Freitag, 6. Dezember 2013

Französin unter Gewinnern des iranischen Holocaust-Karikaturenwettbewerbs

EUROPEAN JEWISH PRESS und AFP über politische Verfolgung im Zeitalter nach dem Holocaust.
French woman among winners of Iran Holocaust cartoon contest

2. November 2006 — Die französische Karikaturistin Chard kam im umstrittenen Karikaturenwettbewerb über den Holocaust auf den zweiten Platz, verkündete am Mittwoch die offizielle Internetseite des Wettkampfs.

Chard, die mit bürgerlichem Namen Françoise Pichard heißt, ist Mitarbeiterin zweier extrem rechter französischer Zeitungen, RIVAROL, seit 1967, und PRESENT, seit 1982, und kritisiert Muslime sowie Juden und die meisten politischen Führer, die ihre rassistischen Ansichten nicht teilen.

Sie illustriert auch Kinderbücher.

Chard, von Journalisten des Magazins NOUVEL OBSERVATEUR kontaktiert, sagte, sie schickte dem iranischen Wettbewerb keine Zeichnung, da sie nicht einmal die Adresse für den Bewerbungsort hat und daß sie womöglich jemand anderes eingeschickt hat.

Der iranische Kulturminister Mohammad Hossein Saffar-Harandi verkündete am Mittwoch die Namen der Gewinner des Wettbewerbs, fügte aber hinzu, daß der Name der französischen Karikaturistin nicht veröffentlicht wird, um sie vor möglicher Verfolgung in ihrem Heimatland zu schützen. Er verwies auf das französische Gesetz, das Holocaustleugnung verbietet.

Das Paar wird sich einen Preis in Höhe von 8.000 US-Dollar teilen. Frankreich ist die Heimat der weltweit zweitgrößten jüdischen Gemeinschaft außerhalb Israels, sowie Europas größter muslimischer Bevölkerung.

Der erste Preis in Höhe von 12.000 US-Dollar ging an den Marokkaner Abdullah Derkawi, der einen Kran mit einem Davidstern bei der Arbeit im Westjordanland an einem Abschnitt der israelischen Trennmauer zeichnete, die er mit einem Foto der Haupteinfahrt des Auschwitzer Todeslagers darstellte. (Anm.: Laut der aktuell geltenden straffreien Geschichtsschreibung im Zeitalter nach dem Holocaust wird nicht Auschwitz, sondern Auschwitz-Birkenau als Vernichtungslager klassifiziert.)

»Der Holocaust ist ein Mythos und dieses Thema hat endlich Wellen geschlagen, dank des Handelns von Präsident Ahmadinedschad, der wagt, sich zu dem Thema zu äußern und das Tabu des Holocaust zu brechen«, sagte Saffar-Harandi, als er die Preisträger bekanntgab.

Keiner der ausländischen Gewinner war bei der Preisverleihung anwesend.

Massoud Shojai, einer der Organisatoren des erstmals im Februar angekündigt Wettbewerbs, machte »politischen Druck« für ihre Abwesenheit verantwortlich.

Der Iran kündigte den Wettbewerb an, nachdem in einer Reihe von vor allem europäischen Zeitungen die dänischen Karikaturen des Propheten Mohammed veröffentlicht wurden.

Ahmadinedschad (Ahmadinejad) hat mit einer Reihe von Aussagen, die das Massaker an Millionen von jüdischen Zivilisten durch Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg in Frage stellen, einen Chor internationaler Kritik ausgelöst.

Bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten im September, betonte sein reformistischer Vorgänger Mohammad Khatami, Ahmadinedschad hatte nicht vor, den Holocaust selbst in Frage zu stellen, sondern seine Verwendung, um die Schaffung eines jüdischen Staates auf palästinensischem Land zu verteidigen.

»Ich glaube, der Holocaust ist das Verbrechen des Nationalsozialismus«, erklärte Khatami dem Magazin TIME.

»Es ist jedoch möglich, daß der Holocaust, der eine absolute Tatsache ist, eine historische Tatsache, mißbraucht werden würde. Der Holocaust sollte in keiner Weise ein Vorwand für die Unterdrückung der Rechte der Palästinenser sein«, erklärte der ehemalige Präsident dem wöchentlichen Nachrichtenmagazin mit Sitz in New York.

»Ich persönlich glaube, daß er (Ahmadinedschad) die Existenz des Holocaust wirklich nicht leugnete«, fügte er hinzu.
Hier finden Sie den Originalartikel, French woman among winners of Iran Holocaust cartoon contest.

Und hier die Internetseite, auf der die anonymen Journalisten von EUROPEAN JEWISH PRESS und AFP vielleicht das Bild für ihren Artikel gefunden haben.