Weihnachtsbäume und anderes Grün schlägt Wallis ein: es ist "entlehnt von antiken römischen und germanischen Feiern zur Wintersonnenwende, die von der Kirche assimiliert und kooptiert wurden, nachdem Konstantin zwischen seinem Reich und den Christen Frieden schloß". (Fast so überzeugend wie meine alten Deutsch-, Gemeinschaftskunde- und Sozialkundelehrer. Oder die lustigen Stasi-Taschenbücher von Bernt Engelmann.) Da haben Sie es. Das Weihnachts-Tamtam ist in Wirklichkeit die götzendienerische Frucht des Konstantinianismus, dem ultimativen Schreckgespenst der religiösen Linken und Pazifisten.

Wallis erinnert ein wenig an die alten englischen Puritaner, die einem katholizistischen Weihnachten, das nicht in der Bibel verwurzelt ist, abschworen. Doch die Puritaner glaubten immerhin an eine transzendente Macht über der Regierung und lehnten Utopien ab. Sie schufen fleißig ihren eigenen Reichtum und verlangten keine Abgagen von anderen. Wallis zitiert das Magnificat der Jungfrau Maria, die Jesus kommen sieht: "Er stürzt die Mächtigen ... und erhöht die Niedrigen." Wallis kommentiert sarkastisch, Fox News würde dies als "Klassenkampf" verurteilen und schließt: "Wenn es also einen Krieg gegen Weihnachten gibt, dann ist es jener, der von Fox News geführt wird."

Wer sind die "Niedrigen" und wer sind die "Mächtigen?" Die Arbeiterklasse-Konsumenten, die Fox News sehen und bei Wal-Mart einkaufen, und "Frohe Weihnachten" anstelle von "Frohe Feiertage" vorziehen, dürften sich eher als die "Niedrigen" qualifizieren als die multikulturellen Eliten, die sich in der Kommandozentrale der Kultur eingenistet haben und über Religion und kulturelle Traditionen spotten.

Ein Pfarrer und Journalist, der auf der Blogseite der Huffington Post schreibt, wiederholt Wallis' Verdacht, daß Weihnachten eine populistische Feier ist. Pfarrer Skye Jethani schimpft über Weihnachten als einen "Feiertag von zweifelhafter Herkunft", über den die Puritaner "richtig" dachten: ein "heidnisches Fest, das sich nun als ein christliches verkleidet". Er verwirft den Weihnachtsmann als eine "Marketing-Dampfwalze für den Einzelhandel", die Weihnachten wegen der Gewinne anpreist. Und Pfarrer Jethani beklagt, daß "konservative Christen", die Weihnachten verteidigen, nur ihre eigene traurige "Gefangenschaft im Konsumismus" veranschaulichen. Also alles Humbug!

Vielleicht können die allerheiligen puristischen Linken der ganzen unheiligen amerikanischen Konsumgesellschaft entkommen, wenn sie sich am Weihnachtsmorgen der nächsten Occupy Wall Street Demonstration anschließen und zur Rettung der Welt einen köstlichen überteuerten Free-Trade Kaffee trinken. Doch wie Millionen von Menschen auf der ganzen Welt, von denen die meisten sehr arm sind, ziehen es die meisten Amerikaner vor, lieber ordentlich ein Weihnachten voller "dubioser" kultureller Symbole zu feiern, und unter Freunden und Familie sogar einige großzügige Geschenke zu verteilen.

All den reichen oder armen Konsumenten, denen Traditionen wichtiger sind als elitärer Snobismus: Frohe Weihnachten!
Hier finden Sie den Originalartikel, The War on Christmas.