Dienstag, 22. Januar 2013

In EU-finanziertem Zentrum: Kinder posieren als IRA-Terroristen

Jonathan Owen und Kunal Dutta über den schmalen Grat zwischen Gutmensch und Wutbürger.
Ehemalige Mitglieder der „Provisorischen irisch-republikanischen Armee“ („Provos“) prahlen mit Waffen vor jungen Kindern, die dann mit einer AK-47 fotografiert werden

Children pose as IRA terrorists at EU-funded centre

27. März 2011 -- Fotos von als IRA-Terroristen verkleideten Kindern, die mit Waffen posieren, lösten gestern unter den Gruppen der Opfer in Nordirland Wut aus und veranlaßten die Polizei, die Kinderbeauftragte sowie die Europäische Union zu Untersuchungen.

Der Streit betrifft ein Gemeindezentrum in South Armagh, das Millionen an Pfund von der Europäischen Union erhalten hat, einschließlich Mitteln, die den Frieden und sozialen Zusammenhalt fördern sollen.

Sich selbst als „das Juwel in der Krone des South Armagh Tourismus“ beschreibend, veranstaltete das Ti Chulainn Zentrum in der Nähe von Mullaghbawn eine von Sinn Féin organisierte Jugendveranstaltung, auf der Dutzende von Kindern die Gespräche von ehemaligen IRA-Terroristen hörten.

In dem Zentrum wurden Maschinenpistolen, Gewehre, Pistolen, fahrbare Maschinengewehre, ein Raketenwerfer und sogar eine Panzerfaust ausgestellt, und die Kinder wurden mit Handfeuerwaffen, Gewehren und AK-47s fotografiert.

Es ist nicht bekannt, ob es sich bei den Waffen um Nachbildungen handelte oder ob sie vom Entwaffnungsprozeß unerfaßt blieben.

Die Bilder mit dem Titel „North Armagh Märtyrer in South Armagh“ wurden ins Internet gestellt. Eines, mit der Überschrift „IRA Dude“, zeigt einen mit einer AK-47 posierenden Jungen, gekleidet mit schwarzem Barett, Sonnenbrille, Lederhandschuhen und Kampfuniform.

Nur wenige Monate bevor die Fotos auftauchten wurde das Zentrum kritisiert, weil EU-Gelder für Werbetouren zur Förderung der „stolzen Tradition des Widerstandes gegen die britische Herrschaft in Irland“ verwendet wurden. (Anm.: So etwas im Zeitalter der Neuen Europäischen Sowjetunion?)

Die Bilder kamen in der vergangenen Woche ans Licht, nachdem der Vater eines Jungen, der die Veranstaltung besuchte, die Gruppe für Opfer von Terroristen „Familien handeln für unschuldige Verwandte“ („Families Acting for Innocent Relatives“, Fair) kontaktierte.

William Frazer von Fair sagte: „Der Sohn fragte seinen Vater, ob er der Sinn Fein Jugend beitreten könne. Ich glaube, sie hatten eine hitzige Diskussion, und während dieser entdeckt der Mann die Fotos auf Facebook. Er war verstört und fest entschlossen, sicherzustellen, daß kein anderes Kind mit dem gleichen Druck konfrontiert sein sollte. Er fühlte sich nicht wohl, zur Polizei zu gehen und konnte Sinn Fein nicht, so daß er auf mich zu. Er sagte mir: ‚Sie müssen versuchen, dem ein Ende zu setzen. Die Kinder werden von ihnen vergiftet mit Haß erfüllt‘.“ (Anm.: Klingt eher nach einer Mischung aus ver.di-Jugend / Grüner Jugend / RAF-Jugend, liest man die Ex-Internetseite „Ógra Sinn Féin“: „The long-term aim of Ógra Shinn Féin is to establish a thirty-two county democratic socialist republic.“ Die hochmotivierende Seifenblase einer sozialistischen Republik findet sich auch auf www.meathsinnfein.ie)

Dominic Bradley, Mitglied der SDLP (Social Democratic and Labour Party) im Parlament von Noirdirland (Northern Ireland Assembly) für Newry and Armagh, verurteilte die „raffinierte Gewaltverherrlichung sowie die bewaffneten Mitglieder der Provisorischen irisch-republikanischen Armee, die kleine Kinder hineinziehen“.

Barrie Halliday, Parlamentskandidat der TUV (Traditional Unionist Voice) für Newry und Armagh in den Wahlen im Mai, sagte: „Uns wird ständig gesagt, daß wir die Vergangenheit vergessen sollen, weil für Nordirland eine neue Ära begonnen hat. Diese ekelhaften Bilder zeigen jedoch, daß dies Lügen sind.“

Patricia Lewsley, Nordirland's Kinderbeauftragte versprach, den Vorfall zu untersuchen. „Meine Arbeit besteht darin, Behörden und Organisationen für ihre Taten zur Verantwortung zu ziehen“, sagte sie.

Die Bilder wurden während eines Wochenendes zum Gedenken gefallener IRA-Mitglieder aufgenommen. Am Sonntag, dem 3. Oktober 2010 marschierten Republikaner durch Mullaghbawn zum Ti Chulainn Zentrum, wo am „South Armagh Roll of Honour“ zum Gedenken an die IRA-Männer ein Denkmal enthüllt wurde.

Der INDEPENDENT vom Sonntag hat festgestellt, daß der Marsch nicht angemeldet war. Die Polizei von Nordirland bestätigte gestern, daß sie eine Untersuchung eingeleitet hat. Die EU Sonderprogrammstelle (Special EU Programmes Body), die das Zentrum aus einem EU-Friedensprogramm bezuschußt hat, wird auch die Fotografien untersuchen.

Weder das Ti Chulainn Zentrum noch Sinn Fein reagierten auf Anfragen für einen Kommentar.

Der Streit kommt zu einer Zeit, in der die britische Regierung ein zehn Jahre altes Förderprogramm, das im Rahmen des Friedensprozesses unternommen wurde, beendet, welches Katholiken als Rekruten für die nordirische Polizei gegenüber Protestanten bevorzugt.
Hier finden Sie den Originalartikel, Children pose as IRA terrorists at EU-funded centre.

Was kommt als nächstes? Eine EU-finanzierte Ausstellung im Kanzleramt, bei der sich Kinder als Rudi Dutschke, Andreas Baader oder Angela Merkel verkleiden?