Donnerstag, 31. Mai 2012

So lügen Journalisten

Ein abgetippter Auszug aus dem Video: „Udo Ulfkotte -- Wie die Medien lügen

(Udo Ulfkotte erwähnt dieses Beispiel auch auf Seite 187 in seinem Buch „So lügen Journalisten“)


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Also, ich habe mehr als ein Jahrzehnt lang Kriegsberichterstattung für die Frankfurter Allgemeine Zeitung gemacht und bin völlig naiv da hingefahren.

Beispielsweise 1988 im irakisch-iranischen Krieg, den es damals noch gab, der ging von 1980 bis 88, da reiste ich nach Baghdad, wurde an die Kriegsfront geschickt, da waren viele erfahrene Kriegsberichterstatter, ich hatte damals keine Ahnung davon, wie man so etwas macht, sah, als wir in Baghdad gelandet wurden, in einen Bus einstiegen, daß jeder einen Benzinkanister dabei hatte und dachte, „Oh Gott, das ist bestimmt, wenn der Bus mal liegen bleibt, damit wir Sprit für unterwegs haben“, habe nicht nachgefragt, wir fuhren also stundenlang durch die Wüste in Richtung Iran und hielten auch mal an einem Ort, wo nichts, aber auch gar nichts los war.

Da waren längst ausgebrannte Mannschaftsfahrzeuge, gepanzerte Mannschaftsfahrzeuge, ein Panzer war dort, die erfahrenen Kriegsberichterstatter gingen wie selbstverständlich dort hin, haben ihre Benzinkanister genommen, ausgekippt, eine brennende Zigarette reingeworfen, so daß das ganze mit einem lauten Knall sich entzündete und haben ihre Kameras aufgebaut, haben sich davor postiert und haben dann ihre Kommentare gesprochen.

Ich habe das nicht so ganz verstanden, bis dann irakische Begleiter, die mit dabei waren, mit Maschinenpistolen auch noch durchs Bild gingen, und sah dann, wie auch deutsche Fernsehkommentatoren sagten, „Wir berichten hier live von der irakisch-iranischen Kriegsfront“, diese lodernden Flammen im Hintergrund und dann duckten die sich aber zwischendurch immer so etwas und ich habe dann hinterher jemanden gefragt:

„Das eine habe ich verstanden, also man steckt etwas in Brand, wo gar nichts ist, behauptet, es sei Krieg hier, aber warum macht ihr immer noch so dabei?“ Und der: „Ganz einfach, da wird jetzt noch Maschinengewehrgeknatter auf die Tonspur gespielt und dann kommt das richtig gut rüber beim Fernsehzuschauer.“

Um das ganze kurz zu machen: Damals gab es noch keine Mobiltelefone als wieder in Baghdad war, hat es 24 Stunden gedauert, bis ich eine internationale Telefonleitung bekam, rief meine Familie, meine Mutter an, die sagte, „Junge, Du lebst. Ich habe doch im Fernsehen gesehen, wie Du umgekommen bist, wie Du mitten im Schlachtengetümmel da umherliefst und wie geschossen wurde. Mein Gott, bin ich froh“, und ich habe meiner Mutter zu erklären versucht, „Da war nichts, gar nichts, da hat einfach nur ein Auto gebrannt, ein paar Panzer haben gebrannt, da war einfach nichts“.

Damals habe ich zum ersten Mal mitbekommen, am eigenen Leib, wie Journalisten lügen, wie sehr man Zuschauer hinters Licht führt und das regelmäßig.

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Wer wie Stefan Niggemeier glaubt, daß Udo Ulfkotte ein lügender Möchtegern-Politiker ist, glaubt dann gewiß Marc Brupbacher vom Tagesanzeiger.
«Die meisten Kampfbilder sind gestellt»

In Libyen wird geschossen, in Deckung gegangen und geflüchtet. Die Bilder erreichen uns rund um die Uhr – zahlreiche TV-Sender sind offenbar hautnah mit dabei. Doch der Schein trügt: Die Bilder entstehen in der Regel ausserhalb der Kampfzone. Das behauptete Helmut Scheben gestern in einem Beitrag des Onlineportals Journal21. Scheben gehört zu den erfahrensten Redaktoren der SF-«Tagesschau».

Er schreibt: «Die meisten Bilder von Kampfhandlungen sind gestellt. Das ist eine banale Weisheit, denn jedem ist klar, dass ein Kameramann keine Kampfhandlungen aus der Nähe filmen kann, es sei denn, er ist lebensmüde.»

Neben der Schiesserei Suppe essen

Scheben stützt sich dabei auf eine Auswertung von Bildrohmaterial aus Libyen am Sonntag, das über den Eurovision News Exchange (EVN) in 24 Stunden übermittelt wurde. Auf den meisten dieser Bilder sei die Montage eindeutig zu erkennen. «Da steigt die Schar der Kameraleute und Fotografen aus ihren Autos und dann lassen die Rebellen ein paar Feuerstösse aus ihren Kalaschnikows los, und alles wird gefilmt. Dann schiesst einer aus einer Panzerfaust. Er steht und schiesst in die Wüste. Irgendwohin, aber es ist wirklich ein grossartiges Bild, erst halbnah und dann total.»

Ein anderes Beispiel zeige sogar, wie bei der martialischen Schiesserei aus Versehen am Bildrand Menschen zu sehen seien, die ihre Suppe essen.

