Samstag, 21. April 2012

Schwule Muslime in Frankreich: Mohammed würde unsere Ehe genehmigen

Die Anonymen Journalisten von TheLocal.fr über fortschrittliche homosexuelle Mohammedaner.

Termini technici
effeminate: weibisch
gay:schwul
homosexual: homosexuell

(Anmerkungen in Klammern)

Ludovic-Mohamed Zahed, rechts, und sein Partner, Qiyaammudeen Jantjies-Zahed

Ein Muslim, der als erster Mann in Frankreich in einer islamischen religiösen Trauung seinen gleichgeschlechtlichen Partner heiratete, sagte, daß der Prophet Mohammed, wenn er heute noch am Leben wäre, sich freuen würde, gleichgeschlechtliche Paare zu verheiraten.

Ludovic-Zahed Mohamed wurde 1977 in Algerien geboren und zog als Kind nach Paris. (Etwa allein? Können wir bitte mehr über diese herzzerreißende Disney-Geschichte erfahren?)

Er erzählte The Local von seiner schwierigen Kindheit in einer religiösen Familie. (Das ist nicht wirklich ein Problem -- ich kenne Marxisten, die ihre Kinder verstoßen würden, wenn sie homosexuell wären.)

„Ich war ein weibisches Kind und das wird bei Männern als keine gute Sache gesehen und deshalb mußte ich männlicher werden“, sagte er. (Glücklicherweise sind verweichlichte Männer heute dank „Wann ist ein Mann ein Mann“ singenden Feminazis vom Kindergarten über Hollywood bis hin zu Fakultäten für Erziehungswissenschaften das Idealbild.)

„Zuerst dachte mein Vater, es wäre eine Krankheit, dann dachte er, es wäre nur eine Phase.“

Er litt unter physischen als auch verbalen Schmähungen.

„Mein Bruder schlug mich oft, es war also ziemlich heftig und kompliziert.“

Seine Erfahrungen zwangen ihn, seine Identität und seine Religion zu hinterfragen. (Wie bitte? Homosexuelle hinterfragen ihre Identität?)

In seinem neuen Buch, „Der Koran und das Fleisch“ („Le Coran et la Chair“), erzählt Zahed ausführlich die Geschichte, als schwuler Muslim aufzuwachsen. (Als ob Homosexuelle erzählen würden, was passiert, wenn es dunkel wird. Und das hier ist nicht repräsentativ.)

„Es begann als persönliches Tagebuch“, sagte er. „Irgendwann wurde es ein Buch.“

In dem Buch beschreibt er die Reise, die ihm half, sich mit seiner Sexualität und seinen religiösen Überzeugungen zu versöhnen.

„Mit 18 Jahren, als ich endlich akzeptierte, schwul zu sein, fühlte ich, daß ich meine Sexualität oder den Islam wählen muß. Ich verstand nicht, daß es verschiedene Arten von Islam gibt.“ (Ich kenne nur „Islam heißt Frieden und respektiert Juden, Christen, Sikh, Buddhisten und Atheisten“.)

In seiner Verwirrung wandte er sich zehn Jahre lang von seinem Glauben ab.

„Es war traumatisierend. Ich konnte nicht wirklich verstehen, warum Homosexualität so heftig abgelehnt werden konnte, trotz der Tatsache, daß ich nichts Unrechtes getan hatte und ein gutes Leben zu führen versuchte.“

„Irgendwann merkte ich, daß es in meinem Leben ein großes Loch gab, also untersuchte ich den Buddhismus, aber ich entdeckte, daß es auch homophobe Buddhisten gibt.“ (Diese Denkleistung verdient den Friedensnobelpreis.)

Zahed beschloß dann, zum Islam zurückzukehren und seine Lehren intensiver zu erkunden.

Seine Forschungen führten ihn zu der Annahme, daß Homosexualität und Islam miteinander vereinbar sind. (Jassir Arafat würde sicher zustimmen.)

„Laut einer Auslegung des Islam gibt es nichts über Homosexualität, das ‚gegen die Natur geht‘. Ganz im Gegenteil“, erklärt er in seinem Buch. (Sure 7:80-81 sagt: „Und wir haben den Lot als unseren Boten gesandt. Damals als er zu seinen Leuten sagte: Wollt ihr denn etwas Abscheuliches begehen, wie es noch keiner von den Menschen in aller Welt vor euch begangen hat? Ihr gebt euch in eurer Sinnenlust wahrhaftig mit Männern ab, statt mit Frauen. Nein, ihr seid ein Volk,das nicht maßhält.“ Sure 26:165-166 sagt: „Wollt ihr euch denn mit Menschen männlichen Geschlechts abgeben und (darüber) vernachlässigen, was euer Herr euch in euren Gattinnen als Ehepartner geschaffen hat? Nein, ihr seid verbrecherische Leute.“)

Er sagt, daß es viele Vereine gibt, die schwule Muslime unterstützen und daß die englischsprachigen Länder in der Regel weiter fortgeschritten sind.

