Dienstag, 14. Januar 2014

Ariel Scharon, Held des Zionismus

Ariel Sharon

Auch heute noch bin ich bereit, mich freiwillig zu melden, um für Israel die schmutzige Arbeit zu tun, um so viele Araber wie nötig zu töten, um sie zu deportieren, zu vertreiben und zu verbrennen, uns alle hassen zu lassen, den Diasporajuden den Teppich unter den Füßen zu ziehen, so daß sie gezwungen werden, weinend zu uns zu laufen. Selbst wenn es bedeutet, hier und dort ein oder zwei Synagogen zu sprengen, es ist mir egal. Und es macht mir nichts aus, wenn Sie mich nach getaner Arbeit vor ein Nürnberger Gericht stellen und mich zu lebenslanger Haft verurteilen. Hängen Sie mich, wenn Sie wollen, als Kriegsverbrecher. Dann können Sie Ihr jüdisches Gewissen herausputzen und dem respektablen Club der Kulturvölker beitreten, Völker, die groß und gesund sind. Was viele von Ihnen nicht verstehen, ist, daß die schmutzige Arbeit des Zionismus noch nicht beendet ist, weit davon entfernt.

Ariel Scharon (1928-2014) in einem Interview mit Amos Oz in der israelischen Tageszeitung DAVAR vom 17. Dezember 1982. Das Interview wurde 1982 im Buch »Amos Oz: Poh va-sham be-Erets-Yisra'el bi-setav« unter Verwendung der Abkürzung Z., 1983 im Buch »Amos Oz: Les voix d'Israël« unter Verwendung der Abkürzung T., 1984 im Buch »Amos Oz: In the Land of Israel« unter Verwendung der Abkürzung C. und am 3. September 2001 in »Lettre N° 2« auf FAITS ET DOCUMENTS veröffentlicht.

Zwei Jahrzehnte später, im GUARDIAN:
Israel verachtet das »antisemitische kleine Belgien«

Wütende Gegenreaktion, nachdem Gericht gegen Scharon urteilt

Ariel Scharon

14. Februar 2003 — Israel warf Belgien gestern Antisemitismus vor, nachdem ein Gerichtsurteil gefällt wurde, das zur strafrechtlichen Verfolgung von Ariel Scharon führen könnte, dem israelischen Ministerpräsidenten. Der Oberste Gerichtshof Belgiens entschied am Mittwoch, daß die israelischen Militärkommandanten für die Mitschuld am Massaker von 800 Palästinensern im Libanon im Jahr 1982 strafrechtlich verfolgt werden könnten.

Benjamin Netanjahu, Israels Außenminister, rief gestern den belgischen Botschafter herbei und erklärte ihm, daß das Vorgehen des Gerichts einer »Ritualmordverleumdung« (Anm.: auch Ritualmordlegende, Blutanklage, Blutbeschuldigung, Blutgerücht) gegen das jüdische Volk entspräche. Er forderte außerdem den israelischen Botschafter in Belgien zur Rückkehr für Beratungen auf.

Der israelische Justizminister beschrieb Belgien als ein »kleines und unbedeutendes« Land, und einer der landesweit führenden Rabbiner beschuldigte Belgien, dazustehen und zuzusehen, »wenn jüdisches Blut wie Wasser vergossen wird und die Schreie der Opfer ignoriert werden«.

Die Ritualmordverleumdung beschuldigt Juden im mittelalterlichen Europa des Mordes an christlichen Kindern und ihr Blut zu nutzen, um ungesäuertes Brot zu backen. Es gibt keine Beweise, daß es jemals passierte, obwohl das Gerücht zu den Massakern an Juden in verschiedenen europäischen Städten führte. (Anm.: Und wenn Luther Recht hatte und die Geschichte seitdem gefälscht wurde?)

Israels Angriff auf Belgien ist der neueste Streit zwischen Israel und Europa. Im Januar sagte Ariel Sharon, die EU hätte bei den vorgeschlagenen Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern keine Relevanz. Er unterminierte auch eine Konferenz, die von der britischen Regierung zur Reform der Palästinensischen Autonomiebehörde organisiert wurde.

