Freitag, 16. März 2012

Die beste Art, vergewaltigt zu werden

Ein Ratgeber von Ben Stein.

(Dieser Artikel von Ben Stein erschien als Gastbeitrag auf „That's What She Said“. Ben Stein ist Schriftsteller, Schauspieler, Ökonom, Jurist und lebt in Beverly Hills und Malibu.)


Ich bin, ebenso wie der aufstrebende öffentliche Diener Dominique Strauss-Kahn, ein Freund aller Frauen, auch derjenigen, die meine „American Spectator“-Kolumne über die skurrilen Behauptungen, die gegen den Ex-IWF-Chef vorgebracht werden, nicht in vollem Umfang zu schätzen wissen. Diesen fehlgeleiteten Mitgliedern des schönen Geschlechts möchte ich einen Olivenzweig in Form einiger Ratschläge reichen, das Vorhaben, vergewaltigt zu werden, gebührlich anzugehen, wenn Sie erwarten, daß ihre Behauptungen von öffentlichen Intellektuellen ernst genommen werden sollen.

Meine Damen, hier sind meine bescheidenen Gedanken:

1.) Stellen Sie sicher, daß Ihr Vergewaltiger eine kriminelle Vorgeschichte hat.

Sollten Sie sich in einer Lage befinden, von einem Mann mit einer langen Vorgeschichte sexuellen Mißbrauchs vergewaltigt zu werden, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um eine kriminologische Überprüfung durchzuführen. Dies kann mit den meisten modernen Smartphones so lange geschehen, wie Ihre Hände frei sind.

Keine Vorstrafen? Aller Wahrscheinlichkeit nach ist seine gewalttätige sexuelle Vergangenheit nur Klatsch und er ist keine Bedrohung. Sie machen einvernehmlichen Sex. Weitermachen.

2.) Bringen Sie den Beruf Ihres Vergewaltigers in Erfahrung.

Ist Ihr Vergewaltiger ein Ökonom? Wenn ja, werden Sie nicht vergewaltigt. Wie ich in meiner letzten Kolumne fragte: „Kann mir jemand irgendwelche Ökonomen nennen, die jemals wegen gewalttätigen sexuellen Vergehen angeklagt und verurteilt worden sind? Kann mir jemand irgendwelche internationalen Köpfe wirtschaftlicher Non-Profit-Organisationen nennen, die jemals wegen gewalttätigen sexuellen Vergehen angeklagt und verurteilt worden sind?“

Als Ökonom kann ich die Tatsache, daß Ökonomen nicht vergewaltigen, persönlich bezeugen. Würde ich tatsächlich eine Ski-Maske aufsetzen und Sie in der dunklen Gasse vor meinem Haus überraschen, die, wie ich weiß, nur selten von der Polizei besucht wird, seien Sie versichert, Sie wären in meinen behandschuhten Händen völlig sicher.

3.) Wählen Sie einen großen, muskulösen Vergewaltiger mit einer Waffe.

Ein unbewaffneter dicker Mann über 50 kann nicht vergewaltigen. Sicher, einige werden es versuchen, aber es unsinnig, zu behaupten, ein Gentleman wie Dominique Strauss-Kahn könnte ein resolutes junges Zimmermädchen oral vergewaltigen.

Wenn Sie die Absicht haben, eine Vergewaltigung zu melden, stellen Sie sicher, daß der Täter mit einem Messer oder einer Pistole bewaffnet ist. Er sollte außerdem ziemlich jung und auffallend groß sein, schlank und muskulös, und einen fettfreien, knackigen Waschbrettbauch nachweisen können. Ist er klein und untersetzt, dann haben Sie dem Sex aller Wahrscheinlichkeit nach zugestimmt.

4.) Ihr Vergewaltiger darf keine Reisepläne haben.

Machen Sie sich nicht die Mühe, Ihren „Vergewaltiger“ zu melden, es sei denn, er hat die Absicht, im näheren Umfeld weiterhin physisch präsent zu sein. Hat er nur wenige Stunden nach Ihrem Stelldichein einen Anschlußflug gebucht, ist sein Alibi nahezu unantastbar. Es ist zweifelhaft, daß Sie vergewaltigt wurden.

5.) Stellen Sie sicher, daß Ihr Vergewaltiger niemand besonderes ist.

Gestandene Männer mit markanten Gesichtern -- Männer wie ich -- verdienen es nicht, wie gewöhnliche Kriminelle behandelt zu werden, wenn ein einfacher Proll Behauptungen über sexuelles Fehlverhalten aufstellt. Generell gilt, daß überhaupt keine Vorwürfe erhoben werden sollten, wenn Männer von großer Bedeutung involviert sind. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um zu überlegen, ob Sie ein einvernehmliches Rendezvous fälschlicherweise als etwas Unappetitliches interpretieren.

6.) Seien Sie eine Ökonomin.

Wenn Sie beabsichtigen, vergewaltigt zu werden, stellen Sie sicher, daß Sie in einem Bereich arbeiten, der ausschließlich mit Menschen bevölkert ist, deren Charakter und Glaubwürdigkeit unangreifbar sind. Haushaltsführung ist kein solcher Bereich. Wie ich bereits erklärte: „Ich habe Zimmermädchen erlebt, die komplett verrückt waren, die mir meine Flugtickets stahlen, die mir Geld stahlen, mir Medikamente stahlen, wichtige Papiere wegwarfen.“

Gehen Sie auf Nummer sicher und studieren Sie, um eine Ökonomin zu werden.


GFY, Ben Stein.
Hier finden Sie den Originalartikel, The Right Way to Get Raped.

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