Zahed wird nun an der renommierten Pariser Hochschule für Sozialwissenschaften EHESS (École des hautes études en sciences sociales) zum Thema Islam und Homosexualität promovieren.

Während seines Studiums fand Zahed sein persönliches Glück, als er seinen Partner traf. (Heißt es sonst nicht immer Karrierekiller Beziehung am Arbeitsplatz?)

Qiyaammudeen Jantjies-Zahed, auch ein Muslim, traf Zahed im Jahr 2011 auf einer Konferenz in Südafrika.

Das Paar beschloß, in Südafrika zu heiraten, wo gleichgeschlechtliche Ehen legal sind.

Zurück in Frankreich, wo das Paar jetzt lebt, wird die Ehe nicht anerkannt, da Frankreich gleichgeschlechtliche Ehen untersagt.

Die Schwulen-Ehe ist im aktuellen französischen Präsidentschaftswahlkampf ein wichtiges Element, das der sozialistische Kandidaten François Hollande durchsetzen will, während es der jetzige Präsident Nicolas Sarkozy strikt ablehnt. (Ist doch kein Problem. Wir leben schließlich in einer Demokratie. Eine Partei kann die Schwulen-Ehe einführen und eine andere Partei kann sie danach wieder abschaffen. So wie beispielsweise eine Partei Gesetze abschaffen kann, die homosexuelle Handlungen bestrafen und eine andere Partei wieder Gesetze erlassen kann, die homosexuelle Handlungen unter Strafe stellen. Oder wie eine Partei Gesetze abschaffen kann, die Abtreibungen bestrafen und eine andere Partei wieder Gesetze erlassen kann, die Abtreibungenunter Strafe stellen. Oder wie eine Partei die Volljährigkeit herabsetzen kann und eine andere Partei sie wieder heraufsetzen kann. Wie gesagt. Wir leben schließlich in einer Demokratie.)

Zahed glaubt, daß einige Teile der politischen Klasse mit der französischen Gesellschaft auf den neuesten Stand kommen müssen. (Wenn Homosexualität der moderne Stand von heute ist, was ist dann der moderne Stand von morgen und übermorgen? Sex auf Freiwilligkeit zwischen allen Altersgruppen und Lebewesen?)

„Es gab Abgeordnete, die gesagt haben, daß, wenn wir gleichgeschlechtliche Ehen ermöglichen, warum nicht auch Ehen mit Tieren oder Pädophilie“, sagte er. „Die politische Klasse kann sehr konservativ sein. Die normale Gesellschaft entwickelt sich viel schneller als die Politiker.“ (Na bitte. Hatte ich es nicht vor 3 Sekunden gesagt?)

Das Paar ließ sich im Februar im Pariser Vorort Sevres religiös trauen. (Ich dachte, in Frankreich sind gleichgeschlechtliche Ehen untersagt.)

Im Großen und Ganzen erhielten sie auf das Ereignis positive Reaktionen, obwohl negative Reaktionen ebenfalls unvermeidlich waren.

Seine Familie unterstützt ihn und seine Ehe nun voll und ganz. (Die würde ich gerne sehen.)

„Nach ein paar Jahren erzählte mir meine Mutter, daß sie es nun verstehen und daß meine Sexualität normal wäre und ein Teil der Natur. (In der Natur können auch häßliche Dinge geschehen.) Sie wollten bloß, daß ich glücklich bin und jemanden finde.“

Zahed hat vor, seinen Kampf fortzusetzen, andere zu überzeugen, daß Homosexualität und Islam miteinander vereinbar sind.

Er denkt, daß der Prophet Mohammed, wenn er heute am Leben wäre, gleichgeschlechtliche Ehen unterstützen würde.

„Er verteidigte weibische Männer, die sich nicht zu Frauen hingezogen fühlen. Er verbot jegliche Gewalt gegen sie“, sagte Zahed.

„Er war ein Revolutionär und glaubte an die soziale Gerechtigkeit, wie alle Propheten. Gleiche Rechte für Homosexuelle und die Öffnung der Ehe für jeden sind ein Teil der sozialen Gerechtigkeit.“
Hier finden Sie den Originalartikel, French gay Muslims: Muhammad would approve of our marriage.