Mittwoch, 11. Juli 2012

Ägyptens erste „Sexsklavinnen-Heirat“

Raymond Ibrahim über den „Arabischen Frühling“ auf der kulturellen Überholspur.

Sheikh Awn erklärt seiner Nebenbraut-Frau, was sie bei ihrem „Hochzeitsgelübde“, das zu ihrer „Versklavung“ unter dem selbst ernannten Scharia-Experten führt, sagen soll.

Ägyptens „erste Sexsklavinnen-Ehe“, wie sie genannt wird, erfolgte nur wenige Tage nachdem der Muslimbruder Mohammed Morsi Präsident wurde.

Am vergangenen Montag zeigte Journalist Wael al-Ibrashi in der ägyptischen Fernsehsendung „Al Haqiqa“ („Die Wahrheit“) ein Video, das die „Heirat“ eines Mannes namens Abd al-Rauf Awn mit seiner „Sklavin“ zeigt. Bevor er die Frau, die einen nicht-ägyptischen Akzent hatte, die Koransure al-Ikhlas wiederholen ließ, sagte die Frau nicht das übliche „Ich verheirate mich mit dir“, sondern „Ich versklave mich dir“ und küßte ihn vor einem applaudierenden Publikum.

Obwohl sie ein Hijab-Kopftuch trug, erklärte ihr Besitzer-Ehemann dann, daß ihr ein solches Drumherum verboten wäre und befahl, daß es abgesteift wird, um „Allahs Gesetze nicht zu brechen“. Sie nahm Schleier und Abaya ab und enthüllte ein nach muslimischen Standards sicherlich promiskuitives rotes Kleid -- alle anderen anwesenden Frauen waren verschleiert. Der Mann klatscht für sie und das Video, das hier angesehen werden kann, endet.

Ihr Besitzer-Ehemann Abd al-Rauf Awn erschien dann in der Sendung und gab sich als islamischer Gelehrter und Experte der islamischen Jurisprudenz zu erkennen, der an der Universität Al Azhar studierte. Er gab mehrere islamische Erklärungen, um seine „Ehe“ zu rechtfertigen, von der „Sunna“ oder Praxis des islamischen Propheten Mohammed, versklavte gefangene Frauen zu „heiraten“, bis zu Koransure 4.3, die muslimischen Männern befiehlt, „heiratet, was euch an Frauen gut ansteht, zwei, drei oder vier ... oder was eure rechte Hand besizt!“

Für die Praxis und um Euphemismen zu vermeiden: „was eure rechte Hand besitzt“, auf Arabisch ein „melk al-yamin“, ist nach der islamischen Lehre und der Geschichte einfach eine Sexsklavin. Des weiteren legen linguistische Belege nahe, daß sie eher als Besitz betrachtet wird statt als Mensch.

Auch die Art und Weise, der Sexsklavin ihr Hijab-Kopftuch abzustreifen, wie es Awn seiner Nebenbraut-Frau befahl, hat eine Präzedenz. Während die freie -- muslimische -- Frau nach der islamischen Jurisprudenz den Auftrag hat, hinter einem Hijab-Kopftuch verhüllt zu sein, sind Sexsklavinnen verpflichtet, nur vom Bauchnabel bis zu den Knien bedeckt zu sein -- alles andere ist entblößt. Während der Sendung erklärte Awn sogar, wie Kalif Omar, einer der ersten „gerechten Kalifen“, Sexsklavinnen ihre Kleidungsstücke abstreifte, wann immer er sie auf dem Markt übermäßig gekleidet sah.

Awn erklärte weiter, daß die Sexsklavinnen-Heirat ideal für die heutige ägyptische Gesellschaft ist. Er stützte seine Position auf Idschtihad, eine anerkannte Form der Jurisprudenz, wobei ein muslimischer Gelehrter eine neue Idee hat, die noch im Koran verwurzelt und ein Beispiel Mohammeds ist und dennoch eine ist, die besser zu den Umständen der zeitgenössischen Gesellschaft paßt. Er argumentierte, daß, wenn es um die Ehe geht, „wir Muslime zu komplizierte Dinge haben“, so daß Männer oft gezwungen sind, während ihrer Blüte Singles zu sein, um endlich im Alter von 30-40 zu heiraten, wenn von ihnen erwartet wird, ein ausreichendes Einkommen für einen Haushalt zu haben. Ebenso wollen viele ägyptische Frauen das Hijab-Kopftuch nicht in der Öffentlichkeit tragen.

