Samstag, 14. Dezember 2013

Rabbi droht: Unruhen in Mea Shearim waren »nur eine Promo«

Maayana Miskin über »Judäa erklärt Israel den Krieg«.
Hareidi Rabbi Threatens: Meah Shearim Riots ‘Just a Promo’

12. Dezember 2013 — Die Ausschreitungen in dieser Woche in Mea Shearim wegen der Festnahme eines jüdisch-ultraorthodoxen Schülers waren »nur eine Promo«, warnte Rabbi Tuvia Shulzinger im Gespräch mit ARUTZ SHEVA.

Rabbi Shulzinger, ein Schüler von Rabbi Shmuel Auerbach, gehörte zu den Organisatoren der Proteste. Wenn jüdisch-ultraorthodox-religiöse junge Männer weiterhin verhaftet, werden, weil sie sich nicht in der IDF einschreiben, könnte dies einen weltweiten Protest auslösen, warnte er.

»Ich bin in Kontakt mit den Führern des orthodoxen Exiljudentums in den Vereinigten Staaten und in Europa, und alle Toraweisen sind in Aufruhr«, sagte er. »Es gibt dringende Besprechungen. Es wird eine weltweite Kampagne geben, wie sie Israel noch nie gesehen hat.« (Anm.: Rabbi, wach auf, du bist nicht Rothschild.)

Ein globaler Protest gegen die zwingende Einberufung könnte einen Wirtschaftsboykott beinhalten, sagte er. »Wir kennen reiche Juden auf der ganzen Welt, die den Staat Israel unterstützen, die israelische Anleihen kaufen, die dort Investitionen haben. Sie werden sich von allem zurückziehen«, sagte er. »Es wird einen Domino-Effekt geben.«

»Wenn sie uns treffen, wo es weh tut, werden wir das gleiche tun«, warnte er.

Es gibt Tausende von Talmudschülern (yeshiva students), die lieber ins Gefängnis gehen würden, als sich in der IDF einzuschreiben, sagte er. »Der Staat Israel ist heute unverhohlen dabei im Gange, Talmudschüler zu nehmen und mit Gewalt ihre Torakurse zu stoppen. Das wird nicht geschehen«, erklärte er.

»Netanjahu versteht nicht, was Ben-Gurion vor sechzig Jahren verstand. Aber er wird es verstehen«, fügte er hinzu.

Israels erster Ministerpräsident David Ben-Gurion erlaubte einer Handvoll Vollzeit-Talmudschülern, den Militärdienst auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Die Befreiung wurde zu einer Selbstverständlichkeit und wurde später unter dem »Tal Gesetz« (»Tal law«) förmlich eingeleitet -- was jedes Jahr Tausenden von jüdisch-ultraorthodoxen Männern erlaubte, die Einberufung zu vermeiden, indem sie behaupten, in Vollzeit die Tora zu studieren. Doch im Jahr 2012 wurde das umstrittene »Tal Gesetz« durch den Obersten Gerichtshof für verfassungswidrig erklärt und soll durch einen Gesetzesentwurf ersetzt werden, der fordert, daß -- bis auf einige wenige jüdisch-ultraorthodoxe Schüler -- alle in der IDF eingeschrieben oder zum Zivildienst herangezogen werden.

Der Wahlkampf der Mitte-Links-Partei »Yesh Atid« war 2013 zum Teil darauf ausgerichtet, jüdisch-ultraorthodoxen Männern abzuverlangen, den Militärdienst auszuüben. Die Partei gewann bei den Wahlen 19 Sitze und wurde über Nacht zur zweitgrößten Fraktion der Knesset.

Jüdisch-ultraorthodoxe Religionsführer haben sich dagegen ausgesprochen, Vollzeit-Toraschülern abzuverlangen, einberufen zu werden. Die Gemeinschaft schätzt das Torastudium als oberste Priorität im Leben und glaubt, daß Juden, die die Tora studieren, helfen, der gesamten Nation Israel göttlichen Schutz zu bringen.
Hier finden Sie den Originalartikel, Hareidi Rabbi Threatens: Meah Shearim Riots ‘Just a Promo’