Montag, 4. März 2013

Purim, Alkohol und Haß

Ira Glunts über Zwischenfälle  zu Holoween  beim Purimfest.

(Jüdische Gelehrte: „Jeder muß so viel Wein trinken, bis er nicht mehr unterscheiden kann zwischen ‚Verflucht sei Haman‘ und ‚Gelobt sei Mordechai‘.“)
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Eine palästinensische Frau wird von jüdischen religiösen Studenten angegriffen -- Foto: Dorit Jordan Dotan

Die israelische Presse meldete zwei voneinander unabhängige erschütternde Fälle, in denen eine Gruppe jüdischer Jugendlicher wehrlose Palästinenser angriff. Beide Vorfälle könnten mit den Purimfeiern in Verbindung stehen und durch Alkohol angeheizt worden sein.

Ein Straßenkehrer namens Hassan Usraf berichtete der Polizei, während der Arbeit am frühen Sonntagmorgen in Tel Aviv von etwa 20 jungen jüdischen Männern brutal geschlagen worden zu sein. Als Folge des Angriffs erlitt das Opfer mehrere Schnitte im Gesicht, Schädelfrakturen und eine Augenverletzung. Er ist in einer äußerst bedenklichen körperlichen Verfassung und wartet im Krankenhaus auf eine Augenoperation. Usrafs Frau berichtete, daß die Jugendlichen ihrem Mann als Grund für den Angriff sagten: „Er ist ein Araber.“ Keiner der Verdächtigen wurde festgenommen. Usraf beschrieb seine Angreifer als betrunken. Die Polizei vermutet, daß die Jugendlichen im Laufe des Abends an Purimfeiern teilgenommen hatten.

Am Montagnachmittag wurde eine palästinensische Frau laut Augenzeugen an einem Bahnhof in Jerusalem von einer Gruppe junger jüdischer religiöser Studentinnen angegriffen. Dorit Dotan, die den Vorfall fotografierte, sagte, daß das Opfer mehrmals gestoßen und ihre Kopfbedeckung heruntergezogen wurde. Laut Dotan beobachtete ein Wachmann der Eisenbahn den Vorfall lächelnd und griff nicht ein. Sie sagte, daß etwa 100 Personen an der Station waren, die ebenfalls passiv zusahen. Dotan sagte auch, daß die Angreifer „wegen Purim viel Wein getrunken“ hätten. Die Angreifer ließen am Bahnhof eine perplexe und wütende Frau und ihre ältere palästinensische Begleitung zurück und bestiegen einen Zug. Weitere Einzelheiten darüber, was zur Auseinandersetzung führte oder über die Identität der Beteiligten sind nicht bekannt. Die Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet, obwohl keine Beschwerde gemeldet wurde.

Ahmed Tibi, ein führendes israelisch-palästinensisches Mitglied der Knesset, sagte insbesondere über den Angriff am Bahnhof: „Die jüngste Zunahme von Angriffen auf Araber ist ein Symptom für eine rassistische und intolerante Gesellschaft. Wir sprechen nicht von Betrunkenen, sondern von rassistischen Schlägern, die die Polizei verhaften und vor Gericht bringen muß.“

Quellen: YNET NEWS, HAARETZ (Hebräisch), WALLA (Hebräisch), NRG (Hebräisch).
Hier finden Sie den Originalartikel, Alcohol and hate during Purim fuel attacks on Palestinians.

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