Samstag, 30. November 2013

Jüdische Gemeinschaft Australien: Mißbrauchsopfer erhielten womöglich Schweigegeld

Joshua Levi über orthodoxe Maßnahmen zur Entlastung der weltlichen Behörden.
NSW abuse victims may have got hush money

14. November 2013 — Laut der Polizei von New South Wales werden die Opfer von Kindesmißbrauch in der jüdischen Gemeinde Sydney womöglich bezahlt, um zu schweigen.

Ana Loughman, Befehlsleiterin für Kriminalität in den östlichen Außenbezirken, die die Untersuchung historischer Kindesmißbrauchsvorwürfe innerhalb der örtlichen Gemeinde leitet, sagte, es wäre schwierig, Beweise zu sammeln.

»Wir haben Informationen, daß Personen, die Opfer sein können, mit anderen Personen womöglich Vereinbarungen für Zahlungen eingegangen sind, um nichts offenzulegen, zu berichten oder sich zu melden«, erklärte Loughman den AUSTRALIAN JEWISH NEWS.

Peter Wertheim, Geschäftsführer des »Executivrates des australischen Judentums« (»Executive Council of Australian Jewry«, ECAJ) sagte, er wisse von niemandem, dem Zahlungen angeboten wurden, um zu schweigen, aber wenn es wahr ist, dann wäre es entsetzlich.

»Das Interesse der Gerechtigkeit und der Schutz der Gesellschaft vor Kinderschändern verlangt, daß die Täter zur Rechenschaft gezogen werden«, sagte Wertheim.

»Wir glauben auch, daß dies der beste Weg ist, um früheren Opfern zu helfen, ein gewisses Maß an Wiedergutmachung zu erreichen, und vielleicht ein Gefühl des Abschlusses.«

Er sagte, der ECAJ hat bei vielen Gelegenheiten öffentlich erklärt, daß alle Vorwürfe des sexuellen Mißbrauchs von Kindern einer gründlichen und ordnungsgemäßen polizeilichen Untersuchung unterliegen sollten, mit der vollen Kooperation der jüdischen Gemeinschaft. (Anm.: Wo ist die zitierte wörtliche Rede, die dies belegt?)

»Wir appellieren weiterhin an die Familien, Freunde und Berater der Personen mit Vorwürfen von Mißbrauch, um sie in jeder Hinsicht zu unterstützen, und dazu gehört, Informationen und Vorwürfe an die richtigen Stellen (Anm.: Polizei oder Rabbiner?) zu bringen.«

Yair Miller, Präsident des »Vorstandes der Vertreter der Juden von New South Wales« (»NSW Jewish Board of Deputies«), sagte, er wisse ebenfalls von niemandem, der bezahlt wird, um zu schweigen.

»Wenn diese Behauptungen wahr sind, werfen sie für die Beteiligten sehr ernste ethische, moralische und möglicherweise auch rechtliche Fragen auf«, sagte Miller.

Er sagte, den Opfern Zahlungen anzubieten, um zu schweigen, ist, aus seiner Sicht, nicht akzeptabel. (Anm.: Und aus Sicht des Rabbinats?)

»Wenn Kindesmißbrauchstäter vor der Konfrontation mit dem Gesetz abgeschirmt werden, werden sowohl die justiziellen Interessen als auch die künftige Abschreckung gegen Mißbrauch untergraben.«

Manny Waks, Geschäftsführer von Tzedek, sagte, die Anschuldigungen seien »mit dem konsistent, was wir anderswo innerhalb der jüdischen Gemeinschaft geschehen sehen«.

Waks sagte: »Mich überrascht wirklich nichts mich mehr, leider.«
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