Dienstag, 24. Januar 2012

Lord Brownes Ex-Callboy-Liebhaber assistiert im Fall gegen BP

Glen Owen über den teuersten Kostensenker der Welt.

Termini technici
gay website: Internetseite für Schwule

(Der vierte Artikel über den den Öko-Sonnenkönig.)

(weitere Anmerkungen in Klammern)


Lord Browne mit seinem ehemaligen Liebhaber Jeff Chevalier

David Camerons neuer 'Kostensenkungs-Zar' ('cost-cut tsar' -- was wären Politiker bloß ohne Begriffe aus Kaisertum und Religion?) geriet letzte Nacht in Verlegenheit, nachdem bekannt wurde, daß sein ehemaliger Liebhaber einem amerikanischen Anwalt hilft, eine Klage gegen ihn aufzustellen.

Lord Browne von Madingley, Ex-Vorstandsvorsitzender von BP, steht im Mittelpunkt eines Rechtsstreits in den USA, in dem behauptet wird, daß Kostensenkungen, für die er als Leiter des Öl-Riesen verantwortlich war, zu Katastrophen wie der Ölpest im Golf von Mexiko führten.

Letzte Woche wurde bekannt, daß Lord Browne, 62, beauftragt wurde, die erste Welle an öffentlichen Ausgabenkürzungen im Haushalt in Höhe von 6.200.000.000 Pfund zu erarbeiten, die das Budget vorsieht.

Es ist sein hochrangigster Job, nachdem er im Jahr 2007 von BP zurücktreten mußte, als ihn der Oberste Gerichtshof beim Lügen über seinen kanadischen Liebhaber Jeff Chevalier erwischte.

Während ihrer vierjährigen Beziehung genoß Jeff Chevalier Abendessen mit einer Reihe hochrangiger Politiker, darunter Tony Blair, und hatte Zugang zu hochsensiblen Unternehmensdaten. (Da interessiert sich mal jemand nicht nur für Sex, sondern auch für knüppelharte wirtschaftliche Fragen, und dann so was.)

Jetzt hat Brent Coon, ein texanischer Anwalt, der eine Reihe von Klagen gegen BP vorbereitet, Jeff Chevalier gebeten, ihm zu helfen, zu beweisen, daß Kosteneinsparungen unter Lord Browne zu schweren Sicherheitsmängeln führten.

Brent Coon hat bereits wegen einer Explosion in einer texanischen Raffinerie im Jahr 2005, bei der 14 Arbeiter getötet wurden, Klagen gegen BP aufgestellt.

Er zwang die Firma zur Freigabe ausführlicher Unterlagen zur Kostensenkung in der Anlage während Lord Brownes Zeit als geschäftsführendes Vorstandsmitglied, die als ein Faktor bei der Katastrophe betrachtet werden. BP wurde später gezwungen, mehr als 2.000.000.000 Dollar an Entschädigung zu zahlen.

Brent Coon konzentriert sich jetzt auf die Explosion auf der (Explorations-Ölbohrplattform namens) Deepwater Horizon im April (2010), die die schlimmste ökologische Krise in der Geschichte der USA verursacht hat.

Der Vorfall war für das Unternehmen und Lord Brownes Nachfolger Tony Hayward eine PR-Katastrophe -- BPs Marktwert brach zusammen und zwischen London und Washington gab es diplomatische Spannungen.

Im vergangenen Monat traf sich Brent Coon mit Vertretern des US-Justizministeriums, die wegen der Duldung eines "systemischen Sicherheitsproblems" eigene Schritte gegen BP erwägen.

Lord Brownes Sturz kam vor drei Jahren, nachdem er eine einstweilige Verfügung gegen The Mail on Sunday erwirkte, um zu verhindern, daß Jeff Chevalier über ihre Beziehung berichtet. (Für so viel Mut zur Transparenz sollte Jeff Chevalier der Homosexuellengemeinschaft ein Vorbild sein.)

Später sickerte durch, daß Lord Browne einen Richter belog, als er behauptete, Jeff Chevalier hätte ein Drogenproblem, und auch als er behauptete, er hätte ihn beim Turnen im Battersea Park kennenlernte -- wohingegen die Wahrheit war, daß er ihn auf einer Internetseite für Schwule fand.

Weder Jeff Chevalier noch Brent Coon waren gestern Abend für einen Kommentar verfügbar.
Hier finden Sie den Originalartikel, Lord Browne's former male escort lover assists case against BP.