Samstag, 31. Dezember 2011

Eingeschränkte Benzinverkäufe sollen dafür sorgen, daß zu Neujahr weniger Autos abgefackelt werden

Die anonymen Journalisten von AFP über Silvester in Paris.

(Siehe auch die dapd-Meldungen auf SPIEGEL ONLINE und im Hamburger Abendblatt.)

(weitere Anmerkungen in Klammern)


Der Verkauf von Benzin und anderen Brennstoffen wird zu Silvester eingeschränkt, um der jährlichen Tradition von Feiernden, Hunderte von Autos abzufackeln, Einhalt zu gebieten, sagte die Polizei.

In den oft notleidenden Vierteln französischer Städte fackeln Jugendliche seit den frühen 1990er Jahren zu Silvester Hunderte von Fahrzeugen ab und veranstalten laut Aussage der Polizei einen Wettbewerb, um zu sehen, welche Gegend die meisten Schäden verursachen kann. (Die Täter haben fließend Wasser, Strom, Kühlschrank, Mikrowelle, Zwei-Meter-Fernseher, Computer, Internet, iPhone, X-Box, Playstation, Wii und Designerschlüpfer — brauchen sie gegen die Not etwa noch einen Weihnachtsurlaub mit einem händchenhaltenden Guido Westerwelle im Robinson Club Soma Bay in Hurghada?)

Die Polizei sagte im vergangenen Jahr, daß sie keine Zahlen mehr veröffentlichen würde, aus denen die Anzahl der in Brand gesetzten Fahrzeuge hervorgeht, um dem entstandenen "Wettbewerb und Ranking" ein Ende zu bereiten, bei dem jedes Jahr mehr als 1.000 Fahrzeuge abgefackelt werden.

In einem Polizei-Rundschreiben, das AFP vorlag, forderte Innenminister Claude Guéant die Sicherheitskräfte auf, für die Silvester-Feierlichkeiten am Samstag "mit größter Wachsamkeit mobil zu machen".

Laut den Anweisungen, die mit dem Rundschreiben verschickt wurden, sollten die lokalen Sicherheitskräfte alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, einschließlich der "Einschränkung von Benzinverkäufen".

In Paris, wo für die jährliche Feier auf den Champs Elysées Zehntausende erwartet werden, hat die Polizei von Mittwoch bis Montag den Verkauf von "häusliche Brennstoffen" wie Feuerzeugbenzin verboten.

Auch der Verkauf von Alkohol wurde rund um die Champs Elysées über Silvester verboten.

Die Pariser Polizei wies am Donnerstag in einer Erklärung darauf hin, daß Feuerwerkskörper auf den Champs Elysées wie in den letzten Jahren verboten sind und daß kein offizielles Feuerwerk stattfinden wird.

"In der Nacht des 31. Dezember wird es in der Hauptstadt kein Feuerwerk geben", so die Erklärung.

"Während der Feiertage zum Jahresende ist der Verkauf und die Verwendung von Feuerwerkskörpern streng verboten, weil sie für ernsthafte Störungen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit verantwortlich sind."

Die Erklärung weist darauf hin, daß der Verkauf von Feuerwerkskörpern in diesem Zeitraum mit einer Strafe von bis zu 1.500 Euro belegt wird und deren Verwendung mit einer Strafe von 38 Euro.

Es wird erwartet, daß Zehntausende von Polizisten am Samstag die Sicherheit auf den Straßen von Frankreich gewährleisten.

Während der Feier im letzten Jahr kamen fast 54.000 Sicherheitskräfte, darunter Polizisten und Gendarmen ums Leben (Ups!) zum Einsatz, darunter mehr als 8.000 in Paris.
Hier finden Sie den Originalartikel, Petrol sales limited to cut New Year car torchings.

Es sieht so aus, als hätte der 8 Jahre alte French Ban Fireworks at Euro Disney Witz die Wirklichkeit eingeholt:

Franzosen verbieten Feuerwerk in Euro Disney

(AP), Paris, 5. März 2003

Die französische Regierung gab heute bekannt, daß sie über Euro Disney ein Verbot der Verwendung von Feuerwerkskörpern verhängt.

Die Entscheidung kommt einen Tag, nachdem eine nächtliche Feuerwerksveranstaltung in dem Vergnügungspark, der sich nur 32 km östlich von Paris befindet, dazu führte, daß sich die Soldaten einer nahe gelegenen Garnison der französischen Armee einer Gruppe von tschechischen Touristen ergaben.