Donnerstag, 20. Februar 2014

Jüdischer »Indiana Jones« wegen Holocaust-Tora-Betrugs verurteilt

FAILED MESSIAH über rematerialisierte Torarollen.
Hungarian rabbi finds 103 stolen Torah scrolls in Russia

11. Oktober 2012 — US-Bezirksrichterin Colleen McMahon verurteilte Rabbi Menachem Youlus heute zu 51 Monaten Bundesgefängnis, die nach den Leitlinien der »US-Strafkomission« (»US Sentencing Commission«) empfohlene Höchststrafe.

Youlus bekannte sich im Februar des Betrugs von Spendern schuldig, die seiner Wohltätigkeitsorganisation Hunderttausende von Dollar gaben, um »verlorene« Torarollen zu restaurieren, die den Holocaust überstanden. Doch die vermeintlichen Holocausttoras waren nicht echt, sondern Schriftrollen, die Youlus auf dem Schwarzmarkt oder von Synagogen kaufte.

Es existieren zwar Torarollen und Fragmente, die den Holocaust überstanden, doch Youlus' Schriftrollen waren nicht unter ihnen.

Youlus, dem auch eine jüdische Buchhandlung in Wheaton, Maryland, gehört, sagte den Spendern, daß er durch die Welt reiste, um Torarollen zu bergen, die während des Holocaust verloren gingen oder versteckt wurden, darunter eine, die er angeblich in Auschwitz rettete und eine andere in Bergen-Belsen.

»Ich denke, Sie könnten mich den jüdischen Indiana Jones nennen«, behauptete Youlus einmal. (Anm.: Wieso nicht den zweiten? Harrison Ford ist schließlich jüdisch.)

Doch Youlus reiste während der Jahre, in denen er, wie er sagte, Europa nach Holocausttoras durchkämmte, fast nie nach Übersee. Stattdessen kaufte er alte Torarollen in Nordamerika, restaurierte sie, und verkaufte sie dann als Holocausttoras an Synagogen in ganz Amerika.

Ein Teil des Geldes, das Youlus von Spendern erhielt, um die »Rettung« der »Holocausttoras« zu unterstützen, wurde in Wirklichkeit verwendet, um die Studiengebühren der Privatschule seiner Kinder zu bezahlen und für persönliche Ausgaben wie seine Mahlzeiten und Gesundheitsversorgung.

Youlus' Anwalt Ben Brafman erklärte ASSOCIATED PRESS, daß Youlus das meiste Geld, das er stahl, »versteckt hat« (»squirreled away«) und behauptete, daß die Opfer alles von ihrem Geld zurückerhalten würden.

»Ich werde diese Scham und Schande für den Rest meines Lebens mit mir tragen«, erklärte Youlus Berichten zufolge heute dem Gericht. »... Ich weiß, daß ich eine lebenslange Sühne vor mir habe.«

Einen Großteil der nächsten fünf Jahre wird er in einem noch zu bestimmenden Bundesgefängnis verbringen.
Hier finden Sie den Originalartikel, Haredi “Indiana Jones” Sentenced To Prison For Holocaust Torah Fraud.

Derweil, in Rußland ...
Ungarischer Rabbi findet in Rußland 103 gestohlene Torarollen

2002

18. Februar 2014 — Ein ungarischer Rabbiner sagte am Dienstag, daß er 103 Torarollen entdeckt (uncovered) hätte, die ungarischen Juden während des Zweiten Weltkrieges gestohlen und in einer russischen Bibliothek versteckt wurden, und fügte hinzu, daß er plane, sie zu restaurieren und der jüdischen Gemeinschaft zurückzugeben.

Slomo Koves, Oberrabbiner der »Vereinten jüdisch-ungarischen Kongregation« (»Unified Hungarian Jewish Congregation«), sagte, er fand die Schriftrollen in der »Lenin-Wissenschaftsbibliothek« (»Lenin Scientific Library«) in Nischni Nowgorod, 400 Kilometer östlich von Moskau, im Anschluß an eine frühere Bergung ungarischer Kriegsbeute.

