Donnerstag, 6. September 2012

Politische Korrektheit: Olympisches Komitee will jedem Land eine Medaille geben

Awr Hawkins über den Olympia-Skandal, den niemand bemerkte.


Der aufsteigende Egalitarismus der Olympischen Spiele war am Sonntag beim Wettkampf der US-Kunstturnerinnen ohne weiteres ersichtlich. Das Internationale Olympische Komitee hat beschlossen, daß sich nur zwei Mitglieder jedes Teams qualifizieren können, was bedeutet, daß ein Team nur paritätisch vertreten sein kann, selbst wenn es vor allen anderen liegt.

Dies bedeutet auch, daß Jordyn Wieber, „die amtierende Weltmeisterin im Mehrkampf“, die Teilnahme nicht erlaubt sein wird, weil sie am Sonntag im US-Frauen-Nationalteam nur auf den dritten Platz kam.

Aber was, wenn Wiebers Punktzahl des dritten Platzes höher wäre als die Punktzahl des ersten Platzes eines Team-Mitglieds eines anderen Landes? Technisch wäre es zwar möglich, doch das Komitee schützt sich davor, indem die Punkte jeder einzelnen Turnerin gelöscht werden, sobald die beiden Team-Mitglieder, die weiterkommen, aufgestellt sind.

Um es wie einer der Olympia-Korrespondenten am Sonntagabend zu sagen: „Es ist, als ob es nie passierte.“

Dieses Thema betrifft nicht nur die Amerikaner, sondern jedes Team, in dem sich mehr als zwei Mitglieder auszeichnen. Es ist ein perfekter Mikrokosmos der Probleme, die durch politische Korrektheit und vor allem durch Gleichmacherei verursacht werden. Denn wenn alle Länder weiterkommen sollen, müssen einige der besten Sportler gezwungen werden, auf der Strecke zu bleiben.
Hier finden Sie den Originalartikel, Political Correctness: Olympic Committee Wants to Give Every Country a Medal.

In den Massenmedien las sich das so:
Weltmeisterin nicht im Mehrkampf-Finale

Die olympischen Turn-Wettbewerbe haben ihre erste große Überraschung: Weltmeisterin Jordyn Wieber verpasste am Sonntag das Mehrkampffinale. Die Amerikanerin turnte zwar stark und kam auf glänzende 60,032 Punkte, doch in Alexandra Raisman (60,391) und Gabrielle Douglas (60,265) waren zwei Mitglieder des eigenen Teams noch um einige Zehntel stärker. Nur maximal zwei Starterinnen jeder Nation dürfen in die Finals einziehen.

Die glänzend aufgelegte US-Riege übernahm mit 281,863 Punkten nach dem dritten von fünf Durchgängen klar die Führung und deutete ihre Gold-Ambitionen an. Vor 16 500 Zuschauern kamen die Britinnen mit 170,656 Zählern auf Platz zwei vor Italien (168,397). Die deutschen Turnerinnen gehen im vierten Durchgang (Beginn 17.30) an die Geräte.
Oder so:
Weltmeisterin Wieber nicht im Mehrkampf-Finale

Weltmeisterin Jordyn Wieber aus den USA hat in London die Qualifikation für die olympische Mehrkampf-Entscheidung der Kunstturnerinnen am Dienstag überraschend verpasst.

Die Goldmedaillengewinnerin von Tokio 2011 kam im Vorkampf mit 60,032 Punkten hinter ihren Teamkolleginnen Alexandra Raisman (60,391) und Gabrielle Douglas (60,265) nur auf den dritten Rang. Lediglich zwei Athletinnen pro Nation sind bei der Medaillenentscheidung startberechtigt.

In der Mannschaftswertung setzten sich die USA klar an die Spitze. Mit 181,863 Punkten verwies das Quintett Gastgeber Großbritannien (170,656) sowie Italien (168,397) deutlich auf die Plätze zwei und drei.
Oder so:
Überraschung: Weltmeisterin nicht im Mehrkampf-Finale

London - Die olympischen Turn-Wettbewerbe haben ihre erste große Überraschung: Weltmeisterin Jordyn Wieber verpasste das Mehrkampffinale.

Die Amerikanerin turnte zwar stark und kam auf glänzende 60,032 Punkte, doch in Alexandra Raisman (60,391) und Gabrielle Douglas (60,265) waren zwei Mitglieder des eigenen Teams noch um einige Zehntel stärker. Nur maximal zwei Starterinnen jeder Nation dürfen in die Finals einziehen.

Die glänzend aufgelegte US-Riege übernahm mit 281,863 Punkten nach dem dritten von fünf Durchgängen klar die Führung und deutete ihre Gold-Ambitionen an. Vor 16 500 Zuschauern kamen die Britinnen mit 170,656 Zählern auf Platz zwei vor Italien (168,397). Die deutschen Turnerinnen gehen im vierten Durchgang (Beginn 17.30) an die Geräte.