Freitag, 13. September 2013

JEWISH CHRONICLE: Howard Jacobson schreibt Shakespeare um

Josh Jackman über klassische Kulturbereicherung.
Howard Jacobson to rewrite Shakespeare

9. September 2013 -- Der Verlag »Penguin Random House« beauftragte Howard Jacobson, im Rahmen einer Reihe anlässlich des 400. Jahrestages von Shakespeares Tod eine »Neuerzählung« des Dramas in aktualisierter Prosa zu schreiben.

Der Autor sagte, daß ihn die Möglichkeit begeistere, die umstrittene Figur des jüdischen Geldverleihers Shylock zu untersuchen und die Frage in Angriff zu nehmen, ob das Stück antisemitisch ist. (Anm.: Wird die neue Figur Madoff heißen?)

Er sagte: »Für einen englischen Schriftsteller, der zufällig auch jüdisch ist, ist es ›Der Kaufmann von Venedig‹, wo alles durcheinander gerät.

Nur ein Narr würde denken, daß Shakespeare nichts hinzuzufügen ist. Aber wahrscheinlich begegnete Shakespeare niemals einem Juden (Anm.: im Gegensatz zu Howard Jacobson dürfte Shakespeare bekannt gewesen sein, daß die englischen Könige die Juden aus wichtigen Gründen aus ihrem Reich verbannt hatten), der Holocaust war noch nicht passiert und Antisemitismus hatte keinen Namen. Kann man heute die gleiche Geschichte erzählen, wenn jeder Verweis ein anderer Vorwurf ist? Das ist die bebende Herausforderung, vor der ich stehe.«

Howard Jacobsons Version des Dramas soll im Jahr 2016 veröffentlicht werden.
Hier finden Sie den Originalartikel, Howard Jacobson to rewrite Shakespeare.

Derweil, bei einem anderen Klinkenputzer der Holocaustindustrie ...
Jüdischer Entwickler vermarktet Holocaustspiel für Smartphones

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10. September 2013 -- Der Entwickler eines von Nintendo abgelehnten Holocaustspiels hat Pläne angekündigt, seine Arbeit für Smartphonenutzer zu veröffentlichen.

Der britische Spieleentwickler Luc Bernard, 26, verkündete seinen Plan auf der Internetseite INDIEGOGO, eine Plattform zur Kollektivfinanzierung (crowd-sourcing platform), die Entwicklern und Erfindern hilft, Geldmittel für ihre Produkte zu finden.

Bernard machte im Jahr 2008 mit seinem Spiel »Fantasie ist der einzige Ausweg« Schlagzeilen, das er für Nintendo entwickelte und das die Ereignisse des Holocaust mit Kinderaugen betrachtet.

Laut der NEW YORK TIMES entschied der Spielekonzern schließlich, das Spiel nicht zu kaufen und zu vermarkten, weil es als nicht kindergeeignet erachtet wurde.

Laut einem Bericht der Nachrichtenseite THE VERGE sagte Bernard jetzt, er würde die Unternehmen umgehen und über das Internet Geldmittel beschaffen, um das Spiel im nächsten Jahr zu veröffentlichen.

Bernards Mutter ist jüdisch und ihre Mutter betreute nach dem Zweiten Weltkrieg verwaiste jüdische Kinder, erklärte er der TIMES.

In seinem Spiel gibt es die Figur eines Knaben namens Samuel im Frankreich des Jahres 1942 während der Besetzung durch die Nazis, der versucht, dem wirklichen Leben in seine eigene Fantasiewelt zu entkommen.

Bernard erklärte THE VERGE, daß das Spiel dazu gedacht ist, die Spieler zu inspirieren, sich über die Geschichte des Holocaust zu informieren.
Hier finden Sie den Originalartikel, Jewish developer to market Holocaust game for smartphones.