Sonntag, 17. Februar 2013

Regel Nr. 1: Rufen Sie nie die Polizei

Jeff Berwick über das Leben im Mikrokosmos der Schönen Neuen Weltordnung.

(Machen Sie als liberaler Linker oder als liberaler Neokonservativer auf Ihrer nächsten Parteiversammlung bitte einmal kurz das beliebte Partyspiel, zu raten, wie viele Suchergebnisse Sie für „Warum Sie nie die Polizei rufen sollten“ und „Why You Should Never Call the Police“ finden -- viel Spaß :)
Why You Should Never Call the Police
Bildquelle: DEES ILLUSTRATION

Würden Sie einen bekannten Verbrecher, beispielsweise einen Mörder oder Vergewaltiger, anrufen, damit er Ihnen zu Hilfe kommt, nachdem Sie das Opfer eines Verbrechens geworden sind? Nein? Warum um alles in der Welt würden Sie dann die Polizei rufen, nachdem Sie überfallen, ausgeraubt oder anderweitig verletzt worden sind?

Die Polizei betrachtet es nicht als ihre Aufgabe, sie zu schützen. Sie gaben das Lippenbekenntnis ab, „den Frieden zu hüten“, aber unter dem heutigen Weltsozialismus ist es klar, daß ihre Aufgabe darin besteht, das Gesetz durchzusetzen. Im faschisto-kommunistischen Amerika dient das Gesetz seit Jahrzehnten nicht mehr Ihrem Schutz. Das Gesetz dient dazu, staatliche Macht und Kontrolle auszudehnen. Deswegen gibt es so viele Gesetze -- und es werden immer mehr.

Per Gesetz gibt es buchstäblich Tausende und Abertausende von Gründen, Sie zu verhaften. Das ist das Wesen eines Polizeistaats. Buchstäblich alles ist ein Verbrechen. Wie Lao Tsu im 6. Jahrhundert vor Christus sagte: „Je mehr künstliche Tabus und Beschränkungen es auf der Welt gibt, desto mehr verarmt das Volk. [...] Je mehr Beachtung dem Erlass von Gesetzen und Regulierungen geschenkt wird, desto mehr Diebe und Räuber wird es geben. [...]“

In einem solchen Umfeld kann die Polizei nicht einfach nur Hüter des Friedens zu sein. Sie muß Vollstrecker des Gesetzes sein. Und Vollstrecker wenden natürlich Gewalt an -- Einschüchterung und plötzliche und schockierende Gewalt, damit Sie gehorchen. Und Konformität ist genau das, was die Polizei erwartet. Sie hat vor langer Zeit aufgehört, ein „öffentlicher Diener“ zu sein und wurde eher zu einem Aufseher. Rapper und Philosoph KRS-One (Anm.: Graffitisprüher, die philosophieren?) wies in „Sound of da Police“ auf die Ähnlichkeiten hin:

„The overseer rode around the plantation; The officer is off patrolling all the nation; The overseer could stop you what you're doing; The officer will pull you over just when he's pursuing; The overseer had the right to get ill; And if you fought back, the overseer had the right to kill; The officer has the right to arrest; And if you fight back they put a hole in your chest!“

Das krasseste Beispiel für diesen Wechsel von Schutz zu Mißbrauch ist der sogenannte Krieg gegen die Drogen. Die strafrechtliche Verfolgung von Drogenkonsum (der vor einem Jahrhundert in den USA völlig legal und in vielen Produkten üblich war) entspricht völlig dem Wunsch des Staates nach verstärkter Überwachung und Eingriffen ins persönliche Leben.

