Sonntag, 6. Januar 2013

Israels Sexhandel eskaliert

Kevin Hechtkopf über Frauenhandel  im Nahen Osten  im demokratischsten Land im Nahen Osten.
Israel's Sex Trade Escalating

(Anm.: CBS dokterte an dem Artikel herum, entfernte das schöne Bild und änderte das Datum von 23. März 2005 auf 11. Februar 2009.)

In den vergangenen vier Jahren wurden zwischen 3.000 und 5.000 Frauen ins Land geschmuggelt

In Israel wurden in den vergangenen vier Jahren zwischen 3.000 und 5.000 Frauen in eine wachsende, illegale Sexindustrie geschmuggelt, so ein Bericht eines parlamentarischen Ausschusses vom Mittwoch.

Zehava Galon (Zahava Gal-On), die das „Komitee gegen den Handel mit Frauen“ („Committee Against Trade in Women“) leitet, sagte, die vierjährige Untersuchung zeigte, wie Frauen über die ägyptische Grenze nach Israel geschleust werden und „dabei vergewaltigt und geschlagen und dann öffentlich versteigert werden“. Die meisten der Frauen sind aus der ehemaligen Sowjetunion, sagte sie.

Galon, von der oppositionellen Yahad-Partei, präsentierte den Bericht am Mittwoch Reuven Rivlin, dem Parlamentspräsidenten.

Das Gremium warf den Richtern leichte Strafen vor, die für Männer, die Prostitutionsringe betreiben, manchmal nur aus gemeinnütziger Arbeit bestehen. (Anm.: Ob diese Justiz mit unserer Justiz zusammenarbeitet?) Der Bericht forderte stattdessen eine 16jährige Mindeststrafe.

Laut Bericht werden die Frauen für bis zu 10.000 Dollar an Zuhälter verkauft, arbeiten 14 bis 18 Stunden pro Tag, nehmen pro Kunde ungefähr 30 Dollar, bekommen aber nur einen kleinen Bruchteil des Geldes für sich.

Galon sagte, die größte Herausforderung bei der Bewältigung der Misere der ausländischen Sexsklaverei in Israel wäre, die Haltung der Öffentlichkeit und vor allem der Polizei zu ändern. (Anm.: Ein interessanter Ansatz, mit dem Amerika die Misere der ausländischen Baumwollsklaverei in Onkel Toms Hütte bewältigen sollte; vielleicht könnte damit auch das Ausland aufgespürt und zur Rechenschaft gezogen werden, das beispielsweise für die Ausländerkriminalität in Neukölln verantwortlich ist.)

Als sich das Komitee mit den Strafverfolgungsbehörden traf, sagte sie, „war die vorherrschende Haltung, die Frauen als illegale Bewohner zu behandeln“.

Seitdem hat die Polizei langsam begonnen, die Frauen als Opfer von Straftaten zu sehen, sagte sie.
Hier finden Sie den Originalartikel, Israel's Sex Trade Escalating.

Genau dazu noch zwei weitere Meldungen.

Einmal von der BBC vom 24. März 2005:
Israels Frauenhandel schnellt empor

Laut einer parlamentarischen Untersuchung wurden in den vergangenen vier Jahren zwischen 3.000 und 5.000 Frauen nach Israel geschmuggelt, um als Prostituierte zu arbeiten.

Der Bericht beschreibt, wie die Frauen in öffentlichen Versteigerungen für bis zu 10.000 Dollar verkauft und gezwungen werden, bis zu 18 Stunden am Tag zu arbeiten.

Im Durchschnitt erhalten die Frauen nur drei Prozent des Geldes, das sie durch die Prostitution verdienen, so der Bericht.

Die meisten der Frauen sind aus der ehemaligen Sowjetunion.

Viele werden über die ägyptische Grenze nach Israel geschmuggelt und vergewaltigt und geschlagen, so die Untersuchung.

Die Haltung ändern

Zehava Galon von der oppositionellen Yahad-Partei präsentierte den Bericht am Mittwoch dem Knessetpräsidenten.

„Wir begannen diese Untersuchung, um das Ausmaß dieses Phänomens zu ermitteln und um in dieser Zeit der Globalisierung politisch auf ihre Notlage und die brutale Natur des Frauenhandels aufmerksam zu machen“, sagte Zehava Galon. (Anm.: Haben Sie die Botschaft verstanden? Israel ist ein Opfer der Globalisierung!)

Sie sagte, die größte Herausforderung bei der Bewältigung der Misere der Frauen im Sexhandel wäre, die Haltung der israelischen Öffentlichkeit und der Polizei zu ändern.

Die Untersuchung kritisierte außerdem die Richter für die Verhängung leichter Strafen, die für Männer, die Prostitutionsringe betreiben, manchmal nur aus gemeinnütziger Arbeit bestehen.

Der Bericht forderte für diejenigen, die verurteilt werden, eine 16jährige Mindeststrafe. Die in London ansässige Menschenrechtsorganisation Amnesty International und das US-Außenministerium haben ebenfalls eine alarmierende Zunahme der Prostitutionsringe in Israel gemeldet.
Hier finden Sie den Originalartikel, Israel women trafficking soars.

