Dienstag, 15. Juli 2014

Putin dankt Rabbis für Kampf der Juden gegen Versuche zur Wiederbelebung des Nazismus

Die anonymen Journalisten der JEWISH TELEGRAPHIC AGENCY über die siegreiche Propaganda des großen Putin.
Putin thanks rabbis for Jews’ fight against ‘attempts to revive’ Nazism

10. Juli 2014 — Der russische Präsident Wladimir Putin bedankte sich bei führenden Rabbinern aus Israel und Europa für das, was er als ihre Hilfe im Kampf Rußlands gegen das Wiederaufleben des Nationalsozialismus bezeichnet.

Putin machte die Erklärung am Mittwoch bei einem Treffen in der russischen Hauptstadt mit mehr als einem Dutzend prominenter Rabbiner, darunter Berel Lazar, ein Oberrabbiner von Rußland, und Israels Oberrabbinern Jitzhak Josef (Yitzchak Yosef) und Israel Meir Lau.

»Von besonderer Bedeutung ist die Wiederbelebung von Nazivorstellungen«, erklärte Putin der Delegation von Rabbinern, darunter auch Binyominn Jacobs, der leitende interprovinzielle Rabbiner (chief interprovincial rabbi) der Niederlande, und David Moshe Lieberman aus Antwerpen. »Ich danke der jüdischen Gemeinschaft und nichtstaatlichen Organisationen, die sowohl aktiv und mutig sind; wir sehen es in der heutigen Welt -- wie gegen alle Erscheinungsformen der Naziideologie und alle Versuche, sie wiederzubeleben, ein kompromißloser Kampf geführt wird.«

Ein Transkript des Kreml von Putins Rede auf dem Treffen spezifizierte nicht, wo er sah, daß der Nazismus wiederbelebt wird.

In der Vergangenheit hat Putin die Führer der Revolution, die das Regime des ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch stürzten, als »Nazis« und »Neonazis« bezeichnet, und zitierte, wie er sagte, ihren Antisemitismus, um das Vorgehen in der Ukraine seit März zu rechtfertigen, als Rußland von seinem westlichen Nachbarn die Krim annektierte.

Viele jüdische Führer der Ukraine und die Regierung des Landes haben seine Behauptungen über Antisemitismus zurückgewiesen und sagen, die Behauptungen werden für politische Zwecke gemacht.

Putin sprach sich auch gegen Holocaustleugner aus und sagte, sie seien »nicht nur dumm, sondern auch schamlos«.

Das Treffen fand vor einer jährlichen Holocaustgedenkveranstaltung statt, die für Donnerstag in der krimschen Stadt Sewastopol vorgesehen ist. Die Zeremonie, die von der jüdischen Gemeinschaft veranstaltet wird, findet seit 1992 statt und erinnert an über 4.000 Juden, die im Juli 1942 durch deutsche Truppen getötet wurden. Dieses Jahr wird die erste seit der Annexion sein.

Rabbi Baruch Gorin, ein leitender Berater von Lazar und Vorsitzender von Moskaus »Jüdischem Museum und Toleranzzentrum« (»Jewish Museum and Tolerance Center«), erklärte, daß der Kreml die letzten 15 Jahre ein Interesse an Holocaustgedenkfeiern zeigte und fügte hinzu: »Es ist nicht zu leugnen, daß Präsident Putin und der Kreml demonstrieren wollen, daß Antisemitismus nicht akzeptiert wird und daß mit den Juden dort alles in Ordnung ist. Und wir bestreiten das nicht. Wir tun unsere Arbeit. Wenn er für Diplomatie oder Propaganda verwendet wird -- es hängt davon ab, wen Sie fragen -- sind wir nicht unbedingt dagegen. Wir denken, daß sich die Juden auf der Krim wohl und sicher und solide (at ease and safe and stable) fühlen müssen, und es vorziehen, sich aus der Politik herauszuhalten.«
Hier finden Sie den Originalartikel, Putin thanks rabbis for Jews’ fight against ‘attempts to revive’ Nazism.