Die Lösung ist nach Awn die Wiedereinführung der Sexsklaverei -- was Männern erlaubt, viel früher im Leben zu heiraten und zu kopulieren, und Frauen, die sich frei kleiden wollen, dies zu tun, da sie formaljuristisch als Sexsklavinnen ohnehin verpflichtet sind, locker gekleidet zu sein.

Der andere Gast in der Sendung, Dr. Abdullah al-Naggar, ein Professor für islamische Jurisprudenz an der Universität Al Azhar, griff Awn für die Wiederbelebung dieser Praxis heftig an und forderte ihn und seine Sklavinnen-Frau auf, zu „bereuen“ und aufzuhören, den Islam zu entehren und argumentierte, daß „es keine Sex-Sklaverei mehr gibt“, was Awn mit der sarkastischen Frage beantwortete: „Wer hat gesagt, die Sex-Sklaverei ist vorbei? Was -- weil die UNO das sagte?“

In vielerlei Hinsicht symbolisiert dieses Gespräch zwischen Awn, der die Sexsklavinnen-Heirat befürwortet, und dem Al-Azhar-Professor den Zusammenprall zwischen den heutigen „Islamisten“ und den „moderaten Muslimen“. Al Azhar balanciert seit langem zwischen Islam und westlicher Moderne, während die Islamisten von der Muslimbruderschaft bis zu den Salafisten, die für den Westen nur Verachtung und Respektlosigkeit übrig haben, nur allzu gerne bereit sind, eindeutig islamische Praktiken wiederzubeleben, die den westlichen Sensibilitäten trotzen.

Während dies die erste Sexsklavinnen-Heirat ist, die in der jüngeren Geschichte Ägyptens stattfindet, ist es sicherlich nicht der erste Aufruf zur Wiederbelebung dieser Praxis. Zuvor beklagte der ägyptische Scheich Huwaini, daß die „gute alte Zeit“ des Islam vorbei ist und erklärte über eine ideale islamische Gesellschaft: „Wenn ich eine Sexsklavin will, dann gehe ich auf den Markt und suche mir aus welche auch immer ich.“ Eine kuwaitische Politikerin trat ebenfalls für die Wiederbelebung der Institution der Sexsklaverei ein und schlug vor, daß Muslime weibliche Gefangene aus dem Krieg bringen sollten, speziell rußische Frauen aus dem Tschetschenienkrieg, um sie auf den Märkten von Kuwait an muslimische Männer zu verkaufen.

Der „Arabische Frühling“ blüht weiter.
Hier finden Sie den Originalartikel, Egypt’s First ‘Sex Slave Marriage’

Derweil, hinter den großen Pyramiden ...
Die ersten Forderungen, Ägyptens Pyramiden zu zerstören



Laut verschiedenen Berichten in den arabischen Medien haben prominente muslimische Geistliche angefangen, den Abriß der Pyramiden zu fordern -- oder, in den Worten von Saudi-Scheich Ali bin Said al-Rabi'i, den „Symbolen des Heidentums“, die Ägyptens Salafistenpartei seit langem mit Wachs verhüllen will. Bahrains „Scheich der sunnitischen Scheichs“ und Präsident der Nationalen Einheit, Abd al-Latif al-Mahmoud, forderte Mohammed Morsi, Ägyptens neuer Präsident: „Zerstört die Pyramiden und vollbringt, was der Sahabi Amr Ibn al-As nicht vollbringen konnte.“

Dies ist ein Verweis auf Amr Ibn al-As, den Gefährten des muslimischen Propheten Mohammed, und seine arabischen Stammesangehörigen, die Ägypten um das Jahr 641 überfielen und eroberten. Unter al-As und der folgenden muslimischen Herrschaft wurden viele ägyptische Altertümer als Relikte der Ungläubigkeit zerstört. Während die meisten westlichen Akademiker anders argumentieren, wurde die große Bibliothek von Alexandria -- die als Sammlung von heidnischem Wissen galt, das dem Koran widerspricht -- laut frühen muslimischen Schreibern unter bin al-As' Herrschaft entsprechend Kalif Omars Befehl zerstört.