Wünschen Sie Schutz vor Diebstahl und körperlicher Aggression? Oder wünschen Sie „Strafverfolgung“? Strafverfolgung ist das, was der Polizei erlaubt, Ihre Tür aufzubrechen und Sie wegen des Verdachts zu verhaften, möglicherweise eine Pflanze zu nutzen, die der Staat nicht mag. Schutz vor Diebstahl und körperlicher Aggression ist etwas, das ein freier Markt viel besser bieten könnte. Sie könnten sich einfach eine Alarmanlage oder eine Waffe kaufen. Oder Sie könnten eine Firma für Bodyguards und rund-um-die-Uhr-Überwachung bezahlen, die Leute schicken die Ihnen tatsächlich helfen anstatt Sie niederzuschießen. Diese Leute würden auch niemals Ihre Tür aufbrechen, Ihre Haustiere töten und Ihren Kindern automatische Waffen an die Köpfe halten -- wegen des Verdachts, daß Sie vielleicht Pflanzen besitzen, die einige Politiker und Wähler nicht mögen. Die Option des Schutzes durch den privaten Markt erscheint in jeder Hinsicht besser als die öffentliche Option. (Anm.: Problem ist wahrscheinlich, daß der Drogenkonsument die Krankenversorgung genauso umsonst wünscht wie die Drogen selbst -- apropos Drogen: Warum geniessen die Leute nicht einfach Kautschukreifen? Der Stahlmantel brennt nicht und die Sache dröhnt 100 Prozent natürlich, schon beim ersten Inhalieren.)

Rufen Sie die Polizei -- auf eigene Gefahr

Eine 83jährige Großmutter lernte vor kurzem auf die harte Tour, wie gefährlich es ist, die Polizei zu rufen. Debra Towler aus Altavista, Virginia, wählte die Nummer der Polizei und legte wieder auf -- ohne eine Meldung zu machen. Dies führte dazu, daß automatisch die Polizei zu ihr nach Hause geschickt wurde. Die Polizei behauptet, aus Debra Towlers Zuhause Schüsse gehört zu haben. Selbst wenn das wahr ist -- und die Polizei lügt regelmäßig, um ihre Fehler zu vertuschen --, besteht die Chance, daß Debra Towler diese Schüsse aus dem gleichen Grund abfeuerte, aus dem sie die Polizei rief: sie dachte an einen Überfall. Das würde erklären, warum sie aus der Hintertür zum Haus ihrer Schwester rannte, als die Polizisten versuchten, durch ihre Vordertür zu kommen. Es würde auch erklären, warum diese achtzigjährige Kirchgängerin nicht ihre Waffe fallen ließ, als die Polizei anfing, aus der Ferne Befehle zu blaffen. Sie schossen sie nieder.

Diese Frau wäre noch am Leben, wenn sie sich einfach verteidigt hätte, anstatt die öffentlich-rechtlich finanzierte Polizei zu rufen. Wenn wirklich Eindringlinge da waren, bekamen sie wahrscheinlich Angst, weil sie bewaffnet war. In jedem Fall wäre die Polizei nicht rechtzeitig eingetroffen, um sie davor zu schützen, ausgeraubt oder überfallen zu werden. Alles, was die Polizei tun kann, ist aufzutauchen, ein paar Fragen zu stellen und das Opfer oder einige Zeugen zu verhören, falls das Opfer tot ist. Manchmal scheint die Polizei den Tod des Opfers selbst zu verursachen.

Wenn ein einziges privates Schutzunternehmen dies auch nur ein Mal getan hätte, würde der typische Statist sofort verlangen, die betreffende Firma zu schließen und die Mörder ins Gefängnis zu sperren. Doch wenn die öffentlich finanzierte Polizei diesen Bockmist baut, findet diese typische Person einen Grund, um dem Opfer die Schuld zu geben. Ein Schutzunternehmen des freien Marktes -- das Debra Towler vielleicht von dem gleichen Unternehmen angeboten worden wäre, die ihr Haus versicherte -- hätte Debra Towler wie eine Kundin behandelt, die dafür bezahlt wird, Schaden zu verhindern. Die öffentlich finanzierte Polizei steht unter keinem solchen Druck, Kundenservice zu bieten. Ihre Prioritäten sind, Gesetze zu vollstrecken, wie unsinnig sie auch sein mögen, und welche auch immer für notwendig erachtete tödliche Gewalt einzusetzen, damit ihr nichts passiert.

