Dienstag, 10. Juli 2012

Kindersex in Vancouver: Polizei jagt Freier

Mark Clayton über das Pädo-Paradies Vancouver von 1997.


Verhaftung von Kunden könnte Mädchen Mut machen, auszusagen

Nachdem fast alles versucht wurde, um die steigende Zahl von Kindern im Vancouvers berüchtigtem Sexgewerbe einzudämmen, sagen Politiker und Polizei, das einzige, was übrig bleibt, ist, die Kunden zu bestrafen.

Seit Januar (1997) jagt die Polizei in Vancouver sowohl „Johns“, oder Kunden von Prostituierten, als auch Zuhälter, statt der von ihnen ausgebeuteten Kinder.

„Es macht keinen Sinn, die [Kunden] ungeschoren davonkommen zu lassen“, sagte Vancouvers Bürgermeister Philip Owen in einem Telefoninterview. „Sie haben diese unglaubliche Nachfrage von Männern mittleren Alters nach Mädchen, die erst 11 sind. Es ist verrückt, gegen die Kunden nicht Stellung zu beziehen.“

Vancouvers Ruf

Vancouver hat -- zusammen mit mehreren nordamerikanischen Städten -- einen Ruf erworben, dort leicht ein Kind für Sex finden zu können. Kinderschützer sagen, daß in einer Stadt mit 1,6 Millionen Menschen Hunderte von Kindern unter 17 Jahren in dem Gewerbe benutzt werden.

Die Polizei von Vancouver hat im letzten Herbst beschlossen, den Empfehlungen einer Anti-Prostitutions-Projektgruppe zu folgen und damit anzufangen, Kunden und Zuhälter zu verhaften. Die Projektgruppe empfahl, Kinder aus dem Sexgewerbe, wenn sie aufgegriffen werden, in Programme der Behörde und Bürgerhilfe aufzunehmen.

Während Vancouvers Verhaftung der Freier darauf ausgerichtet ist, die Prostitution zu verlangsamen, steht die Eindämmung des Wachstums der Kinderprostitution im Mittelpunkt, so der Bürgermeister und lokale Aktivisten.

Ein wesentliches Problem bei der Bekämpfung der Jugendprostitution ist laut Aktivisten, daß junge Prostituierte der Polizei mißtrauen, weil diese Gruppe das Hauptziel der Verhaftungen im Sexgewerbe ist. Aktivisten sagen, daß die Polizei das Vertrauen der Jugendlichen gewinnen muß.

Aktuell setzt das kanadische Recht die Beweislast für die Verurteilung von Vermittlern (Zuhälter) und Kunden (Freier) auf Beweismittel und Zeugenaussagen, die von den Frauen und Kindern erbracht werden. Aktivisten sagen, daß es wegen der Angst und dem Mißtrauen, das Jugendliche gegenüber der Polizei haben, sehr schwer, sie zu überzeugen, vor Gericht gegen Zuhälter und Kunden auszusagen.

„Es ist für Kinder und Frauen schwierig, zur Polizei zu gehen, wenn sie diejenigen sind, die angeklagt werden“, sagt John Turvey, verantwortlicher Direktor von Vancouvers „Downtown Eastside Youth Activities Society“, die mit Problemjugendlichen arbeitet. „Aber mit dieser Art von Verschiebung, wenn strafrechtlich die Kinderschänder (predators) verfolgt werden, könnte sich das wirklich auszahlen, wenn sich die Einstellung ändert.“

Der Aufbau von Vertrauen zwischen jugendlichen Sexgewerbe-Arbeitern (youth sex-trade workers) und der Polizei könnte die schnell wachsende Nachfrage im Raum Vancouver nach Sex mit Jugendlichen unter 18 Jahren langsam reduzieren. Letztes Jahr veröffentlichte Turveys Gruppe zum Beispiel einen Bericht mit dem Titel „Vancouver: Paradies für Kinderschänder und Pädophile“ („Vancouver: Predator and Pedophile Paradise“), der die Stadt kritisiert, nicht genug zu tun, um Kinder auf der Straße zu schützen.

In dem Bericht heißt es, daß die Polizei die Männer, die von Jugendlichen Sex kaufen, schon lange außer Acht lassen. Kinder in der Prostitution wurden für den Verkauf von Sex 59 Mal häufiger angeklagt, als die Männer, die sie ausnutzen, für den Kauf von Sex angeklagt werden, so der Bericht.

In sechs Jahren wurden in Vancouver nur sechs Männer für den Kauf von Sex von einem Kind angeklagt, aber 354 Jugendliche wurden für den Verkauf angeklagt. Von den sechs angeklagten Männern wurden nur zwei verurteilt, so der Bericht. In den letzten zwei Wochen im Februar wurden in Vancouver laut einem Sprecher der Polizei dagegen 10 Kunden für den Kontakt zur Inanspruchnahme von Prostitution (soliciting for prostitution) verhaftet und angeklagt.

Kimberly Daum, die Forscherin, die den Bericht schrieb, sagt, sie denkt, daß der neue Ansatz womöglich einige Vorteile bringt, betont aber, daß immer noch die Gesetze geändert werden müssen, damit andere Beweismittel erlaubt sind, als die Zeugenaussagen von Jugendlichen, wenn das Kindersex-Gewerbe verlangsamt werden soll.