Und einmal von AFP vom 24. März 2005:
Sexsklaverei in Israel weit verbreitet

Tausende von ausländischen Frauen wurden nach Israel geschmuggelt und in die Prostitution verkauft, wodurch die kriminelle Unterwelt pro Jahr Millionen Dollar verdient, so eine parlamentarische Untersuchung.

In den letzten vier Jahren sind zwischen 3.000 und 5.000 Frauen für 8.000 bis 10.000 US-Dollar als Sexsklaven verkauft und gezwungen worden, bis zu 18 Stunden am Tag zu arbeiten, sagte die Leiterin der Untersuchung, Zehava Gal-On von der linken oppositionellen Yahad-Partei.

Im Durchschnitt erhalten die Frauen vier Dollar für jeweils 120 Dollar, die die Kunden ihren Zuhältern für ihre Dienste zahlen.

„Wir begannen diese Untersuchung, um das Ausmaß dieses Phänomens zu ermitteln und um in dieser Zeit der Globalisierung politisch auf ihre Notlage und die brutale Natur des Frauenhandels aufmerksam zu machen“, sagte Gal-On.

„Die Menschen müssen verstehen, daß Sesxsklaverei unter unseren Nasen stattfindet und ausgelöscht werden muß“, sagte sie und lobte die bereits bestehenden strengen Gesetze gegen Menschenhandel und Prostitution.

Die in London ansässige Menschenrechtsorganisation Amnesty International und das US-Außenministerium haben in Israel ebenfalls eine alarmierende Zunahme des in der Prostitution tätigen Verbrechertums gemeldet.

AFP
Hier finden Sie den Originalartikel, Sex slavery rife in Israel.

Eine noch ältere Meldung der BBC vom 15. Mai 2000 zeigt, daß diese Einnahmenquelle schon länger existiert und nicht Millonen sondern Milliarden Dollar groß ist:
Israels Sexindustrie unter Beschuß

Israel ist kritisiert worden, die Rechte ausländischer Frauen, die ins Land geschmuggelt werden, um als Prostituierte zu arbeiten, nicht zu schützen.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sagte, fremde Frauen, die in die Prostitutionsringe gezwungen werden, würden von den israelischen Behörden nicht als Opfer sondern als Verbrecher behandelt werden.

Sie forderte Israel auf, die Sicherheit der Opfer zu gewährleisten und die Zusammenarbeit mit jenen Ländern zu stärken, von wo aus Frauen nach in Israel geschickt werden.

Als Reaktion forderte Israels Justizminister Yossi Beilin die Vorbereitung einer Gesetzgebung, die den Menschenhandel verbieten würde.

Erst deportiert, dann mißbraucht

Derzeit hat Israel Gesetze gegen sexuelle Belästigung, Kontaktanbahnung zu Zwecken der Prostitution und gegen Zuhälterei, jedoch nicht gegen Sklaverei oder Menschenhandel.

Laut dem Bericht von Amnesty International wurden jedes Jahr Hunderte von Frauen entführt oder in Israels Sexindustrie gelockt, wo sie gekauft und verkauft, versteigert, in Schuldknechtschaft gehalten, vergewaltigt und gefoltert wurden.

Oft waren die Pässe und Flugtickets der Frauen konfisziert worden.

Laut Bericht wurden von der Polizei bei Razzien in Bordellen und Massagesalons dann viele Frauen festgenommen und schließlich deportiert.

Das UNO-Menschenrechtskomitee machte im Jahr 1998 ähnliche Vorwürfe.

Russische Banden

Laut Amnesty nutzten kriminelle Banden in Rußland den Zustrom von Einwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion als Tarnung, um in der letzten Dekade geschätzte 10.000 Prostituierte nach Israel zu schmuggeln. (Anm.: Wieso suchen sich die russischen Banden ausgerechnet das demokratischste Land im Nahen Osten aus?)

Solche Banden lassen laut Amnesty pro Jahr 4 Milliarden Dollar nach Israel strömen, größtenteils durch Geldwäsche.

Yossi Beilin rief zu Maßnahmen auf, dann würde der Handel „schnell gestoppt und zu einer schlechten Erinnerung werden“. (Anm.: Klingt wie der typische Aufruf zur Beendigung der jedes Jahr neu getauften Finanzkrise.)

Amir Abramowitsch, ein Berater Yossi Beilins, sagte, daß der Minister innerhalb eines Jahres die Einrichtung eines Hochkommissars für Menschenrechte plant, um sich mit solchen Verletzungen zu befassen.

Israelische Beamte behaupten, daß die Verfolgung von Zuhältern und Bandenmitgliedern schwierig ist, weil einige Frauen dabei versagen, mit der Polizei zu kooperieren (some women fail to co-operate). (Anm.: Wenn 4 Milliarden Dollar auf dem Spiel stehen, sind die Schuldigen natürlich schnell gefunden. Wie wäre es mit Belohnungen für sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung?)

Amnesty räumte ein, daß viele der Frauen, die illegale Einwanderer waren, befürchteten, daß sie inhaftiert oder abgeschoben werden würden, ohne die Möglichkeit zu haben, nach internationalem Recht um Asyl zu suchen, wenn sie bei der Polizei Beschwerden einreichten oder vor Gericht aussagten.
Hier finden Sie den Originalartikel, Israeli sex trade under fire.