Montag, 2. April 2012

Rassische Fahndungskriterien vs. Rassismus

Walter Williams über schwarze Gewalt.

Termini technici
racial profiling: rassische Fahndungskriterien

(Anmerkungen in Klammern)


Im Moment ist noch nicht genügend über die genauen Umstände der Erschießung des 17-jährigen schwarzen Trayvon Martin durch den 28-jährigen teilweise lateinamerikanischen (liberalen linken) George Zimmerman bekannt, der in einem Vorort von Orlando, Florida die Nachbarschaft patrouillierte. Wenn sich Hinweise darauf ergeben, daß Zimmermans Handlungen nicht gerechtfertigt waren, sollte er strafrechtlich verfolgt und bestraft werden; es gibt jedoch ein größeres Problem, das nur wenige Menschen verstehen oder -- weil sie den Mut haben -- bestätigen, nämlich, daß schwarz und jung zum Synonym für Verbrechen und Mißtrauen geworden ist. Wie wir gleich sehen werden, macht es einen nicht zum Rassisten, diese Verbindung herzustellen.

Eine schwarze Washingtoner Kommissarin warnte die Taxifahrer, von denen die meisten Schwarze waren, vor zwölf Jahren davor, gefährlich aussehende Fahrgäste mitzunehmen. Sie beschrieb „gefährlich aussehend“ als einen „jungen Schwarzen ... mit einem Shirt, das länger ist als seine Jacke, weiten Halbmast-Hosen (baggy pants), Turnschuhen ohne Schnürsenkel“. Sie warnte Taxifahrer außerdem, Viertel mit Schwarzen mit niedrigen Einkommen zu meiden. Ist die Washingtoner Kommissarin eine Rassistin?

In einigen Städten, zum Beispiel in St. Louis, haben sich schwarze Pizzaboten darüber beschwert, daß sie in bestimmte schwarze Viertel liefern müssen, einschließlich der Stadtteile, in denen sie selbst leben. Sind sie Rassisten? Der Pastor Jesse Jackson sagte einmal: „Zu diesem Zeitpunkt gibt es für mich nichts Schmerzhafteres in meinem Leben, als die Straße entlang zu gehen und Schritte zu hören und an einen Raubüberfall zu denken -- [und] sich dann umzuschauen und jemanden zu sehen, der weiß ist und sich erleichtert zu fühlen.“ Ist der Pastor ein Rassist?

Reuben Greenberg, der ehemalige schwarze Polizeipräsident von Charleston, South Carolina, sagte, das Problem, vor dem das schwarze Amerika steht, sind nicht die rassischen Fahndungskriterien. Er sagte: „Das größte Problem in der schwarzen Gemeinschaft ist die Toleranz für ein hohes Maß an Kriminalität.“ Der ehemalige schwarze Polizeipräsident von Los Angeles, Bernard Parks, verteidigte rassische Fahndungskriterien und sagte: „Es ist nicht die Schuld der Polizei, wenn sie Männer, die Minderheiten angehören, anhält oder ins Gefängnis bringt. Es ist die Schuld von Männern, die Minderheiten angehören, Verbrechen zu begehen.

In meinen Augen ist es keine große Offenbarung, daß, wenn Polizeibeamte nach kriminellen Aktivitäten Ausschau halten, sie nach der Art von Menschen Ausschau halten, die in Polizeiberichten aufgeführt sind.“ Sind Greenberg und Parks Rassisten?

Laut der Kriminalitätsstatistik „Uniform Crime Report“ für das Jahr 2009 wurden Schwarze im Alter bis zu 18 Jahren zu 58 Prozent wegen Mord und nicht-fahrlässiger Tötung angeklagt, zu 67 Prozent wegen Raubüberfällen, zu 42 Prozent wegen schwerer Körperverletzung und zu 43 Prozent wegen Auto-Diebstählen. Was Mord betrifft, waren ihre Opfer zu mehr als 90 Prozent schwarz. Diese Statistiken, die eine starke Verbindung zwischen Rasse, Jugend und Kriminalität aufzeigen, sind eine viel bessere Erklärung für rassische Fahndungskriterien und Verdächtigungen als einfach nur Rassismus.

Schwarze Amerikaner haben sich gegen die rassischen Fahndungskriterien der Polizei ausgesprochen. Sie sind gekränkt, wenn ihnen das Personal in Geschäften zusätzliche prüfende Blicke zuteil werden läßt. Sie sind gekränkt, wenn sie den Klang einer Autotür hören, die verriegelt wird, wenn sich ein Schwarzer nähert. Sie sind gekränkt, wenn Taxifahrer einen Schwarzen stehen lassen. Sie sind gekränkt, wenn Taxifahrer einen Weißen mitnehmen. Ich bin mir sicher, daß ein gesetzestreuer Muslim in ähnlicher Weise gekränkt ist, wenn ihm an Flughäfen zusätzliche prüfende Blicke zuteil werden oder wenn er Fox News Reporter Juan Williams hört, der im Jahr 2010 vom öffentlichen Rundfunk gefeuert wurde, weil er sagte, daß er nervös wird, wenn er in einem Flugzeug Menschen sieht, deren Kleidung sie als Muslime ausweist. Schwarze und Muslime, die den Kränkungen durch rassische Fahndungskriterien ins Auge sehen, richten ihre Wut möglicherweise auf diejenigen, die Schwarze und Kriminalität gleichbedeutend gemacht haben und die Terrorismus und Muslime gleichbedeutend gemacht haben.

Gott würde niemals nach rassischen Kriterien fahnden, weil er alles weiß, auch wer ein Krimineller oder ein Terrorist ist. Wir Menschen sind keine Götter, daher müssen wir unsere Entscheidungen oft auf Vermutungen und Ahnungen stützen. Es stellt sich heraus, daß leicht feststellbare physische Eigenschaften, zum Beispiel rassische, sehr stark mit anderen, weniger leicht feststellbaren Merkmalen vernetzt sind.

Für die meisten Schwarzen ist das Eingeständnis der hohen Kriminalitätsrate unter Schwarzen ein Grund für offensichtliches Unbehagen. Darüber hinaus erzeugt sie Mißtrauen und Ressentiments, die sich auf die guten Beziehungen zwischen den Rassen zerstörerisch auswirken, und sie ist verheerend für die schwarze Gemeinschaft, die ihr primäres Opfer ist.
Hier finden Sie den Originalartikel, Profiling vs. Racism.