Samstag, 21. Januar 2012

Europas kommunistische Vergangenheit verfolgt die Euro-Zone

David Paulin über den real existierenden Europäismus.

(Anmerkungen in Klammern)


Bei der EU-Schuldenkrise und Griechenlands wahrscheinlicher Zahlungsunfähigkeit wird ein Aspekt übersehen: die Rolle, die ehemalige europäische Kommunisten -- jetzt Spitzenpolitiker im Europäischen Parlament -- bei der Schaffung der europäischen Plan- und Kommandowirtschaft spielten, zusammen mit dem Drum und Dran einer gemeinsamen -- und zweifelhaften -- europäischen Kultur. Jetzt bricht alles zusammen -- ein Unglück, das die Lebensfähigkeit der Euro-Zone und die Weltwirtschaft bedroht.

Die Suche nach einem vereinten Europa -- mit einer gemeinsamen Währung sowie einer einzigen Flagge und Hymne -- war im Nachhinein ein Projekt für Träumer. Und wie die Euro-Skeptiker die ganze Zeit gesagt haben, waren die Träumer europäische Eliten mit autokratischen Tendenzen.

Somit ist es vielleicht nicht überraschend, zu erfahren, daß eine Reihe der Eliten, die für Europa ein politisches und wirtschaftliches Utopia konstruierten, etwas gemeinsam haben: den Kommunismus.

Dies erklärt zum Teil, warum eigenwillige Euro Eliten die Europäische Union rücksichtslos erweiterten -- und insbesondere die Euro-Zone, die 17 Länder der 27 EU-Mitgliedstaaten zu einer gemeinsamen Währungsunion zusammenfaßt. Doch in ihrem Eifer, ihren Traum zu verwirklichen, scheiterten die Idealisten der Europäischen Union daran, ein gewaltiges Problem zu erkennen: so unterschiedliche Länder wie das wirtschaftlich disziplinierte Deutschland und das von Korruption durchsetzte und undisziplinierte Griechenland sollten kein Wirtschaftssystem mit einer Einheitswährung teilen -- ein System, das weder unterschiedliche Zinsen noch Währungsabwertungen kennt. Und hätte Griechenland weiterhin die Drachme und nicht den Euro, dann wäre eine Abwertung der Währung ein Ausweg aus ihrem wirtschaftlichen Schlamassel. Diese Option würde den gewöhnlichen Griechen das Leid der harten und unrealistischen Sparmaßnahmen ersparen, die von nicht gewählten Eurokraten verhängt werden. (Eine einfache Lösung: Den nächsten Rettungsschirm in Drachmen auszahlen, oder besser schenken und auf eine Rückzahlung verzichten, und die nächsten 3 oder 300 Jahre warten, bis sich Griechenland stabilisiert.)

Der Brite Nigel Farage, ein konservativer Politiker, Euro-Skeptiker und Delegierter des Europäischen Parlaments hat mehr als einmal auf die Parallelen zwischen Europas alten kommunistischen Träumern und den EU-Träumern hingewiesen.

Anfang 2010 lenkte Farage im EU-Parlament die Aufmerksamkeit auf die Zahl der ehemaligen Kommunisten und ihrer Mitläufer im Europäischen Parlament -- und er konfrontierte sie mit den wirtschaftlichen Schwierigkeiten Griechenlands, die damals im frühen Stadien waren. Farage, ein ehemaliger Börsenhändler für Metalle, äußerte sich über die finanziellen Schwierigkeiten der PIGS-Staaten Portugal, Irland, Griechenland und Spanien in der Vergangenheit ähnlich. Er scheint einer der wenigen Mitglieder des Europäischen Parlaments zu sein, der in den Themen Finanzmärkte und Wirtschaft sattelfest ist.

Farage beschreibt Griechenland als "gefangen im ökonomischen Gefängnis des Euro" und erklärt, daß Griechenland als Teil der Euro-Zone weniger demokratisch wurde: "Während vor 60 Jahren der Eiserne Vorhang in ganz Europa fiel, haben wir heute die eiserne Faust der Europäischen Kommission", die Griechenland ihren Willen aufzwingt. Hier ist das nachfolgend eingebettete Video "Farage exposes euro-nationalist, communist government of Europe" auf YouTube.



Anfang letzten Jahres hielt Farage im Europäischen Parlament außerdem eine dramatische Rede, in der er eine tragikomische Geschichte erzählte: Europas Entwicklung von einem durch den Kommunismus geteilten Kontinent zu einem, den das politisch und wirtschaftlich undemokratische System der EU und der Euro-Zone teilt. Seine Äußerungen dauerten knapp vier Minuten und führten zu spöttischen Protesten. Das Video "An Iron Fist has come down on Europe - Nigel Farage" auf YouTube ist sehenswert. (Die deutsche Übersetzung mit dem Titel "Nigel Farage: Eine eiserne Faust ist über Europa gekommen" ist hier.)

In Bezug auf die wahrscheinliche Zahlungsunfähigkeit Griechenlands sagte Farage dem Europäischen Parlament letzte Woche (Mitte September 2011), daß Griechenland jetzt ein "Protektorat" ist, das der "wirtschaftlichen Regierungsgewalt" der EU unterliegt. Farage sagte, daß die EU in Nord und Süd geteilt ist, wie Europa etwa sechs Jahrzehnte durch den Eisernen Vorhang geteilt war -- alles bedingt durch das wirtschaftliche Unheil, das die Zwangsjacke der Euro-Zone Ländern wie Griechenland bescherte, das von EU Träumern gegen den Rat der pragmatischen Euro-Skeptiker in die Euro-Zone aufgenommen wurde. "Wundert sich da noch irgendjemand, daß das griechische Volk jetzt EU-Flaggen verbrennt und Hakenkreuze drüber malt?", fragte er. Hier ist das Video "Nigel Farage: Greece under Commission-ECB-IMF Dictatorship" auf YouTube.

Was Europas alte kommunistische Vergangenheit und die Eurozone betrifft, scheint sich die Geschichte in gewisser Hinsicht definitiv zu wiederholen.
Hier finden Sie den Originalartikel, Europe’s Communist Past Haunts Euro-Zone.