Donnerstag, 25. Juli 2013

Das grüne Licht für die zionistische ethnische Säuberung von Palästina

Alan Hart über „Plan D“ und die „Besiedlung“ Israels.
The green light for Zionism’s ethnic cleansing of Palestine

9. März 2013 -- Ich frage mich, wie viele unserer heutigen Führer, speziell Präsident Obama, wissen, was am 10. März vor 65 Jahren in Palästina passierte, als es zu Israel wurde.

An diesem Tag im Jahr 1948, zwei Monate vor Israels einseitiger Erklärung der Unabhängigkeit unter Mißachtung des Willens der damaligen internationalen Gemeinschaft unter den Vereinten Nationen, trafen sich die politischen und militärischen Führer des Zionismus in Tel Aviv, um formell den Dalet-Plan (Plan Dalet, Plan D) zu verabschieden -- die operativen militärischen Befehle zur ethnischen Säuberung Palästinas.

Was sie nicht taten und nie tun würden, ist, die Verbrechen, die sie anordneten, als ethnische Säuberung zu bezeichnen. Ihr Euphemismus dafür war „Transfer“.

Wie eine ausgezeichnete Arbeit des „Institute for Middle East Understanding“ (IMEU) erwähnte, setzten sich die Befürworter des modernen politischen Zionismus seit den frühesten Tagen intensiv mit dem Problem auseinander, in einem Teil der Welt, wo palästinensische Araber die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung waren, einen jüdischen Mehrheitsstaat zu schaffen.

Die früheste Insider-Information, die wir über die Ansichten des Zionismus haben, stammt aus dem Tagebuch von Theodor Herzl, dem Begründer des Zionismus im Kolonialstil. Er schrieb:

Die arme Bevölkerung trachten wir unbemerkt über die Grenze zu schaffen, indem wir ihr in den Durchzugsländern Arbeit verschaffen, aber in unserm eigenen Lande jegliche Arbeit verweigern. ... Das Expropriationswerk muß ebenso wie die Fortschaffung der Armen mit Zartheit und Behutsamkeit erfolgen.

Diese Worte wurden von Herzl im Jahr 1895 geschrieben, aber sie wurden erst im Jahr 1962 veröffentlicht -- in anderen Worten: sie wurden davor unterdrückt.

Auf dem 20. Zionisten-Kongreß in Zürich im August 1937 war der „Transfer“ ein diskretes, aber heißes Diskussionsthema.

Alle Anwesenden waren sich bewußt, daß der Prozeß der Enteignung der palästinensischen Bauern, der Fellachen, schon seit Jahren im Gang war, hauptsächlich, indem von abwesenden Besitzern Land erworben wurde. David Ben-Gurion, der zukünftige erste israelische Ministerpräsident, sagte dazu:

Sie sind sich der Aktivitäten (des Jüdischen Nationalfonds) in dieser Hinsicht ohne Zweifel bewußt. Jetzt muß ein Transfer von einem völlig anderen Umfang durchgeführt werden. In vielen Teilen des Landes werden neue Siedlungen ohne den Transfer der arabischen Fellachen nicht möglich sein ... Die jüdische Macht (in Palästina), die stetig wächst, wird auch unsere Möglichkeiten erhöhen, diesen Transfer in einem großen Maßstab durchzuführen.

Ein Jahr später erklärte Ben-Gurion einem Treffen der „Jüdischen Agentur“ („Jewish Agency“), daß er den zwangsweisen Transfer unterstützt. Er fügte hinzu:

Ich sehe darin nichts Unmoralisches.

Meiner Meinung nach ist diese Aussage höchst aufschlußreich. Sie zeigt uns, daß Ben-Gurion, der Gründungsvater des zionistischen Staates, ein Mann war, dem der Sinn dafür fehlte, was moralisch richtig oder falsch war.

Joseph Weitz war der Direktor der Landesabteilung des Jüdischen Nationalfonds, die dafür zuständig war, für das Unternehmen des Zionismus in Palästina Land anzukaufen. Einer seiner Tagebucheinträge für Dezember 1940 lautet wie folgt:

Es gibt keinen Weg, außer die Araber von hier in die Nachbarländer zu transferieren, und alle von ihnen zu transferieren, ausgenommen vielleicht (die Araber aus) Bethlehem, Nazareth und Alt-Jerusalem. Nicht ein Dorf darf übrig bleiben, nicht ein Stamm (der Beduinen). Und erst nach diesem Transfer wird das Land in der Lage sein, Millionen unserer Brüder zu absorbieren und das jüdische Problem wird aufhören zu existieren. Es gibt keine andere Lösung.

Der Dalet-Plan forderte:

Operationen gegen feindliche Ballungszentren innerhalb oder in der Nähe unseres Verteidigungssystems, um zu verhindern, daß sie durch eine aktive Streitmacht als Basen genutzt werden. Diese Operationen können in folgende Kategorien unterteilt werden:

Zerstörung von Dörfern -- sie in Brand setzen, sprengen, und in den Trümmern Minen legen -- insbesondere diejenigen Ballungszentren, die auf Dauer schwer zu kontrollieren sind.

