Montag, 13. Februar 2012

Neues Buch erklärt Journalisten die Berichterstattung über Homosexuellen-Themen

Jessica Cantelon über die Manipulation der Medien durch Homosexuelle.

Termini technici
Homosexual Issues: Homosexuellen-Themen
gays: Schwule

(Anmerkungen in Klammern)


Nachrichtenreporter erhalten in Kürze Zugang zu einem neu gestalteten 'Stylebook', das sie bei ihrer Berichterstattung über Geschichten, die mit Homosexualität in Verbindung stehen, anleitet. Kritiker behaupten jedoch, daß die Empfehlung des Stylebooks, Begriffe wie 'Lebensstil' und 'sexuelle Vorliebe' ('sexual preference') zu vermeiden, nicht geeignet ist, um eine faire und korrekte Berichterstattung zu fördern.

"Was wir schaffen wollen, ist ein genaues und präzises Nachschlagewerk zur sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität", erklärt Chuck Klein, Leiter der 10-köpfigen Stylebook-Arbeitsgruppe vom 'Nationale Lesbisch-Schwule Journalistenverband' ('National Lesbian and Gay Journalists Association', NLGJA) und stellvertretender Nachrichtenredakteur bei The News and Observer in Raleigh, NC.

Der NLGJA, eine 12 Jahre alte Organisation mit 1100 Mitgliedern, veröffentlichte am Dienstag (dem 1. Juli 2008) die Online-Version des Stylebooks aus dem Jahr 2002 und plant bei seiner Versammlung im September kommenden Jahres eine Verteilung in Druckform.

Laut Small ist dies die "erste Grundüberholung" des Stylebooks seit der ersten Veröffentlichung von 1997. (Das Internet-Archiv findet das sogenannte  'Zensurbuch'  'Stylebook’ erstmals im Jahr 2000.) Seitdem wurde die Mission vom NLGJA "erweitert, um integrativer für bisexuelle und transgenderelle Leute zu sein, und deshalb soll das neue Stylebook diese Mission wiedergeben".

Der NLGJA hofft, daß die neue Version verwendet wird, um Stylebooks zu ergänzen, die bereits von den Medien genutzt werden.

Der achtseitige Leitfaden (der 2010 bereits zwanzig Seiten hat) ist eine "maßgebliche Ressource", die "genaue und unverzichtbare Erkenntnisse über die Identitäten und aktuellen Ausdrücke bietet, die schwule, lesbische, bisexuelle und transgenderelle Menschen so ziemlich charakterisieren", sagte Pamela Strother, die verantwortliche Direktorin von NLGJA.

"In der Vergangenheit sahen wir Begriffe wie 'bekennender Homosexueller' [und] 'Zimmergenosse' ('admitted homosexual' [and] 'roommate'), um Schwule und Lesben zu beschreiben, was wir als voreingenommen und unfaire Berichterstattung betrachten", sagte Strother. "Unsere Terminologie hilft Journalisten, zu verstehen, wie eine passendere und gerechtere Terminologie aussieht."

Unter den mehr als 50 Einträgen befindet sich eine Definition für Lebensstil: "eine ungenaue Bezeichnung, die manchmal verwendet wird, um das Leben von schwulen, lesbischen, bisexuellen und transgenderellen Menschen zu beschreiben. Vermeiden." Ebenso rät der Leitfaden Journalisten, den Begriff 'sexuelle Vorliebe' ('sexual preference') zu vermeiden und stattdessen 'sexuelle Orientierung' zu verwenden.

"Ex-Schwule" beschreibt laut Leitfaden "die vor allem in konservativen Religionen (conservative religions -- wahrscheinlich im Gegensatz zu modernen Religionen wie Marxismus gemeint) verwurzelte Bewegung, die die sexuelle Anziehung von Personen des gleichen Geschlechts zu Personen des anderen Geschlechts ändern will (to change the sexual attraction of individuals from same-sex to opposite-sex)".

Darüber hinaus sind 'Bürgerrechte für Schwule' ('gay civil rights'), 'gleiche Rechte' und 'Schwulenrechte' akzeptable Alternativen zu 'Sonderrechten' -- laut dem Stylebook ein "politisch aufgeladener Begriff, der von Gegnern der 'Bürgerrechte für Schwule' verwendet wird".

"Grundsätzlich glauben wir, daß der Zweck eines Stylebooks darin besteht, Journalisten [mit] so genauen, präzisen Informationen wie möglich zu versorgen -- weil auch wir Journalisten sind", sagte Small.

Doch Reed Irvine, der Vorsitzende von Accuracy in Media, hinterfragt den Anspruch von NLGJA auf "Genauigkeit und Fairness" und zitiert mehrere Punkte, die, wie er sagt, bequemerweise weggelassen wurden.

Irvine wies darauf hin, daß unter den mehr als 50 Einträgen Begriffe wie 'Fisting', 'Golden Showers' und 'Barebacking' (Verkehr ohne Kondom) fehlen.

"Das sind Dinge, die sie tun -- ich denke, [sie] ziehen es vor, in der Öffentlichkeit nicht darüber zu sprechen", sagte Irvine.

Und Irvine fügte hinzu, daß unter den etwa 40 wichtigen LGBT-Organisationen für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgenderelle, die im Stylebook aufgeführt werden, der 'Nordamerikanische Verband für die Liebe zwischen Männern und Knaben' ('North American Man-Boy Love Association', NAMBLA) "auffällig abwesend" ist. "Ich vermute, daß sich die Leute von NAMBLA verletzt fühlen könnten, weil sie auf dieser ausgezeichneten Liste fehlen", sagte Irvine.

"Ganz ehrlich, es kam nie zur Sprache", sagte Klein auf die Frage, warum NAMBLA auf der Liste fehlt. Er sagte, "eine ganze Reihe von Gruppen" wurden hinzugefügt, als der Leitfaden aktualisiert wurde, aber NAMBLA war nicht dabei (und ist auch heute nicht dabei -- wird aber garantiert dabei sein, sobald die Amerikanische Psychologische Vereinigung APA die sexuelle Orientierung aus der ICD-10 streicht: 'APA Proposes Deletion of Sexual Orientation Diagnoses in ICD-10').

Strother sagte, daß sich die Darstellung von Homosexuellen in den Medien "tiefgreifend verändert" hat und führt vieles davon auf die Nutzung des Stylebooks zurück. Da das überarbeitete Stylebook derzeit nur online verfügbar ist, ist es schwierig, die Zahl der Journalisten zu schätzen, die es benutzen, sagte Strother. Sie fügte jedoch hinzu, daß der Leitfaden "für die Branche sehr nützlich" gewesen ist.

"Von den Hochschulen kommen neue Lektoren und sie hatten noch nie mit schwulen und lesbischen Fragen zu tun," fuhr Strother fort. "Dies ist also ideal, um neue Lektoren [und] neue Reporter auszubilden."
Hier finden Sie den Originalartikel, New Book Guides Journalists in Reporting of Homosexual Issues.