Warum stellen Menschen eine monopolistische Polizei auf? Denken Sie darüber nach. Sie werden gezwungen, für eine Polizei zu zahlen (mit Steuern), die Sie angreift, für ein persönliches Verhalten, das niemand außer Ihnen etwas angeht.

Ich wiederhole: die Polizei kann einen Kriminellen nicht davon abhalten, Ihnen Schaden zuzufügen oder Ihnen Ihr Eigentum zu stehlen. Sie kann nur erscheinen, um das Verbrechen zu „untersuchen“, nachdem es begangen wurde. Die einzige Art und Weise, wie die Polizei wirklich aktiv werden kann, ist, wenn es darum geht, aufdringliche Gesetze zu vollstrecken -- wegen einem persönlichen Verhalten, das niemandem sonst schadet, wie das Fahren mit einer Geschwindigkeit, die schneller ist als die lächerlich niedrig ausgeschilderte Geschwindigkeitsbegrenzung, oder nicht angegurtet oder ohne Fahrradhelm zu fahren, oder Pflanzen zu nutzen, die Politiker und Ihre Nachbarn nicht mögen.

Ich habe die Polizei weder jemals gerufen, noch werde ich es jemals tun

In meinen 41 Jahren habe ich wegen irgendeiner Art von Notfall noch nicht ein einziges Mal die Nummer der Regierung gewählt. Ich habe instinktiv immer gewußt, daß es unmoralisch ist, und in den meisten Fällen nutzlos. Hier in Mexiko würde niemand jemals in Betracht ziehen, wegen irgendetwas die Polizei zu rufen -- hier wissen die Menschen, was andere jetzt lernen. Hier ist die Polizei eher wie ein beschwipster Barney Fife als ein RoboCop. (Anm.: Die Witzfigur Barney Fife läßt sich nur schwer beschreiben, vielleicht als ein Gesetzeshüter, der dabei herauskommt, wenn ein Politiker mit einem Vertreter der Massenmedien gekreuzt wird und einen großen Hut aufgesetzt bekommt.)

Vor einem Monat rief meine Frau an. Sie war mit unserem 10-Dollar-pro-Tag-Leibwächter unterwegs, aber er hatte an diesem Tag seine Pistole nicht bei sich und sie sagte, drei sehr große Männer würden ihr im Walmart folgen. Ich sagte ihr, nach ganz hinten im Laden zu gehen und einigen Mitarbeitern zu sagen, was los wäre und auf mich zu warten.

Ich kam in weniger als 5 Minuten mit meinem Gewehr auf meinem Roller an und rannte zur Rückseite des Ladens. Ich sah meine Frau und den Leibwächter in Sicherheit und war erleichtert. Wir gingen dann in den Küchenbereich des Geschäfts und besorgten für meine Frau und meinen Bodyguard einige scharfe Fleischermesser. Wir gingen dann durch die Kasse und verließen vorsichtig den Laden, jeder gut bewaffnet -- ganz zu schweigen, daß mein Bodyguard ein professioneller Boxer ist und meine Frau eine Kraftdreikämpferin, die wöchentlich Kickboxen und Kung Fu trainiert -- und ich selbst bin ein ehemaliger Amateurboxer.

Zu diesem Zeitpunkt waren die drei Männer weg. Ob die Bedrohung real war oder nicht, muß jeder selbst entscheiden. Aber diese Form von Selbstschutz ist jeden Tag besser als der Schutz der Regierung. Nicht nur, daß meine Reaktionszeit schneller war -- da mein „Leben mit im Spiel“ war, würde ich, um meine Frau zu beschützen, mit jedem bis zum Tode kämpfen, während der staatlichen Polizei die eigene Sicherheit fast immer wichtiger sein wird als die Ihrige. Und eine wirklich interessante Sache dabei, sich selbst zu schützen und nicht von anderen abhängig zu sein, ist, daß es sich großartig anfühlt.