Benjamin Netanjahu erklärte dem Botschafter: »Israel wird keine weitere Ritualmordverleumdung gegen die jüdische Nation akzeptieren.

Es ist eine unerhörte Entscheidung und es erinnert uns an das 'alte Europa' und alle seine Krankheiten.«

Die Palästinenser wurden nach dem Rückzug der PLO-Kräfte aus den Flüchtlingslagern Sabra und Shatila außerhalb von Beirut von einer christlichen Miliz getötet. (Anm.: War die christliche Miliz zufällig eine proisraelische Miliz?)

Berichte sagten zu der Zeit, daß die israelische Armee die Milizen in die von ihr bewachten Lager ließ, während das Massaker andauerte. Die israelische Regierung führte eine Untersuchung des Massakers durch und Ariel Scharon mußte als Verteidigungsminister zurücktreten.

Die belgische Entscheidung bedeutet, daß Ariel Scharon strafrechtlich verfolgt werden könnte, wenn er als Ministerpräsident zurücktritt, und andere Kommandeure könnten sofort strafrechtlich verfolgt werden, wenn sie an Belgien ausgeliefert werden.

Ein Sprecher der belgischen Botschaft in Tel Aviv sagte, die belgische Botschaft würde eine »gerichtliche Angelegenheit« nicht kommentieren.

Belgien ist Israels größter Handelspartner nach den USA, vor allem als Folge des Diamantenhandels. Im Jahr 2000 exportierte Belgien nach Israel 854 Mio Pfund an Waren und Dienstleistungen und importierte 2,2 Mrd. Pfund.

Meir Sheetrit, Israels Justizminister, sagte, Belgien wäre ein »kleines und unbedeutendes Land« und fügte hinzu, »es ist eine Schande für das Rechtssystem in diesem Land.

Es hat den klaren Duft einer persönlichen Jagd auf Ministerpräsident Scharon, die aus einer vorsätzlichen palästinensischen Initiative entstanden ist.

Rechtlich ist das praktisch ein Welt-Präzedenzfall, ein Gesetz, das die Verfolgung einer Person wegen angeblicher Handlungen in der Vergangenheit ermöglicht. Es hat auf sie eine klare Rückwirkung und ist deshalb beispiellos.«

Der aschkenasische Oberrabbiner Israel Meir Lau, sagte, er wäre empört, daß Belgien die Rolle des Weltpolizisten übernehme. »Es ist bedauerlich, daß ein Staat, der in einer Zeit ruhig blieb, als er im Namen der Menschheit geschrien haben sollte, sich nun mit einer so anmaßenden und heuchlerischen Stimme selbst zum Ausdruck bringt«, sagte er.

Andere Länder, darunter Großbritannien, haben eine Gesetzgebung, um ausländische Staatsangehörige für Verbrechen vor Gericht zu stellen, die außerhalb ihres Hoheitsgebiets begangen wurden.

Israel hat einen Ausländer für in der Vergangenheit in einem anderen Land begangene Verbrechen vor Gericht gestellt.

Im Jahr 1960 entführten israelische Agenten Adolf Eichmann, den österreichischen Chef des jüdischen Büros in der Gestapo und ein wichtiger Implementierer der Endlösung, aus Argentinien. Das nächste Jahr wurde er der Verbrechen gegen das jüdische Volk und die Menschheit schuldig befunden und anschließend hingerichtet. (Anm.: War das keine »Verfolgung einer Person wegen angeblicher Handlungen in der Vergangenheit«?)

Hochrangigere israelische Quellen sagten, die Reaktion des Ministers und die Entscheidung, den Botschafter zurückzurufen, waren eine Überreaktion.

Alon Liel, ein ehemaliger Generaldirektor des Außenministeriums, erklärte ARMY RADIO: »Einen Botschafter zurückzurufen ist ein sehr ernsten Schritt. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir über eine Entscheidung von einem Gericht sprechen, nicht von der belgischen Regierung.«
Hier finden Sie den Originalartikel, Israel scorns 'anti-semitic little Belgium'