Donnerstag, 17. Januar 2013

Menschenopfer und Blutrituale

Kopiert und eingefügt aus dem Buch Blutrituale von Barbara Ehrenreich.
Blood Rites

Seite 38: In seinem Buch „In the Shadow of Moloch“ zeigt Martin Bergmann, daß die Opferrituale der Hebräer, so sehr diese sonst darum bemüht waren, sich von ihren Nachbarn in religiösen Dingen zu unterscheiden, denen der Kanaaniter und anderer verachtlicher „Götzendiener“ sehr ähnlich waren. Im Alten Testament finden sich seitenlange Aufzählungen und Beschreibungen von Tieropfern bis ins kleinste anatomische Detail. Im dritten Buch Mose (Kap. 4-5) z. B. schreibt Moses verschiedene Sünd-, Brand- und Schuldopfer vor; je nach Sachlage ist ein Ziegenbock, ein einjähriges Kalb oder Lamm ohne Fehler, ein Stier oder ein Widder darzubringen. Was mit den Abfallprodukten, vom Fett über Nieren bis zu Leber und Rumpf, zu tun ist, wird jedesmal genau angegeben.

Seite 40: Der Ausdruck Sündenbock kommt von dem Jom-Kippur-Ritual, bei dem die Sünden der Menschen auf den Kopf eines Ziegenbocks gehäuft werden, der dann zusammen mit der Erinnerung an die Sünden getötet wird.

Seite 41: Der hebräische Gott war zu ätherisch, als daß man sich ihn beim Essen hätte vorstellen können, doch in der Bibel lodert das göttlich Feuer manchmal erregt auf, um das Fleisch auf dem Altar buchstäblich zu verzehren.

Seite 45: Manche Mythen der jüdischen und griechischen Tradition enthalten noch die Vorstellung, das ursprüngliche und aus der Sicht der Götter vielleicht wünschenswerteste Opfer sei ein Mensch; das Tier sei dafür nur ein Ersatz.

Seite: 78: Auch die Juden sahen Menschenopfer als Relikt einer nicht allzu fernen Vergangenheit. In Psalm 106, Vers 37-38, heißt es über die frühen Israeliten ganz eindeutig: „Und sie opferten ihre Söhne und Töchter den bösen Geistern und vergossen unschuldig Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie opferten den Götzen Kanaans.“
Tja, warum bloß hat die Bibel vor den Israeliten gewarnt?