Plus die Tatsache, daß die öffentlich-rechtliche Polizei, die wir hätten rufen können, wahrscheinlich versucht hätte, uns zu schlagen, zu berauben oder zu töten. Dies geschieht die ganze Zeit, weltweit, nicht nur in den Sozialistischen Staaten von Amerika. In Tunesien zum Beispiel werden Frauen, die von Polizisten vergewaltigt werden, wegen Sittlichkeitsvergehen angeklagt. In den USA sind in der Regel nicht Vergewaltigungen das Problem, sondern von Polizisten geschlagen oder erschossen zu werden. Wie kürzlich in Crown Heights, Brooklyn, New York. Nachdem die Polizei diesen jungen Mann mißhandelte, wünscht sich selbst der Mann, der die Polizei rief, nicht angerufen zu haben, um den jungen Mann zu melden, der im Gemeindezentrum schlief.



„Ich bedauere, die Meldung gemacht zu haben“, sagt der Anrufer, „ich hätte ihn schlafen lassen sollen“. Ich glaube, in den kommenden Jahren werden viel mehr Amerikaner ähnliche Gefühle zum Ausdruck bringen. Sie lernen auf die harte Tour, daß der Anruf bei der Polizei die Situation wahrscheinlich noch verschlimmern wird. Die durchschnittliche Person in den Sozialistischen Staaten von Amerika, steht wahrscheinlich immer noch unter der Illusion, daß die Polizei da ist, um ihnen zu helfen, und daß die Option der öffentlichen Polizei der Option des privaten, kundenorientierten Schutzes überlegen ist. Das ist eine sehr gefährliche Illusion. Sie könnte sie tatsächlich leicht das Leben kosten. Fragen Sie einfach Debra Towler.

Regel Nr. 1: Rufen Sie nie die Polizei. Genau wie mit der Gesundheit, ist Prävention die weit beste Behandlung für kriminelle Handlungen.

Reden Sie nicht einmal mit der Polizei

Die Polizei kann kein bißchen helfen, wenn die Straftat begangen wurde. Es ist unwahrscheinlich, herauszufinden, wer das Verbrechen begangen hat. Und sie kümmert sich mehr darum, daß irgendjemand für ein Verbrechen verurteilt wird, anstatt daß die richtige Person verurteilt wird. Die Polizei wird vor Gericht lügen. Den Schuldigen zu finden, ist ihr egal. Sie will einfach nur eine Verurteilung. Und jeder Sündenbock ist ihr recht. Also reden Sie nicht mit ihr. Niemals. Die Polizei wird so lange glücklich dabei zusehen, wie Unschuldige ins Gefängnis gekarrt werden, wie sie dabei den Eindruck macht, ihre Arbeit zu tun.



Für die Polizei ist ihre eigene Sicherheit viel wichtiger als Ihre Sicherheit. Immerhin ist sie die heilige Klasse der Prätorianer, der Verteidiger des Rechts und der Gesetzgeber, während Sie nur ein Subjekt sind, das mit vorgehaltener Waffe gezwungen wird, ihre öffentlichen Gehälter zu zahlen. Als ein freiwillig zahlender Kunde wären Sie viel besser dran.

Jeff Berwick ist Anarchokapitalist, Libertarier und er kämpft gegen die beiden größten Feinde der Menschheit, den Staat und die Zentralbanken. Er gründete The Dollar Vigilante, ist Geschäftsführer von TDV Media & Services, Moderator von Anarchast und ein prominenter Redner auf weltweiten Konferenzen zu den Themen Freiheit, Investment und Gold.
Hier finden Sie den Originalartikel, Why You Should Never Call the Police.