Dienstag, 20. März 2012

US-militärischer „Act of Valor“: Liberale linke Filmkritiker heulen auf

Christian Toto über den Überraschungserfolg „Act of Valor“.

(Da Filmkritiker im deutschsprachigen Raum üblicherweise von ihren US-Kollegen abschreiben, können Sie hier lesen, wie die Kritiken aussehen werden, wenn der Film erscheint.)

(weitere Anmerkungen in Klammern)


Der neue Film „Act of Valor“ wirft amerikanischen Soldaten weder Kriegsverbrechen vor, noch stellt er sie als eiskalte Tötungsmaschinen dar.

Das paßt vielen Filmkritikern nicht, die sich an antimilitärische Filme klammern, die an den Kinokassen routinemäßig als Flop enden. „Act of Valor“ setzte Laiendarsteller ein -- Navy SEALs im aktiven Dienst -- und kann natürlich für deren flache Dialoge kritisiert werden. Und auch der episodenhafte Charakter des Films lädt zu reichlich Kritik ein, selbst wenn bemerkenswerterweise routinemäßig mit scharfer Munition gespielt wurde. Doch viele Kritiker taten mehr, als ihre Pflicht zu erfüllen, einen Film niederzuknüppeln, der es wagte, Navy SEALs als Helden zu zeigen, und ihre Bemühungen, Terroristen aufzuhalten, als edles Unternehmen.

Joshua Rothkopf beschreibt den Film auf Time Out New York als „beängstigend“, mit einer „lächerlich eingeschränkten Sicht der amerikanischen Gerechtigkeit“.

Steve Persall von der Tampa Bay Times bezeichnet „Act of Valor“ als „eine Landmine für jeden, der kein Militär-Veteran ist und den Kult des Krieges nicht abkauft“ und fügte hinzu: „Pazifisten werden nicht annähernd so beeindruckt sein.“

Was ist mit Zuschauern, die Terroristen als eine legitime Bedrohung sehen und eine militärische Intervention als notwendig, um sie davon abzuhalten, Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Unschuldigen auszurotten? (Ist ja richtig, aber warum wurde dann nie die Sowjetunion angegriffen -- oder zumindest Kuba, das mit etwa 111.000 Quadratkilometern nur etwas größer ist als Baden-Württemberg und Bayern?)

David Hiltbrand von Philly.com schienen Szenen aufzuregen, in denen Menschen, die für die Gefangennahme und Folterung eines CIA-Agenten verantwortlich waren, ihrem grausigen Schicksal begegneten:

Sie sehen, wie einer unserer Scharfschützen heruntergekommene, untrainierte Campesinos einen nach dem anderen leidenschaftslos und aus großer Entfernung mit Kopfschüssen erledigt.

Für „heruntergekommene, untrainierte Campesinos“ sollte es also Freibriefe geben, die ihnen erlauben, eine Frau zu foltern. Im weiteren Verlauf des Films erreicht Hiltbrands moralische Verwirrung ihren Höhepunkt:

Gegen Ende degeneriert der Film zu einem ausgedehnten, chaotischen Feuergefecht. Sie wissen, wen Sie anfeuern sollen, weil es diejenigen sind, die Uniformen tragen, aber man verliert leicht den Bezug, warum eigentlich.

Eine kleine Hilfe -- diejenigen Leute, die terroristische Handlungen begehen wollen, sind die bösen Jungs und müssen aufgehalten werden. Diejenigen, die sie aufhalten, sind die Helden. Ist das so schwer?

Und dann ist das Roger Ebert, der Dekan der liberalen linken Filmkritiker. „Mr. Thumb“ erwähnt tatsächlich einige positive Dinge, wie die ausgezeichnete Action. Aber Ebert kommt nicht umhin, den Film mit „Hell and Back Again“ zu vergleichen, eine Dokumentation über einen Soldaten, der zu den Marines ging, weil er Menschen töten wollte.

Warum Roger Ebert das in „Act of Valor“ dargestellte Heldentum mit einem einzigen Soldaten vergleicht, der ein schweres psychisches Problem hat, ist nicht nachvollziehbar. (Vielleicht um Lehrer der Nation zu spielen?)

Ironischerweise bewertete die liberale linke Satirezeitschrift „The Onion“ den Film hart, aber fair.

Kein Film sollte über alle Kritik erhaben sein, aber die Art der aufgeführten Angriffe hat nichts mit Qualität zu tun, sondern damit, daß den Schriftgelehrten unwohl wird, wenn sie Navy SEALs sehen, die für ihre Tapferkeit in Feuergefechten mit scharfer Munition als Helden betrachtet werden sollten -- auf der Leinwand oder im Einsatz.

Hier finden Sie den Originalartikel, Liberal Movie Critics Decry Pro-Military, Pro-American ‚Act of Valor‘.