Donnerstag, 2. Januar 2014

Gericht: Familie eines Holocaust-Überlebenden soll eine Goldtafel im Wert von 10 Mio. Dollar an ein Berliner Museum zurücksenden

Glenn Blain über die Enteignung eines New Yorker Holocaustopfers durch ein Berliner Museum.
Holocaust survivor's family ordered to ship $10M gold tablet back to Berlin museum, court rules

14. November 2013 — Eine Familie eines Holocaustüberlebenden muß einem deutschen Museum, das der rechtmäßige Eigentümer ist, eine wertvolle 3.000 Jahre alte Goldtafel aushändigen, entschied das höchste Gericht des Bundesstaates New York am Donnerstag.

Das Berufungsgericht lehnte in einem einstimmigen Beschluß eine Verteidigung als »Kriegsbeute« ab und beendete eine lange juristische Schlacht zwischen dem »Vorderasiatischen Museum Berlin« und der Familie des verstorbenen Riven Flamenbaum.

Flamenbaum, ein Auschwitzüberlebender, der in Great Neck, Long Island, lebte und seit Jahrzehnten ein Manhattaner Spirituosengeschäft betrieb, brachte die assyrische Reliquie nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA.

Seine Kinder entdeckten die alte Tafel im Wert von bis zu 10 Millionen US-Dollar in einem Safe in Great Neck, als ihr Vater 2003 im Alter von 92 Jahren verstarb.

»Ich bin enttäuscht und ich weiß, daß die Familie enttäuscht ist, aber wir müssen die Entscheidung des Gerichts befolgen«, sagte Steven Schlesinger, Anwalt aus Garden City, der die Familie Flamenbaum vertrat.

Die Tafel mit Anweisungen für den Bau eines Tempels in der Ära von König Tukulti-Ninurta I ist etwas kleiner als eine moderne Kreditkarte. Sie wurde 1913 von deutschen Archäologen während einer Grabung am Ischtar-Tempel im heutigen Irak ausgegraben.

Sie landete in dem Berliner Museum und die Offiziellen dort sagen, daß sie dann von russischen Truppen geplündert wurde, die im Zweiten Weltkrieg die Nazis zu besiegen halfen.

Es ist nicht klar, wie sie in Flamenbaums Besitz kam. »Die Überlieferung der Familie besagt, daß er sie einem russischen Soldaten für zwei Packungen Zigaretten eintauschte«, sagte Schlesinger. (Anm.: Warum wurde kein Durchsuchungsbefehl angeordnet, um festzustellen, ob die Familie im Besitz weiterer »Kriegsbeute« ist?)

Das Museum -- das von einem von Flamenbaums Söhnen einen Hinweis erhielt, der womöglich auf eine Belohnung sinnte -- klagte nach Flamenbaums Tod, um das Artefakt zurückzufordern.
Hier finden Sie den Originalartikel, Holocaust survivor's family ordered to ship $10M gold tablet back to Berlin museum, court rules.