Während die Verbrennung von Büchern im 7. Jahrhundert eine leichte Tätigkeit war, war es die Zerstörung der Pyramiden und der Sphinx nicht, selbst wenn es viele islamische Herrscher versuchten; erst Ägyptens mittelalterliche Mamluckenherrscher zerstörten bei Schießübungen die Nase der Sphinx -- obwohl populäre Legenden dies immer noch dem Westler Napoleon zuschreiben.

Wie Bahrains „Scheich der Scheichs“ jetzt aber feststellt, können die Pyramiden dank der modernen Technik zerstört werden. Die einzige Frage die bleibt, ist, ob Ägyptens Muslimbruder-Präsident „fromm“ genug ist -- ob er bereit ist, den Prozeß der Islamisierung zu vervollständigen, der unter den Händen von Ägyptens erstem islamischen Eroberer begann.

Ein solches Vorgehen wäre plausibel. Die Geschichte ist voller Beispiele von Muslimen, die ihr eigenes vorislamisches Kulturerbe zerstören -- angefangen mit dem islamischen Propheten Mohammed selbst, der Arabiens Kaaba-Tempel zerstörte und in eine Moschee verwandelte.

Daniel Pipes fragt „Was ist mit dem Islam, daß sich seine Anhänger so oft gegen ihr eigenes Erbe wenden?“ und liefert mehrere Beispiele, von den mittelalterlichen Muslimen in Indien, die die Tempel ihrer Vorväter zerstörten, zu den zeitgenössischen Muslimen, die im Irak, in Ägypten, Israel, Malaysia und Tunesien ihr nicht-islamisches Erbe zerstören.

Was der Internationale Strafgerichtshof derzeit als ein mögliches „Kriegsverbrechen“ beschreibt sind islamische Fanatiker, die in Mali das antike Erbe der Stadt Timbuktu zerstören -- alles unter „Allahu Akbar!“, Islams triumphalem Schlachtruf.

Ein Großteil dieses Hasses auf ihr eigenes vor-islamischen Erbe ist an die Tatsache geknüpft, daß sich Muslime traditionell nicht mit dieser oder jener Nation, Kultur, Erbe, oder Sprache identifizieren, sondern nur mit der islamischen Nation -- der Umma.

Während sich viele Ägypter, Muslime und Nicht-Muslime, als Ägypter betrachten, haben Islamisten keine nationale Identität und identifizieren sich nur mit der „Kultur“ des Islam, die auf der „Sunna“ des Propheten und der Sprache des Islam basiert -- arabisch. Dieses Gefühl wurde reflektiert, als der ehemalige Führer der Muslimbruderschaft, Mohammed Akef, erklärte: „Zur Hölle mit Ägypten“, was darauf hinweist, daß der Islam vor den Interessen seines Landes steht.

Es ist weiterhin aufschlußreich, daß solche Forderungen jetzt gemacht werden, sofort nachdem ein Mitglied der Muslimbruderschaft Ägyptens Präsident wurde. Und in den gleichen Berichten, in denen die Zerstörung des letzten der sieben Weltwunder erörtert wird, steht auch, daß die ägyptischen Salafisten von Morsi fordern, aus Ägypten alle Schiiten und Baha'í zu vertreiben.

Morsis Forderung zur Freilassung des blinden Terror-Scheichs könnte mit anderen Worten die Spitze des Eisbergs sein. Von Forderungen, die islamische Sexsklavinnen-Heirat zu legalisieren, über Forderungen, die „Moralpolizei“ einzuführen, bis hin zu Forderungen, Ägyptens Denkmäler zu zerstören, ist die Flasche unter der Vormundschaft der Muslimbrüder entkorkt und der Geist über Ägypten freigelassen worden.

Werden all jene internationalen Institutionen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, in die andere Richtung zu schauen, wenn Menschenrechtsverletzungen von Muslimen begangen werden, damit sie nicht als „islamophob“ gelten, nun zur Kenntnis nehmen, daß die großen Pyramiden die nächsten auf der islamischen Liste zu sein scheinen, oder wird die Tatsache, daß Muslime beteiligt sind, sie wieder einmal zum Schweigen bringen -- selbst wenn die ältesten Symbole der menschlichen Zivilisation in den Boden gestampft werden?
Hier finden Sie den Originalartikel, Calls to Destroy Egypt’s Great Pyramids Begin.