Dienstag, 21. Februar 2012

Heil, Mein Führer

Alan Stang beschreibt, wie sich der Schulunterricht veränderte, nachdem Obama ein paar Tage im Amt war.

(Im Gedenken an Alan Jay Stang; * 16. Februar 1932; † 19. Juli 2009)


Mein Sohn, der in der 1. Klasse ist, kam gestern nach Hause und sagte, er wolle nicht länger zur Schule gehen. Also fragte ich ihn, warum?! Er sagte, daß der Lehrer während des Gelöbnisses (Pledge of Allegiance) neben der Flagge ein großes Bild von Obama zeigte. Ich fragte ihn, ob er sich sicher wäre, und ich meinte, daß der Lehrer vielleicht nur in ein 8x10 Foto vom Präsidenten zeigte. Er sagte: "Nein, es ist ein großes Bild von Obama und wenn wir fertig sind, schaltet Frau **** das Bild ab." Ich fragte außerdem, ob sie das im vergangenen Jahr für Bush gemacht hätten. Er sagte wieder: "Nein." Das war erste Tag meines Sohnes zurück in der Schule nach Weihnachten.

Meine Frau arbeitet ein paar Tage pro Woche freiwillig und hilft dem Lehrer meines Sohnes bei verschiedenen Aufgaben. Sie sagte, sie würde an diesem Morgen früh hingehen, um zu sehen, was los wäre. Sie kam gerade erst zurück und berichtete, daß die Sache wahr wäre und noch einiges mehr. Sie sagte, sie wartete draußen im Lieferbereich und konnte in diesem Abschnitt der Schule in 3 der 5 Klassenzimmer sehen. Sie sagte, daß, wenn die Kinder stehen, jeder Lehrer den Overhead-Projektor im Klassenzimmer anmacht, um ein lebensgroßes Bild von Obama zu zeigen, mit sechs US-Flaggen hinter ihm, etwa 4 Meter entfernt von der Fahne, die an der Wand hängt. Sie sagte über das Bild, daß Obama einen direkt anstarrt, ohne Gesichtsausdruck, nur mit einem ernsten Blick. Ich fragte meine Frau, ob Obama seine Hand auf seinem Herz hatte. Sie sagte, daß sie davon so überrascht war, daß sie es nicht sah. Noch schlimmer ist, sagte sie, daß die Kinder in jeder Klasse alle Obama ansahen und nicht die Flagge, die in der Ecke hängt.

Das geschieht im Schulbezirk von Clark County, hier in Henderson, in der Umgebung von Las Vegas.

Alan Stang war einer der ersten Skriptschreiber von Mike Wallace auf 'Channel 13' in New York, wo er einige der Skripte verfasste, die Mike Wallace zu CBS brachten. Stang war selbst Radiomoderator. In Los Angeles wurde er zeitgleich zu Larry King gesendet und hatte laut 'Arbitron' fast doppelt so viele Zuhörer. Er hat als Auslandskorrespondent gearbeitet. Er hat hunderte von Sonderbeiträgen in Zeitschriften im ganzen Land und etwa fünfzehn Bücher geschrieben, für die er zahlreiche Auszeichnungen erhielt, darunter eine Ehrung durch das Repräsentantenhaus von Pennsylvania für hervorragende journalistische Leistungen. Eines von Stangs Exposés hielt einen kriminellen Versuch auf, die Kontrolle über New Mexico zu erlangen, wo eine Bande ein Gerichtsgebäude eroberte, einen Richter als Geisel nahm und einen Stellvertreter ermordete. Der Plan stand kurz vor dem Erfolg bevor Stang eingriff. Ein weiteres Exposé von Stang inspirierte wichtige Reformen im bundesstaatlichen Arbeitsrecht.

Sein erstes Buch, 'Es ist sehr einfach: Die wahre Geschichte der Bürgerrechte' ('It’s Very Simple: The True Story of Civil Rights'), war ein sofortiger Bestseller. Sein erster Roman, 'Die höchste Tugend' ('The Highest Virtue'), der in der russischen Revolution spielt, errang eine Fünf-Sterne-Bewertung in der 'West Coast Review of Books', die in nur einem Prozent ihrer Bewertungen fünf Sterne vergab.

Stang hat in jedem amerikanischen Bundesstaat und auf der ganzen Welt Vorträge gehalten und wurde in vielen Sendungen begrüßt, darunter 'Cross Fire' auf CNN. Weil er und seine Frau in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik die meisten Kinder hatten, wo sie damals lebten, wurde die ganze Familie gewählt, um in Sydney Pollacks 'Havanna' mit Robert Redford zu spielen, dem bis dahin teuersten Film. Alan Stang ist der Mann mit den angeklatschten Haaren in dem lächerlichen Harry-Truman-Hawaii-Shirt. Er sagt, daß er dazu gezwungen wurde.
Hier finden Sie den Originalartikel, Sieg Heil, Mein Fuhrer.