Dienstag, 21. Mai 2013

Angelina Jolies „jüdische Genmutation“: Das Brustkrebsgen ist in Israel häufig zu beobachten, aber nur wenige entscheiden sich für eine präventive Mastektomie

Dan Even über Angelina Jolies Brustkrebsentwarnung für Menschen nichtjüdischer Abstammung.
Angelina Jolie's 'Jewish genetic mutation': Breast cancer gene is common in Israel, but few opt for preventive mastectomy

16. Mai 2013 -- Eine Untersuchung von 5.405 US-Frauen mit der unter aschkenasischen Juden häufigen Genmutation, die das Risiko von Brustkrebs erhöht, die in den 1990er Jahren an der Mayo-Klinik behandelt wurden, stellte fest, daß sich 45 Prozent für eine prophylaktische Mastektomie entschieden, wie Angelina Jolie.

Das „fehlerhafte“ Gen, dem Angelina Jolie ihre Entscheidung für eine präventive doppelte Mastektomie zuschrieb, ist eines von drei Genmutationen, die als „aschkenasisch-jüdische Mutationen“ bekannt sind, welche bei Juden osteuropäischer Abstammung häufig sind und bei ihren Trägern das Risiko, Brustkrebs zu entwickeln, erhöhen. Dennoch treffen relativ wenig israelische Frauen die Entscheidung, sich der gleichen präventiven Operation zu unterziehen.

Zwei Mutationen im BRCA1-Gen erhöhen das Risiko von Brustkrebs um 70 Prozent, und eine im BRCA2-Gen erhöht das Risiko um 50 Prozent. Das Risiko, Eierstockkrebs zu entwickeln, erhöht das Gen außerdem um Dutzende von Prozentpunkten (by dozens of percentage points).

Bei einer von acht israelischen Frauen besteht die Gefahr, irgendwann in ihrem Leben -- von der Geburt bis zum Alter von 90 -- an Brustkrebs zu erkranken. Ein genetischer Risikofaktor wird jedoch nur in etwa 15 Prozent der Fälle gefunden.

In den letzten Jahren haben die Ärzte zunehmend die Notwendigkeit diskutiert, präventive Mastektomien durchführen, um bei Frauen, die Träger der Mutation sind, zu verhindern, an Brustkrebs zu erkranken. Die meisten aktuellen Studien zeigen, daß diejenigen Frauen mit der Mutation, die sich einer prophylaktischen doppelten Mastektomie mit anschließender Brustrekonstruktion unterziehen, ihr Risiko, an Krebs zu erkranken, um 75 Prozent verringern.

Die Entscheidung, sich einer prophylaktischen doppelten Mastektomie zu unterziehen, hat über die Jahre geschwankt. Eine Studie von 5.405 US-Frauen mit der Ashkenazi-Mutation, die in den 1990er Jahren an der Mayo-Klinik behandelt wurden, ergab, daß sich 45 Prozent für eine prophylaktische Mastektomie entschieden hatten. Im Jahr 2003 sank die Rate auf 30 Prozent, während sie im Jahr 2006 auf 43 Prozent anstieg. In den USA werden die prophylaktische Mastektomie und Ovarektomie -- die Entfernung der Eierstöcke -- unter dem Motto „Kein Organ, keine Krankheit“ („No organ, no disease“) beworben. In den USA sind die Operationen auch eine Einnahmequelle für chirurgische Privatkliniken. In Israel jedoch, wo prophylaktische Operationen für Frauen, die die Mutation tragen, in der allgemeinen Gesundheitsversorgung enthalten sind, stehen einige Ärzte der Methode eher kritisch gegenüber. (Anm.: Eiserne Journalistenregel Nummer 231: Erwähnen Sie beiläufig Israels sozialisiertes Gesundheitssystem.)

Eine im Jahr 2008 veröffentlichte Untersuchung von 2.677 Trägern der Ashkenazi-Mutation in neun Ländern, darunter Israel, zeigte, daß sich innerhalb von dreieinhalb Jahren seit der Diagnostizierung der Mutation 57,2 Prozent einer prophylaktischen Ovarektomie unterzogen. Von 1.381 Frauen, die nicht an Brustkrebs erkrankten, unterzogen sich laut der im „Internationalen Krebs-Journal“ („International Journal of Cancer“) veröffentlichte Studie 18 Prozent einer prophylaktischen doppelten Mastektomie.

Die Statistiken zeigen hohe Raten an prophylaktischen Mastektomien in den USA mit 36,3 Prozent, den Niederlanden mit 32,7 Prozent und Frankreich mit 25 Prozent, im Gegensatz zu Norwegen mit 4,5 Prozent, Israel mit 4,2 Prozent und Polen mit 2,7 Prozent. (Anm.: Hmmm, mit der höchsten Zahl in einem modernen Land und der niedrigsten in einem altmodischen Land sind die Angaben womöglich ein wissenschaftlicher Indikator für Propagandaerfolg und Hirnwäsche -- und welcher rothschildbürgerische Nachrichtenagenturfachangestellte hat eigentlich für die investigativen Journalisten unserer freien Medien das nicht vorhandene Krebsgeschwür vom kritischen J-Wort befreit und damit mindestens 1 Mia. Menschen erschreckt?)

Als PARP-Inhibitoren bekannte Krebsbehandlungen, die in den letzten Jahren entwickelt werden, können den Streit zukünftig irrelevant machen. Die Behandlungen werden auf ihre Fähigkeit untersucht, den Körper zu veranlassen, die Ashkenazi-Mutation mithilfe einer fehlerfreien Kopie des Gens im Körper des Trägers zu reparieren.

In Blutproben werden die drei Ashkenazi-Mutationen bei 2,5 Prozent der jüdischen Frauen aschkenasischer Abstammung und bei 0,3 Prozent der Gesamtbevölkerung der israelischen Frauen erkannt. Trägt ein Elternteil die Mutation, dann gibt es eine 50prozentige Chance, daß das Kind sie trägt, und wenn beide Eltern die Mutation tragen, dann steigt das Risiko, daß das Kind sie tragen wird, auf 66 Prozent, zusammen mit einem erhöhten Risiko wiederholter Fehlgeburten. Mehrere Krankenhäuser, darunter auch einige in Israel, führen bei In-vitro-Fertilisationen genetische Präimplantationsdiagnosen (PID) durch, um zu verhindern, daß das Gen weitergegeben wird.

Eine im Oktober 2012 von Professor Efrat Levi-Lahad, Leiter der Abteilung für Medizinische Genetik am „Shaare Zedek Hospital“, durchgeführte Studie untersuchte 8.000 gesunde aschkenasische Männer und stellte fest, daß 175 von ihnen die Ashkenazi-Mutation trugen. Weibliche Angehörige der Träger wurden ebenfalls untersucht, und es stellte sich heraus, daß unter ihnen das Risiko, an Brustkrebs oder Eierstockkrebs zu erkranken, zwischen 75 und 80 Prozent lag. Die Forscher empfahlen für die gesamte aschkenasische Bevölkerung in Israel eine Politik genereller Gentests auf das Vorhandensein der Ashkenazi-Mutation. Doch tatsächlich getestet werden nur 30 Prozent der Frauen -- Verwandte ersten Grades von Frauen mit Brust- und Eierstockkrebs, die berechtigt sind, einen Test vornehmen zu lassen.
Hier finden Sie den Originalartikel, Angelina Jolie's 'Jewish genetic mutation': Breast cancer gene is common in Israel, but few opt for preventive mastectomy.

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