Donnerstag, 23. Mai 2013

Sexpädagogik bekommt die Note schwierig

Nick Martin über lesbisch-bisexuell-schwul-transgenderell-transexuell-tuntige Inklusivität in Chemie, Biologie, Geographie, Informatik, Mathematik, Physik, Religion, Sport, Deutsch, etc.
Sex-ed proposal graded difficult

Der Vorschlag von Lehrern aus Manitoba, das Thema sexuelle Orientierung in die gesamten Lehrpläne aufzunehmen, würde für Kanada wahrscheinlich eine Premiere sein, vielleicht auch für die USA.

„Ich kenne sicherlich keine“ solch breiten Maßnahmen in irgendeiner anderen Jurisdiktion, sagte Carolyn Duhamel, verantwortliche Direktorin des Schulbehördenverbandes Manitoba (Manitoba School Boards Association).

„Ich nehme an, die meisten Schulbehörden wissen es nicht. Offensichtlich ist es etwas, über das wir ein wenig nachdenken sollten“, sagte Duhamel.

Die Direktorin der Lehrergesellschaft Manitoba (Manitoba Teachers' Society) will, daß ihre 15.000 Mitglieder eine Resolution unterstützen, die von der Provinz fordert, „sicherzustellen, daß sich gleichgeschlechtliche Familien und lesbisch-bisexuell-schwul-transgenderell-transexuell-tuntige Menschen und Themen (LBGTTQ people and themes) in allen Lehrplänen widerspiegeln“.

Die Lehrergesellschaft Manitoba hält ihre jährliche Hauptversammlung vom 23. bis 25. Mai 2013.

„Jede Lehrplanänderung ist in der Regel ein langer Prozeß“, der Jahre dauern kann, um Material zu entwickeln und es in jedem Jahr von einem Thema, geschweige denn, allen Themen, aufzunehmen, sagte Duhamel. „Das ist ein ziemlich langwieriger und komplexer Prozeß.“

Allerdings, sagte sie, kann es sein, daß Lehrer, wenn es von der Lehrergesellschaft Manitoba und der Provinz gebilligt wird, eine gewisse Flexibilität bei der Gestaltung von Unterrichtsplänen haben könnten, die an Themen arbeiten, die die Lehrergesellschaft Manitoba will, was ein kürzerer Prozeß wäre. „Wenn man über die Integration von Lernthemen spricht, haben sie einen gewissen Spielraum, was sie wählen, um zu diesen Lernergebnissen zu kommen“, sagte sie. (Anm.: Warum legalisiert man nicht einfach zeitlich fristfreie Sexehen zwischen Lehrern und Schülern?)

Die Lehrpläne der Provinzen müssen von allen Schulen Manitobas, öffentlich und privat, befolgt werden. Der Verband unabhängiger Schulen von Manitoba (Manitoba Federation of Independent Schools) hat auf eine Anfrage für ein Interview nicht reagiert. Der oppositionelle Bildungskritiker Kelvin Goertzen aus Steinbach war am Freitag nicht verfügbar.

Die Meldung von WINNIPEG FREE PRESS, die am Donnerstag über die bevorstehende Abstimmung der Lehrer berichtete, löste einen Sturm aus -- bis Donnerstagabend erschienen auf der Internetseite von WINNIPEG FREE PRESS 565 Kommentare.

Die meisten Kommentare, fast alle sind anonym, griffen den Vorschlag an.

Hier ist eine Auswahl:

kefri: „Mathe wird nun ein fünfminütiger Diavortrag zwischen einem Vortrag über die globale Erwärmung / Umweltschutz für Anfänger und Anti-Mobbing-Reformkursen für soziale Gerechtigkeit sein. Denn in dem Utopia der Neuen Demokratischen Partei (New Democratic Party), auf das wir uns zubewegen, sind berufliche Fähigkeiten wirklich nicht so wichtig. Wer muß schon lesen, solange wir uns alle ordentlich schuldig fühlen, weiß, hetero und Kanadier zu sein!“

TruthThatHurts: „Ich wünschte wirklich, die Lehrergesellschaft Manitoba würde die Bildung erst beim Lesen, Schreiben und Rechnen in Ordnung bringen. Dann, sobald das geschehen ist, können sie weitere Kurse über die Gesellschaft hinzufügen.“

Nicholas James: „Das sind fantastische Neuigkeiten. Ein inklusiveres Bild der Gesellschaft ist ein großer Schritt. Dies ist keine Agenda oder ein Trick, um ‚Kinder schwul zu machen‘. Dies ist ein akkurates Bild der Gesellschaft. Weiter so!“

intangible: „Ich bin ziemlich sicher, daß dies nicht bedeutet, irgendetwas über Sex zu unterrichten. (Anm.: Vielleicht sollten JournalistInnen hier eine Lanze brechen und den Mut aufbringen, gesellschaftskritisch über ihr metrogeschlechtliches Sexualleben zu berichten.) Es wird eher die Idee inkludiert, daß Eltern/Paare nicht immer männlich+weiblich sind, wenn in der in der Klasse auf Familien verwiesen wird. Ob es Ihnen gefällt oder nicht, es ist schon längst Realität. Diese Realität zu ignorieren, gibt Kindern, die gleichgeschlechtlichen Eltern haben, ein schlechtes Gefühl, wenn sie immer wieder hören, daß ‚echte‘ Familien anders sind als ihre Familien.“ (Anm.: Ich kann mich nicht erinnern, in der Schule jemals gehört zu haben, was eine echte Familie ist.)

Basslicker: „Ich bin jeden Tag mehr froh, daß meine Frau und ich keine Kinder haben. Ich würde verrückt werden. Was für eine Verschwendung von Zeit und Geld. Mit all den Problemen im Bildungssystem und in der Justiz und in allem anderen, sind die Menschen besorgt, daß ein mathematisches Problem keine Schwulen enthält?“

Easter of Eden: „Und trotz all dieser Fortschritte bringen die Schulen Absolventen hervor, die nicht buchstabieren können, ohne Hilfe keine Grundrechenarten können, keinen ordentlichen Absatz zusammenbekommen, fast nichts über Geographie und Geschichte wissen -- aber wir machen Fortschritte.“
Hier finden Sie den Originalartikel, Sex-ed proposal graded difficult.