Freitag, 26. Juli 2013

Ein weiterer Täter innerhalb der jüdischen Gemeinschaft bekennt sich des Kindesmißbrauchs schuldig

TZEDEK über die Pädo-Prozesse in Australien.

Termini technici
Aus dem Glossar von Salcia Landmanns Jüdische Anekdoten und Sprichwörter: „jeschiwe (h. j'schiwá), wörtl. Sitz. Im J. immer nur = Talmudhochschule. Es gab -- und gibt auch heute -- an der Jeschiwa keinen eigentlichen Abschluß. Man kann beliebig lang weiterstudieren. Künftige Rabbiner besuchten meist eine Jeschiwa, doch bekamen sie ihre Approbation nicht durch irgendeine Art von Abschlußprüfung, sondern durch einen anderen, bereits approbierten Rabbiner, der die Kenntnisse prüfte, ohne zu fragen, wie und wo sie erworben worden waren. …“
Another perpetrator pleads guilty for child sexual abuse within Jewish community organisation

28. Juni 2013 -- Tzedek, Australiens einzige Interessengruppe für jüdische Opfer und Überlebende (Jewish victims and survivors) von sexuellem Kindesmißbrauch, freut sich, daß sich ein Täter, der von einer großen kommunalen jüdischen Institution in Australien beschäftigt wurde, heute Morgen im viktorianischen Bezirksgericht zahlreicher Vorwürfe von sexuellem Kindesmißbrauch an mehreren Opfern schuldig bekannte. Ein Plädoyer ist für den 2. August 2013 geplant.

Aufgrund eines Maulkorberlasses (suppression order) können wir den Namen des Täters oder der Institution nicht mitteilen. Wir gehen davon aus, daß der Maulkorberlaß zu gegebener Zeit teilweise aufgehoben wird.

Dies ist das zweite von drei separaten Gerichtsverfahren wegen sexuellem Mißbrauch von Kindern in der viktorianischen jüdischen Gemeindschaft, in dem sich der Täter schuldig bekannt hat. David Kramer, ein ehemaliger Lehrer an Melbournes „Jeschiwa-Zentrum“ („Yeshivah Centre“), bekannte sich am 12. April zahlreicher Vorwürfe schuldig, die mehrere Opfer betreffen. Kramers Plädoyer ist für den 17. Juli geplant. Der dritte Fall betrifft Cyprys David, ebenfalls vom „Jeschiwa-Zentrum“, dem 40 Vorwürfe zur Last gelegt werden, die 12 Opfer betreffen. Cyprys' Prozeß soll am 29. Juli beginnen.

Manny Waks, Gründer und Geschäftsführer von Tzedek erklärte:

Die heutige Entwicklung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die australische jüdische Gemeinschaft. Derzeit sind mehrere Fälle vor Gericht und in einer Reihe von Staaten finden zahlreiche Untersuchungen statt. Das heutige Schuldbekenntnis wird andere Opfer und Überlebende hoffentlich ermutigen, Gerechtigkeit anzustreben.

Es braucht sehr viel Mut und Entschlossenheit, um unter diesen Umständen Gerechtigkeit anzustreben, das heutige Ergebnis wird also hoffentlich zeigen, daß es eine lohnende Option ist, über die Gerichte Gerechtigkeit anzustreben. Wir honorieren in diesem Fall den immensen Mut all der Opfer und wir danken ihnen zutiefst für all das, was sie auf ihre Weise getan haben, um Gerechtigkeit anzustreben.

Ich habe heute Morgen mit einem der Opfer gesprochen. Durch das Ergebnis der heutigen Anhörung fühlt sie sich „überwältigend befreit“. Sie sagte auch, daß sie sich „bestätigt“ fühlt und daß dieser ganze Prozeß, trotz seiner vielen Herausforderungen, sich „jetzt gelohnt hat, da der Gerechtigkeit endlich Genüge getan wurde“. Wir erwarten jetzt alle, daß der Täter für seine Verbrechen die gerechte Strafe erhält.

Niemand muß sich verstecken. Niemand muß sich schämen. Niemand muß sich schuldig fühlen. Nur die Täter und ihre Türöffner und Wegbereiter (their enablers). Die Opfer tragen keine Schuld. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um sicherzustellen, daß alle Täter und ihre Wegbereiter innerhalb der jüdischen Gemeinschaft alle voll zur Rechenschaft gezogen werden.

Wir danken der Gemeinschaft für die überwältigende Unterstützung von Tzedek und dafür, daß die vielen Opfer und Überlebenden Gerechtigkeit für die Verbrechen der Vergangenheit anstreben und die Sicherheit unserer Kinder in der Zukunft gewährleisten.

Es ist toll zu sehen, daß sich die Mühlen der Justiz endlich drehen.

Eine weitere Anhörung heute Morgen am Amtsgericht Melbourne, die mehrere Vorwürfe gegen Donald Cornell in Verbindung mit einem Opfer betrifft, wurde zum vierten Mal vertagt -- aufgrund gesundheitlicher Probleme. Cornell, der nicht jüdisch ist, wird vorgeworfen, die Straftaten begangen zu haben, als er ein Busfahrer an der Melbourner „Adass Israel School“ war. Wir honorieren in diesem Fall die immense Courage der Beschwerdeführer und wir hoffen, daß die Angelegenheit so schnell wie möglich gelöst wird.
Hier finden Sie den Originalartikel, Another perpetrator pleads guilty for child sexual abuse within Jewish community organisation.