Das Problem war immer, daß Undercover-Polizisten zu alt sind, um sich als jugendliche Prostituierte auszugeben -- was es für Zuhälter und Freier sicherer macht, wenn sie statt einem Erwachsenen ein Kind für Sex suchen. Das Problem bleibt bestehen, trotz der veränderten Ausrichtung, sagt Daum.

„Die Zurückhaltung von Kindern, als Zeugen auszusagen, war schon immer das Problem“, sagt sie. „Nichts an diesem neuen Programm wird das ändern. Diese Kinder fürchten nicht nur die Zuhälter, sondern ihre Kunden.“

Daum sagt, wenn Vancouvers neuer Ansatz wirken soll, muß die Bundesregierung für Kanadas Datenschutzgesetz eine Befreiung ausstellen, um unter bestimmten besonderen Umständen eine Audio- und Videoüberwachung für den Kontakt zur Inanspruchnahme von Prostitution bereitzustellen -- diese Umstände sind dann gegeben, wenn Menschen versuchen, Jugendliche mit der Absicht aufzugreifen, um sie sexuell auszubeuten.

Kanadaweites Interesse

Vancouvers Ansatz wurde auf Bundesebene vom Abgeordneten Randy White aufgegriffen, der sagt, daß die Polizei landesweit anfangen sollte, Kunden zu verhaften.

„Es ist die einzig vernünftige Sache, die getan werden muß“, sagt Bürgermeister Owen. „Einfach die Prostituierten zu verhaften, hat weder in Toronto funktioniert, noch in Montreal oder Ottawa. Sie müssen die Nachfrage stoppen.“

Hier finden Sie den Originalartikel, To Curb Vancouver's Big Trade In Child Sex, Police Nab 'Johns'

Derweil, im Vancouver von heute ...
US-Pädophiler versteckte sich in Vancouver

Mann aus Arizona auf Rückweg aus Venezuela in Montreal gefaßt

Einer von Amerikas meistgesuchten Flüchtigen, der verurteilte Pädophilen Steven William Dyer, lebte acht Jahre unerkannt in der Innenstadt von Vancouver, bevor er am Mittwoch auf einem Montrealer Flughafen verhaftet wurde.

Nun läßt die Polizei von Vancouver, die nur durch Dyers Verhaftung von seiner Existenz erfuhr, Sexualverbrechens-Ermittler mit ihren Kollegen aus Lower Mainland und der kanadischen Grenzbehörde daran arbeiten, festzustellen, ob Dyer, 44, in British Columbia Kinder mißbrauchte.

„[Die Ermittler] werden alle ungelösten Dateien durchgehen, um festzustellen, ob Dyer dem Profil des Verdächtigen entspricht“, sagte Lindsey Houghton von der Polizei Vancouver am Mittwoch.

„[Dyer] war uns bis zu diesem Morgen überhaupt nicht bekannt“, sagte er.

Einen Durchsuchungsbefehl für seinen Wohnsitz hat die Polizei von Vancouver nicht erhalten, dies bleibt aber eine Option.

Dyer steht wegen 13 Fällen von Kindesmißbrauch in Arizona vor einer Mindesthaftstrafe von 169 Jahren in einem US-Gefängnis, nachdem er am 16. April 2002 in Abwesenheit in allen Anklagepunkten für schuldig befunden wurde. Laut Gerichtsakten aus Arizona wurde Dyer, der ursprünglich aus Kalifornien stammt, für schuldig befunden, von 2000 bis 2001 mit einem 12-jährigen Knaben eine sexuelle Beziehung gehabt zu haben.

Laut der kalifornischen CONTRA COSTA TIMES war Dyer ein „Big Brother“-Jugendtrainer und verdiente für die Arbeit in einem medizinischen Versorgungsunternehmen pro Jahr zwischen 100.000 und 200.000 Dollar.

Die Zeitung berichtete außerdem, daß Dyer mindestens ein weiteres Opfer hatte und mit den Knaben „Sex-Partys“ feierte, die Alkohol und Pornographie beinhalteten.

Ab 2002 erhielt er eine Arizona-Ausweiskarte, einen New-Mexico-Führerschein und einen US-Paß mit den Informationen seines Bruders Ronald Dyer.

Es ist bekannt, daß Dyer im Jahr 2007 bei zwei Gelegenheiten mit dem Lexus-Geländewagen seines Vaters von British Columbia in die USA fuhr.

Dyer stand während der Flucht auch in Kontakt mit seiner Familie und ist dafür bekannt, Treffen besucht zu haben, auf denen seine Eltern und andere Personen den Kindern und Enkeln der Familie ermahnten, niemandem zu erzählen, daß sie Dyer in Kalifornien sahen, da er ein internationaler Spion wäre.

Er wird derzeit in Vancouver keiner Straftat verdächtigt, sagte Houghton, aber das könnte sich durch die Ermittlung noch ändern.

Dyer, der im Jahr 2004 in betrügerischer Weise einen kanadischen Ausweis erhielt, wurde am „Pierre Trudeau“-Flughafen in Montreal festgenommen.

Ermittler der kanadischen Grenzbehörde CBSA (Canada Border Services Agency) erfuhren im Dezember 2011 von Dyers falschem Ausweis und daß er zu der Zeit in Venezuela war.

Er wurde bei seiner Rückkehr nach Kanada identifiziert.
Hier finden Sie den Originalartikel, U.S. pedophile hid out in Vancouver.

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