Im Jahr 2006 gab Rußland Ungarn mehr als 100 antike Bücher zurück, darunter einige aus dem 15. Jahrhundert, die vom »Sarospatak Calvinist College« in Ostungarn zu der gleichen Bibliothek in Nischni Nowgorod gebracht worden waren.

Die Torarollen, die noch in Rußland sind, haben einen langen Weg vor sich, bis sie zurückgegeben werden können, nicht zuletzt, weil die russischen Behörden gerade erst angefangen haben zu überlegen, was sie mit ihnen machen sollen, sagte Koves. Er sagte, er wolle sie trotzdem restaurieren und sich später darüber sorgen, wo sie ein dauerhaftes Zuhause finden.

Koves erklärte auf einer Pressekonferenz in einer Budapester Synagoge, er habe keine Zweifel, daß die Torarollen ungarischen Juden gehört hätten, obwohl sie der Markierungen beraubt worden wären, die eindeutig auf ihren Ursprung verweisen würden.

Er zeigte Fotos und Videos von den Schriftrollen, von denen einige, wie er sagte, Jahrhunderte alt und in schlechtem Zustand wären.

Er bezeichnete sie als einen historischen Fund und fügte hinzu, daß er versuchen würde, die Schriftrollen auf eine Tour um die Welt zu nehmen, unter anderem in die USA und nach Israel, sobald sie restauriert wurden.

»Ich denke, es ist das erste Mal in der Geschichte, daß eine so große Sammlung von Judaica mit 100 Torarollen an einem Ort entdeckt wurde«, sagte Koves.

»Und die Tatsache, daß diese Schriftrollen aus Ungarn sind, hat in diesem Jahr eine besondere Bedeutung, da es das 70. Jahr nach 1944 ist, als die meisten ungarischen Juden nach Auschwitz deportiert wurden.«

Im Zweiten Weltkrieg gingen über 500.000 Millionen (Anm.: 500,000 million sind 500.000.000.000) ungarischer Juden zugrunde, die meisten von ihnen wurden im Jahr 1944 innerhalb von zwei Monaten in die Konzentrationslager deportiert. Außer Budapest verloren fast alle ungarischen Städte ihre Juden.

Über 100.000 Juden, vor allem in der Hauptstadt, entgingen den Deportationen (Anm.: wieso, weshalb, warum?), erklärte Koves REUTERS, und heute ist Budapest die Heimat von einer der größten jüdischen Gemeinschaften in Europa. (Anm.: Mit nur 10.000 bis 11.000 Mitgliedern?)

»Für uns hat der Fund dieser Torarollen, die mit unseren Vorfahren verbunden waren, eine große Bedeutung für die Kontinuität in dieser Gemeinschaft«, sagte er.

Koves sagte, das russische Entschädigungsgesetz (restitution law) wäre teilweise für Artefakte, die Antinazi- oder religiösen Gruppen gehört hatten, so daß das Eigentum an den Schriftrollen nicht schwer zu bestimmen wäre, aber die Rettung der Schriftrollen wäre wichtiger als sie zu besitzen. »Seit sieben Jahrzehnten haben sie nackt in diesen Archiven gelegen, während ihr einziger Wert für eine jüdische Gemeinschaft darin besteht, sie jeden Tag zu sehen und zu benutzen«, sagte er.

»Wir haben Gespräche mit den Russen begonnen und sie gebeten, daß wir sie restaurieren dürfen, noch bevor wir über das Eigentumsrecht sprechen.«

Koves sagte, er hätte sich die Unterstützung der ungarischen Regierung und des US-Außenministeriums gesichert, und daß die regionalen Behörden in Nischni Nowgorod jetzt seine Anweisung ausführen würden, die Schriftrollen jetzt noch ernster zu retten als zuvor (to save the scrolls more seriously than before).

»Im Moment reden wir nicht über das Eigentum an den Torarollen, weil das für die jüdische Gemeinschaft nicht die wichtigste Frage ist. Diese Torarollen gehören geistig zu uns und niemand kann sie uns wegnehmen... Die wichtigsten Frage ist, wer diese Thorarollen verwenden wird.«
Hier finden Sie den Originalartikel, Hungarian rabbi finds 103 stolen Torah scrolls in Russia.