Sonntag, 14. Juli 2013

Zahl äthiopischer Frauen in Israel, denen Depo-Provera verabreicht wird, sinkt um rund 40 Prozent

Yarden Skop und Dan Even über Ethik für reinrassige Israelis.

Termini technici
HMO, Health Maintenance Organization: Krankenversicherung mit Vertragsärzten
Israel admits Ethiopian women were given birth control shots
Mitglieder des Falashmura-Gemeinde in Äthiopien warten darauf, nach Israel zu emigrieren. Photo: Anshel Pfeffer

11. Juli 2013 -- Gesundheitsministeriums-Generaldirektor Ronni Gamzu sagte am Mittwoch, daß seit Januar, als er Israels vier HMO-Krankenversicherungen anwies, äthiopischen Frauen, die nach einem Verhütungsmittel fragen, nicht automatisch Depo-Provera zu geben, solche Behandlungen 30 bis 40 Prozent gesunken sind.

Gamzu machte seine Bemerkungen vor dem Knesset-Komitee für Arbeit, Soziales und Gesundheit (Knesset Labor, Welfare and Health Committee). Das Gesundheitsministerium betonte, daß die von Gamzu am Mittwoch vorstellten Zahlen vorläufige Daten sind, die von den HMO-Krankenversicherungen auf Antrag des Ministeriums eingereicht wurden, und das Ministerium sie noch überprüft.

Obwohl es immer noch keine Hinweise auf einen bewußten Versuch gibt, die äthiopische Geburtenrate zu unterdrücken, stärken die Zahlen den Vorwurf, daß äthiopischen Frauen die Spritzen bis jetzt ohne eine Erklärung über Nebenwirkungen oder alternative Verhütungsmethoden verabreicht wurden.

Zu den Nebenwirkungen des Medikaments zählen unregelmäßige Blutungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Magenschmerzen, Gewichtsveränderungen, Angstzustände und Depression.

Gamzu sagte, daß das Ministerium angesichts der Daten den ungewöhnlichen Schritt erwägt, daß Frauen vor Erhalt der Spritzen verpflichtet werden, eine Einverständniserklärung zu unterzeichnen, um sicherzustellen, daß sie zuerst die erforderlichen Erklärungen erhalten. Einverständniserklärungen sind derzeit nur für invasive Verfahren erforderlich.

Angesichts von Daten der zentralen Statistikbehörde (Central Bureau of Statistics), die im Forschungszentrumsbericht der Knesset zitiert wurden, äußerten mehrere Knesset-Abgeordnete den Verdacht, daß die Spritzen bewußt verabreicht wurden, um die äthiopische Geburtenrate zu senken. Diese Daten zeigten, daß bei Frauen, die zwischen 2000 und 2010 aus Äthiopien einwanderten -- d. h. diejenigen, bei denen es am wahrscheinlichsten ist, daß ihnen Depo-Provera verabreicht wurde -- die Fertilitätsrate um 38,2 Prozent niedriger ist als die durchschnittliche israelische Fertilitätsrate im Jahr 2010 und 40 Prozent niedriger als der Durchschnitt bei Frauen, die in den 1990er Jahren aus Äthiopien einwanderten.

Die Likud-Knesset-Abgeordnete Orly Levi-Abekasis, die auch einen von mehreren anderen MKs mitunterzeichneten Brief organisierte, forderte Shapira auf, die Angelegenheit zu untersuchen und sagte, sie wäre durch die Daten zutiefst beunruhigt.

„Es ist bekannt, daß diese Spritzen vermieden werden sollten, wann immer dies möglich ist -- sie sind das letzte Mittel“, sagte sie während der Anhörung am Mittwoch. „Warum wurden diesen Frauen keine Alternativen vorgestellt? Warum wurden die Spritzen weiterhin verabreicht, ohne die medizinischen Akten der Patienten aus früheren Jahren zu untersuchen, als sie noch in Äthiopien waren? Warum ist die Rate der Personen, die die Spritzen erhalten, bei Frauen äthiopischer Abstammung so viel höher als bei anderen israelischen Frauen?“

Daten von zwei der vier HMO-Krankenversicherungen, die vom Knesset-Forschungszentrum auf Antrag von Levi-Abekasis kompiliert wurden, zeigen, daß Verabreichungen von Depo-Provera bis dahin auf dem Vormarsch waren. Bei Meuhedet stieg die Zahl der Frauen, die die Spritzen erhielten, zwischen 1998 und 2012 um einen Faktor von 7,2, von 56 auf 407, mit einer 62prozentigen Zunahme allein von 2010 bis 2011. Bei Leumit stieg die Zahl von nur einer Person im Jahr 2008 auf 521 im Jahr 2012. (Anm.: Erstaunliche Wachstumsraten für ein sozialistisches Land.)

Clalit und Maccabi, die beiden größten HMO-Krankenversicherungen, lehnten es unter Berufung auf eine Sammelklage gegen sie ab, Daten zu der Frage zu liefern -- obwohl die Klage auch Meuhedet betrifft. Doch laut einer Studie aus dem Jahr 2009 durch die feministische Organisation Isha L'Isha gab es in der Zahl der äthiopischen Frauen, denen bei diesen HMO-Krankenversicherungen Depo-Provera verabreicht wurde, auch in den Jahren von 2000 bis 2009 einen deutlichen Anstieg.

Zum Abschluß der Anhörung am Mittwoch forderte der Ausschuß Staatskontrolleur Joseph Shapira auf, den Einsatz von Depo-Provera unter äthiopischen Frauen zu untersuchen. Gesundheitsministerin Yael German, die an der Anhörung teilnahm, schlug ebenfalls vor, daß in der Sache ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß aufgestellt werden soll.

Zufälligerweise hielt das Bezirksgericht Tel Aviv am Mittwoch eine Anhörung zur Sammelklage gegen Clalit, Maccabi und Meuhedet, die von drei äthiopischen Frauen eingereicht wurde, die behaupten, daß ihnen Depo-Provera ohne entsprechende Erklärungen zu den Nebenwirkungen verabreicht wurde. Die nächste Anhörung in dem Fall wird im November stattfinden.
Hier finden Sie den Originalartikel, Number of Ethiopian women in Israel given Depo-Provera drops by some 40%.

Ein Kommentar auf FAILED MESSIAH lautet:
Die Lektionen von Dr. Mengele wurden gut gelernt.
Was mir dabei einfällt?

Wile-E-Coyote-Netanyahu