Auch SF betroffen

Auch das Schweizer Fernsehen ist nicht dagegen gefeit, dass es solche Bilder in die Nachrichtensendungen schaffen. «Sogar bei seriösen Sendern wie SF, ARD, ZDF und ORF schleichen sich regelmässig solche inszenierten Videosequenzen ein», sagt Scheben gegenüber Tagesanzeiger.ch/Newsnetz. «Es ist leider nicht immer genau festzustellen, in welchem Kontext die Szenen aufgenommen wurden.» Trotzdem sei man bei der «Tagesschau» um Transparenz bemüht. Gestern habe beispielsweise SF-Korrespondent Erwin Schmid in der «Tagesschau» in einem Bericht aus Ras Lanuf darauf aufmerksam gemacht, dass die Soldaten ihre Schiesskünste nur für die Journalisten inszenieren würden.

Helmut Scheben macht keinen Hehl daraus, dass er «Frontschwein-Berichterstattung» nicht mag. Oft werde bei diesen Berichten Hektik und Dramatik nur gespielt. Bei der «Tagesschau» verzichte man daher in der Regel lieber auf Bilder von Kampfhandlungen. Sein Credo: «Man muss den Zuschauern klar machen, dass das alles nicht echt ist.»
Ein weiteres Beispiel liefert das YouTube-Video „Aufgedeckt: Die Schauspieler von Syrien“ auf „Medien-Lügen“, das eine Gruppe von Rebellen beinhaltet,
die sich mit roter Farbe beschmieren und sich dann in Stellung bringen um ein angebliches Massaker vorzutäuschen sowie einen Al-Jazeera Reporter der auch ganz gerne mal den Rebellen mimt.

Dann gibt es das Bild der BBC vom 27. Mai 2012 über ein syrisches Massaker, das sich am 27. März 2003 im Irak ereignete.
Ein 2003 im Irak aufgenommenes Foto wurde fälschlicherweise auf der BBC-Internetseite verwendet, um einen Bericht über die jüngsten Massaker in Houla, Syrien, zu illustrieren.

Der DAILY TELEGRAPH berichtet, daß das Bild eines Kindes, das über Leichensäcke springt, aus der Meldung entfernt wurde, nachdem die BBC den Fehler bemerkte. Der Fotograf, der das Bild machte, ist ungläubig, daß die BBC sein Foto mit den jüngsten Ereignissen verwechselt haben könnte.

„Ich ging um 3 Uhr morgens nach Hause und ich öffnete die BBC-Internetseite, auf der eine Titelgeschichte über die Geschehnisse in Syrien zu sehen war und ich fiel fast vom Stuhl“, sagte Marco di Lauro dem Telegraph. „Eines meiner Bilder aus dem Irak wurde auf der BBC-Internetseite als Illustration für eine Titelgeschichte benutzt, die behauptet, daß dies die Körper des gestrigen Massakers in Syrien wären und daß das Bild von einem Aktivisten geschickt worden wäre.“

Die Bildunterschrift der BBC-Meldung lautet: „Dieses Bild -- welches nicht unabhängig überprüft werden kann -- zeigt vermutlich die zu bestattenden Leichen von Kindern in Houla.“ Als Zuordnung steht im Bild die Zeile: „Foto eines Aktivisten“.

Di Lauro schrieb über die Verwendung seines Bildes am Sonntag auf Facebook und fügte diesen Screenshot von der BBC-Internetseite hinzu:



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Dann gibt es das Bild der in Trauer gemeißelten Palästinenserin aus dem Jahr 2004, das rechts im Bild noch einen Palästinenser-Honigkuchen zeigt, der sich anscheinend über die schauspielerische Trauer-Leistung freut.

Fotografen nehmen am Samstag, dem 7. Februar 2004, Bilder von einer Palästinenserin, während sie neben der 8 Meter hohen Mauer weint, die Israel baut, um den Stadtrand von Jerusalem vom Dorf Abu Dis in der Westbank zu trennen. Rund tausend Israelis und Palästinenser demonstrierten gegen die umstrittene Sperranlage, die laut Israel Selbstmordattentäter fern halten soll. Andere verurteilen die Barriere, die tief in einige Bereiche der Westbank hineinreicht, als Landraub. (AP Photo / Enric Marti)
Dann gibt es steinewerfende Palästinenser, zu denen es manchmal keine Bilder gibt, die zeigen, wie sie Steine werfen.
Israelische Soldaten haben drei Palästinenser -- darunter einen 15-Jährigen -- erschossen, die bei Protesten in der Westbank in der Stadt Nablus mit Steinen warfen.

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Zur gleichen Meldung gab es aber auch ein AP-Bild (das hier noch zu sehen ist), das die Steine zeigt, die zu den steinewerfenden Palästinensern gehören.
Die Medien beschuldigen die israelischen Streitkräfte regelmäßig, auf palästinensische Steinewerfer -- die als bloße „Demonstranten“ beschrieben werden, die keine ernsthafte Gefahr darstellen -- brutal überzureagieren.

Die jüngste Episode ereignete sich am Samstag (dem 3. Januar 2004), als bei einem Zusammenstoß in Nablus drei Palästinenser getötet wurden. Unter ihnen war auch der 15-jährige Amjad al-Masri, der die Soldaten von einem Dach aus beschäftigt hatte. Nachrichtenagenturen berichteten von einer Diskrepanz zwischen den palästinensischen Zeugen, die behaupteten, al-Masri hätte von oben nur „Steine ge​​worfen“, und dem Sprecher der israelischen Streitkräfte, der sagte er hätte „große Steine ​​auf die Soldaten fallen gelassen“.

Hier ist eine aktuelle Szene des steine​​werfenden „Protests“ in Nablus, die ein Fotograf von Associated Press am 2. Januar einfing:



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