Mittwoch, 21. Dezember 2011

Besetzer terrorisieren Schnäppchenjäger

Matthew Vadum über Occupy Wall Street zu Weihnachten.

(Anmerkungen in Klammern)


Die Nihilisten von Occupy Wall Street setzen zu ihrem größten taktischen Fehler an.

Der Pöbel der Occupy Bewegung, der Kriminelle und Unkraut anzieht wie ein natürlicher Magnet, will am Tag nach Thanksgiving, dem sogenannten Black Friday (dessen Name nichts mit dem Börsencrash zu tun hat), die Geschäfte am einkaufsstärksten Tag des Jahres stören. Der Black Friday fällt auf den gleichen Tag wie der vom anti-kapitalistischen Magazin Adbusters angeriesene Buy Nothing Day.

"Die Idee ist einfach, bekämpfen Sie die Unternehmen, die die amerikanische Politik korrumpieren und kontrollieren, dort, wo es weh tut, bekämpfen Sie ihre Gewinne", predigt Occupy Black Friday auf seiner Facebook-Seite. Die organisierten ökonomischen Analphabeten nennen diesen Tag "einen Tag, an dem die Mega-Konzerne ganz offen unser Handeln diktieren", als ob die Supermärkte die Konsumenten mit vorgehaltener Waffe aus ihren Häusern zerren und sie zwingen, Produkte zu kaufen, die sie nicht wollen -- wie die staatliche Krankenversicherung Obamacare (die von der taz über den SPIEGEL bis hin zur BILD-Zeitung sicher kollektiv geschätzt wird).

Die Demonstranten wollen überall im Land die Verbraucher mit einem politisches Theaterstück schikanieren und ärgern, damit ihnen endlich klar wird, daß Märkte und der Kapitalismus etwas Schlechtes sind.

Aktivisten in Boise, Idaho, wollen zu großen Einzelhändlern "Verbraucher Zombies" schicken, um gegen unsinniges Geldausgeben zu protestieren. In Des Moines, Iowa, wollen Flashmobs den Verbrauchern Vorträge über Konsumismus halten (mein Protestplakatvorschlag: "Kommunismus gegen Konsumismus"). In Eugene, Oregon, wollen Aktivisten umformulierte Weihnachtslieder singen, um die Amerikaner zu erinnern, wie dumm sie sind, wenn sie Produkte kaufen wollen, um ihr Leben zu verbessern.

In Seattle, Washington, und nahe gelegenen Städten wollen die Occupy Anhänger auf Geheiß der Gewerkschaft gegen Wal-Mart demonstrieren. Das Unternehmen wird von den Gewerkschaften und Organisationen wie ACORN (die wegen Wahlbetrug verurteilt wurde und sich im April 2010 nach ihrer vorgetäuschten Auflösung neu organisierte) schon seit langem ins Visier genommen, weil es sich so erfolgreich gegen die gewerkschaftliche Organisierung wehrt.

In einem Propaganda-Kommuniqué erklärte Occupy Seattle: "Mit seiner langen Geschichte von Arbeitern und Lieferanten, die schlecht behandelt werden, seiner jüngsten Ankündigung über erhebliche Kürzungen der Krankenversicherung der Mitarbeiter, und seinen obszönen Gewinnen, ist Wal-Mart ein Paradebeispiel dafür, wie die 99% in den Händen der 1% leiden."

Mit der Logik hapert es bei den liberalen Linken ständig. Amerikaner daran zu hindern, für Weihnachten Produkte zu stark herabgesetzten Preisen einzukaufen oder sie zu verspotten, weil sie Geschenke für diejenigen kaufen, die sie lieben, wird die Bewegung nicht gerade bei den Leuten beliebt machen, die sie zu erreichen versucht.

Dann ist da noch die liberale linke Gewaltfrage. Jeder darf mal raten. John Nolte hat dokumentiert, daß die Occupy Anhänger Brandstiftung, Körperverletzung, Vergewaltigungen und Hunderte anderer Verbrechen und Gewalttaten begingen und auf Polizeiautos ihre Notdurft verrichteten.

Es ist aber wahrscheinlicher, daß sich die asozialen Besetzer, die unter den begeisterten Käufern nur eine kleine Minderzahl darstellen, mehr oder weniger benehmen werden.

Die Occupy Black Friday Aktivisten werden wahrscheinlich eher von Millionen von Schnäppchen-Jägern, die sich nicht für anarchistische und sozialistische Fachvorträge interessieren, plattgewalzt.

Liberale Linke hoffen, daß aus diesen Demonstrationen eine neue Bewegung entsteht. Adbusters (vorher im Browser eine kleinere Schrift einstellen, die Internetseite ist für Kurzsichtige) schreibt:

Der diesjährige Black Friday ist die erste Aktion, die zur Ferienzeit stattfindet, in der wir die Grundrichtung für einen neuen Typus von Feiertag festlegen, der in #OCCUPYXMAS seinen Höhepunkt finden wird. Während die weltweiten Proteste der 99 Prozent gegen Profitgier und Casino-Kapitalismus fortgesetzt werden, nutzen wir die Gelegenheit, um das Imperium dort anzugreifen, wo es wirklich weh tut: an der Brieftasche.

Am 25. und 26. November entkommen wir dem Chaos und der Unruhe des größten Einkaufstages in Nordamerika und setzten dem tollwütigen Konsum für 24 Stunden eine Pause. Flash-Mobs, Konsumstreik (consumer fasts), Sitzblockaden mit Fachvorträgen (sit-ins), Bürgerorganisationen (community events), Aufrufen zum Zerschneiden von Kreditkarten (credit card-ups), Kassenstaus mit vollgepackten Einkaufswagen (whirly-marts) und Staus, Staus, Staus (jams, jams, jams)! Für reduzierte Flachbild-Ferneher oder Video-Spiele zelten wir nicht auf dem Bürgersteig. Stattdessen besetzen wir das Paradigma, das unseren ökologischen, sozialen und politischen Niedergang antreibt (und laufen außerdem statt mit Guy-Fawkes-Masken zur Abwechslung mit Christkind-Masken durch die Gegend, um die Leute ganz doll zu erschrecken, diese Aktion nennt sich dann "Jesus-Walk").


Einige Tea Party Gruppen organisieren inzwischen eine Gegen-Aktion namens "BUYcott Black Friday", um die Verbraucher zu ermutigen, Geld auszugeben, um das Wirtschaftswachstum zu fördern.

"In einer Zeit, in der unsere Wirtschaft äußerst empfindlich ist und die Rating-Agenturen über eine weitere Herabstufung der Kreditfähigkeit sprechen, ist es von Occupy Wall Street völlig unverantwortlich, zu versuchen, die US-Wirtschaft am einkaufsstärksten Tag des Jahres zum Erliegen zu bringen", sagte John Sullivan von Liberate Philadelphia/Liberate Amerika.

Erledigen wir unsere Einkäufe!
Hier finden Sie den Originalartikel, Occupiers to Terrorize Bargain Shoppers.