Such- und Kontrollmaßnahmen nach folgenden Richtlinien: Einkreisung des Dorfes und in ihm eine Suche durchführen. Im Falle von Widerstand, muß die Streitkraft zerstört und die Bevölkerung außerhalb der Grenzen des Staates ausgewiesen werden.

Bevor der zionistische Staat am 14. Mai 1948 seine Existenz erklärte, waren bereits mehr als 200 palästinensische Dörfer geräumt worden und rund 175.000 Palästinenser waren bereits Flüchtlinge. Einige waren aus Angst geflohen, andere wurden von den zionistischen Streitkräften vertrieben.

Der wichtigste Faktor für die Angst war die Abschlachtung von mehr als 100 palästinensischen Männern, Frauen und Kindern in Deir Yassin nahe Jerusalem durch zionistische Terroristen. Arthur Koestler schrieb, das „Blutbad“ in Deir Yassin war „der psychologisch entscheidende Faktor in der spektakulären Flucht der Araber aus dem Heiligen Land und der Schaffung des palästinensischen Flüchtlingsproblems“.

Es war jedoch Menachem Begin, der Terrormeister des Zionismus und künftige Premierminister, der die lebendigste Beschreibung lieferte, wie gut die Abschlachtung in Deir Yassin dem Zionismus diente. In seinem Buch „Die Revolte“ („The Revolt“) schrieb er:

Panik überwältigte die Araber von Eretz Israel. Das Dorf Kolonia, das zuvor jeden Angriff der Haganah (die jüdische Untergrundorganisation, die zur israelischen Armee wurde) zurückgeschlagen hatte, wurde über Nacht evakuiert ohne fiel ohne weitere Kämpfe. Beit-Iksa wurde ebenfalls evakuiert. Diese beiden Orte überblickten die Straße und ihr Fall, zusammen mit der Einnahme von Kastel durch die Haganah, ermöglichte es, die Straße nach Jerusalem offen zu halten. Im Rest des Landes begannen die Araber ebenfalls, in Furcht zu fliehen, noch bevor sie mit den jüdischen Kräften zusammenstießen ... Die Legende von Deir Yassin half uns vor allem bei der Rettung von Tiberias und der Eroberung von Haifa ... All die jüdischen Kräfte gingen durch Haifa wie ein Messer durch Butter. Die Araber flohen in Panik und schrien „Deir Yassin!“

Drei Jahrzehnte später, in einem Artikel für THE AMERICAN ZIONIST, brachte Mordechai Nisan vom „Truman Research Centre“ der Jerusalemer „Hebrew University“ seine Besorgnis über die Unfähigkeit zum Ausdruck, die entscheidende Bedeutung des Terrorismus im Kampf um die jüdische Souveränität zu verstehen. Er schrieb: „Es ist unwahrscheinlich, daß die jüdische Unabhängigkeit ohne Terror erreicht worden wäre.“

Nachdem der zionistische Staat seine Existenz erklärt hatte, richtete dessen Regierung ein inoffizielles Gremium ein, das als „Transfer-Ausschuß“ bekannt war. Seine Aufgabe war die Überwachung der Zerstörung von palästinensischen Städten und Dörfern bzw. deren Wiederbesiedlung mit Juden. Der Zweck dieser zionistischen Strategie war, zu verhindern, daß enteignete Palästinenser in ihre Heimat zurückkehren.

Bis 1949 waren mehr als 400 palästinensische Städte und Dörfer systematisch zerstört oder von israelischen Juden übernommen worden, und mindestens 750.000 Palästinenser waren ihres Landes, ihrer Häuser und ihrer Rechte enteignete Flüchtlinge.

In seinem Buch „Die ethnische Säuberung von Palästina“ („The Ethnic Cleansing of Palestine“) dokumentiert Israels führender „revisionistischer“ -- das heißt ehrlicher -- Historiker Ilan Pappe ausführlich die systematische Terrorherrschaft Zions, darunter 31 Massaker von Dezember 1947 bis Januar 1949. Deir Yassin war nur das erste. In einem Gespräch mit mir im Jahr 2008, das in der Reihe „Hart of the Matter“ auf meiner Internetseite www.alanhart.net aufgezeichnet ist und angesehen werden kann, sagte Ilan dies:

„Überraschender als alles andere war wahrscheinlich nicht das Schweigen der Welt, als die zionistische ethnische Säuberung Palästinas stattfand, sondern das Schweigen der palästinensischen Juden. Sie wußten, was mit den Juden in Nazi-Europa geschah und einige haben es vielleicht sogar selbst erlebt, dennoch hatten sie keine Skrupel, mit den Palästinensern fast das gleiche zu tun.

An diesem 65. Jahrestag der Genehmigung der ethnischen Säuberung Palästinas, möchte ich unsere Führer, besonders Präsident Obama, heute folgendes fragen:

Haben Sie Kenntnis vom Dalet-Plan?

Falls nicht, weshalb?

Wenn Sie davon wissen, könnte dann nicht gesagt werden, daß Ihre Weigerung, den Zionismus für dessen Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen, Sie -- und Ihre Vorgänger -- an diesen Verbrechen mitschuldig macht?
Hier finden Sie den Originalartikel, The green light for Zionism’s ethnic cleansing of Palestine.