Sonntag, 4. Mai 2014

Wie der Metzger Scharon meine Verwandten massakrierte

Jamal Kanj über das Idol der Schnellfeuer-Zionisten.
How butcher Sharon massacred my relatives

14. Januar 2014 — Mein Freund und ich waren am Samstag, dem 18. September 1982, auf einem Überlandflug von San Diego nach Washington.

Wir kamen mit einem strahlenden Lächeln am Haus unserer Freunde an, wurden aber mit einem Ausdruck der Niedergeschlagenheit empfangen.

»Habt ihr nicht die Nachrichten gehört?«, fragten sie. »Welche Nachrichten?«, antworteten wir.

»Die Tötung von palästinensischen und libanesischen Zivilisten in und um die Lager Sabra und Schatila (Shatila)«, war ihre bemitleidenswerte Antwort.

Unnötig zu sagen, daß wir am Fernseher klebten und hereinrieselnde Berichte aus dem Innern der Lager hörten und aufgeblähte Leichen von Frauen und Kindern sahen, die der Bildschirm zur Schau stellte.

Die von den Israelis bewaffneten libanesischen Phalange-Milizen begannen eine Mordserie, die von 18:00 Uhr am 16. September bis 8:00 Uhr am 18. September dauerte, während die israelische Armee die Lager belagerte und jeden auf der Flucht vor dem Massaker aufhielt.

Die amerikanische Reporterin Janet Lee Stevens, die als eine der ersten ausländischen Journalistinnen die Lager betrat, beschrieb das Bild.

»Kinder, deren Kehlen durchgeschnitten wurden, eine schwangere Frau, deren Bauch aufgehackt wurde, ihre Augen noch immer weit offen, ihr geschwärztes Gesicht lautlos schreiend vor Entsetzen, unzählige Babys und Kleinkinder, die erstochen oder zerrissen wurden und die auf Müllhaufen geworfen wurden«, dokumentierte sie.

Mir wurde damals nicht klar, daß mein Cousin Saleh und seine Kinder unter denjenigen waren, die in der 36stündigen Tötungsorgie ermordet wurden.

»Israel trug die Verantwortung« für die Tötung von Zivilisten, stellte ein Team der Vereinten Nationen (UN), das die Tötung untersuchte, 1983 fest.

Im gleichen Jahr kam Israels eigene »Kahan Kommission« (»Kahane Commission«) zu einem ähnlichen Ergebnis und beschuldigte Scharon, »persönliche Verantwortung« für die Schlachtung von Frauen und Kindern zu tragen.

Obwohl ihm die Rechenschaft für das Töten von mehr als 3.000 Zivilisten gegeben wurde, lehnte es Scharon ab, von seinem Posten als Verteidigungsminister zurückzutreten und sein Chef, der israelische Ministerpräsident Menachem Begin, wies Aufforderungen, ihn zu entlassen, brüskiert zurück.

Nach starkem Druck durch die internationale Gemeinschaft und gewalttätige zivile Proteste in den Straßen von Tel Aviv, erklärte sich Scharon schließlich bereit, den Militärposten aufzugeben, wurde im Kabinett aber als Minister ohne Geschäftsbereich beibehalten.

Weniger als zwei Jahrzehnten nach dem Massaker wurde der frühere Ariel Scheinerman, geboren in einer weißrussischen Familie, bevor er seinen Familiennamen in Scharon änderte, in Israels höchstes Amt gewählt und diente ab 2001 als Premierminister, bis er im Jahr 2006 eine Hirnblutung erlitt und nach mehreren neurochirurgischen Operationen in einem Wachkoma verblieb.

Er trat in die Fußstapfen von zwei anderen Israelis: Jitzchak Schamir (Isaac Shamir) und Begin, die in den 1940er Jahren Großbritanniens Liste der meistgesuchten Terroristen schmückten.

Auch sie erhielten für ihre mörderischen Beiträge zum Zionismus Anerkennung und erreichten in der israelischen Regierung das höchste politische Amt.

Das Massaker von Sabra und Schatila war nur eine von Scharons terroristischen Leistungen im Namen des Staates Israel. Er erlangte erstmals in den 1950er Jahren traurige Berühmtheit, als er als Führer in der brutalen Spezialeinheit 101 der israelischen Armee diente.

Scharons erstes dekoriertes Massaker war im Herbst 1953, als seine Einheit das Dorf Qibia angriff und Häuser sprengte und so 69 Zivilisten tötete, darunter Kinder, die friedlich schliefen.

Während Menschenrechtsorganisationen und Angehörige ermordeter Zivilisten Scharons Entkommen vor der Justiz beklagen, bezeichnen moralisch korrupte Führer der sogenannten Demokratien der Welt dieselbe Person -- die Frauen und Kinder massakrierte -- absurderweise als einen »Mann des Friedens«.

Zum Andenken an meinen Cousin Saleh und für all jene Menschen, die er während seiner mörderischen Karriere massakrierte, werde ich Scharon für immer als Metzger in Erinnerung behalten.
Hier finden Sie den Originalartikel, 'How butcher Sharon massacred my relatives'