Donnerstag, 3. Oktober 2013

Angeklagter Rabbiner wollte angeblich einen Richter ermorden lassen

Heather Yakin über einen orthodoxen Mafiahutträger aus Brooklyn.
Rabbi defendant allegedly wanted judge killed

1. Oktober 2013 -- Der Richter, der den Fall eines Auftragsmordes eines Brooklyner Rabbiners bearbeitete, gab den Fall ab (removed himself from the case), weil der Angeklagte Victor Koltun laut Gerichtsakten offenbar versuchte, jemandem zu finden, um den Richter zu töten.

Koltun, 44, muß sich im Fall der Ermordung des ehemaligen Polizisten Frank Piscopo, 49, aus Lloyd, und seines Neffen, Gerald Piscopo, 28, aus Highland im Jahr 2010 wegen Mordvorwürfen ersten und zweiten Grades verantworten. Koltun wird vorgeworfen, zwei ehemalige Strafgefangene angeheuert zu haben, die sich als Schütze und Schmieresteher (lookout) betätigen und Frank Piscopo in ein leerstehendes Haus in Newburgh locken sollten, um ihn zu ermorden.

Der Fall wurde mehrmals verzögert, jüngstens aufgrund einer von Koltun gegen den an seinem Fall beteiligten Richter Jeffrey Berry der Grafschaft Orange und gegen Polizei und Staatsanwaltschaft eingereichten Klage, die eine ausgedehnte antisemitische Verschwörung behauptete.

Berrys Entscheidung, den Fall abzugeben, hatte jedoch andere Gründe. In seiner Selbstablehnung (recusal order) machte Berry deutlich, was er und der hauptstellvertretende Bezirksstaatsanwalt David Byrne nur zwei Gerichtstermine zuvor angedeutet hatten.

»Der Angeklagte warb -- nach bestem Wissen und Gewissen -- eine andere Person an, um den Mord an diesem Juristen zu bewirken«, schrieb Richter Berry am Montag in der Entscheidung. Erweist sich dies als begründet, wäre das ein mögliches Beweismittel im Mordfall ersten Grades und Berry wäre »der Gegenstand einer Zeugenausssage bzw. ein möglicher Zeuge im Fall dieser Anklage«.

Koltun wird am Dienstag vor dem neuen Richter Nicholas De Rosa erscheinen. Koltuns Anwalt Glen Plotsky sagte, daß noch eine Anhörung in Koltuns Fall aussteht: sich damit zu befassen, ob seine Vorstrafen oder anderen Taten gegen ihn verwendet werden können, sollte er aussagen. Koltun hat außerdem beantragt, sich selbst zu vertreten. Im Zusammenhang mit dem offensichtlichen Versuch, jemanden zu bekommen, um den Richter zu ermorden, hat die Staatsanwaltschaft bisher keine Anklage gegen Koltun erhoben.
Hier finden Sie den Originalartikel, Rabbi defendant allegedly wanted judge killed.